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Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657.

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Die Vier und Dreissigste (Sechste)
tes/ die frühgejagte Hindin; zu Gottes Ehr in Christen-Orden gesetzt und
Deot. 7, 6.geweyhet/ du bist ein heilig Volck GOTT deinem HErren/
Eph. 1, 11.
Luc.
1, 75.
dich hat GOTT dein HERR erwehlet zum Volck des
Eigenthumbs/ aus allen Völckern/ die auff Erden sind.

Zur Gemeinschafft der Heiligen/ zur ewigen Seligkeit/ das ist die Hoff-
Eph. 1, 18.nung unsers Beruffs/ das Erbtheil seiner Heiligen.

II. Sanctitatem justitiae inchoatam, Ein heilig Leben
1. Cor. 1, 2.und Wandel; dann darumb werden wir auch heilig genennet/ 1. Cor. 1.
Erstlich sanctitate fidei, wegen der Heiligkeit des Glaubens/
dadurch unsere Hertzen beschnitten und gereiniget sind. 2. Sanctitate
finis,
wegen des heiligen Zwecks/ welcher ist die Ehre des Allerhei-
ligsten/ Christi Jesu. 3. Sanctitate vitae, wegen der Heiligkeit
im Leben und Wandel/
abgemessen nach der regul des Göttlichen
Worts/ den zehen Gebotten Gottes/ deren Summa ist/ Leben [fremdsprachliches Material - 1 Zeichen fehlt]sebos,
Tit. 2, 12.dikaios kai sophronos, fromm/ gerecht und ehrbar/ daraus fliessen heilige
Gedancken/ Wort und Wercke; Zwar alles in grosser Schwachheit/
Ps. 32, 6.
Prov. 20, 9.
1. Ioh. 1, 8.
Iac,
3, 2.
darumb auch alle Heiligen ihn anruffen umb Vergebung; Wer kan
sagen/ ich bin rein in meinem Hertzen/ und lauter von Sün-
den? Wann wir sagen/ wir haben keine Sünde/ so verfüh-
ren wir uns selbst/
wir sündigen alle sehr viel; doch daß es Schwach-
heiten seyn/ und nicht habitual-Fehler/ angewöhnet fluchen/ sauffen/
rasseln/ Sabbath schenden/ etc. Möchte iemand sprechen: Jst dem also/
ist die Kirche nicht ohne Fehl und Mangel/ warumb rühmet dann St.
Paulus die Braut Christi so hoch? Eph. 5. sie sey herrlich/ sie habe
keinen Flecken/ Runtzel oder des etwas/ sondern heilig und

Eph. 5, 27.unsträfflich? Antwort: Er redet de officio & debito, von dem was
geschehen soll/ de sanctitate imputata, von der zugerechneten Gerechtig-
keit Christi/ dadurch die Runtzeln und Flecken bedeckt sind/ de consum-
matione,
von der endlichen Vollkommenheit/ wann das dritte consum-
matum est
wird gesprochen werden in jenem ewigen seligen Leben.

4. Sanctitate asulias, wegen der geistlichen Sicherheit
und väterlichen Vorsorge;
Was heilig ist/ das ist unversehrlich
und unzerstörlich; in allen Sprachen heisset heilig/ was durch irgend einen
salva guardia und Schutz-Hand also verwahret/ damit mans nicht ver-
sehren könne. Dannenhero die Römischen Ehrnholde (ierobatanen)

Sagmina

Die Vier und Dreiſſigſte (Sechſte)
tes/ die fruͤhgejagte Hindin; zu Gottes Ehr in Chriſten-Orden geſetzt und
Deot. 7, 6.geweyhet/ du biſt ein heilig Volck GOTT deinem HErren/
Eph. 1, 11.
Luc.
1, 75.
dich hat GOTT dein HERR erwehlet zum Volck des
Eigenthumbs/ aus allen Völckern/ die auff Erden ſind.

Zur Gemeinſchafft der Heiligen/ zur ewigen Seligkeit/ das iſt die Hoff-
Eph. 1, 18.nung unſers Beruffs/ das Erbtheil ſeiner Heiligen.

II. Sanctitatem juſtitiæ inchoatam, Ein heilig Leben
1. Cor. 1, 2.und Wandel; dann darumb werden wir auch heilig genennet/ 1. Cor. 1.
Erſtlich ſanctitate fidei, wegen der Heiligkeit des Glaubens/
dadurch unſere Hertzen beſchnitten und gereiniget ſind. 2. Sanctitate
finis,
wegen des heiligen Zwecks/ welcher iſt die Ehre des Allerhei-
ligſten/ Chriſti Jeſu. 3. Sanctitate vitæ, wegen der Heiligkeit
im Leben und Wandel/
abgemeſſen nach der regul des Goͤttlichen
Worts/ den zehen Gebotten Gottes/ deren Summa iſt/ Leben [fremdsprachliches Material – 1 Zeichen fehlt]σεβῶς,
Tit. 2, 12.δικαίως καὶ σωφρόνως, fromm/ gerecht und ehrbar/ daraus flieſſen heilige
Gedancken/ Wort und Wercke; Zwar alles in groſſer Schwachheit/
Pſ. 32, 6.
Prov. 20, 9.
1. Ioh. 1, 8.
Iac,
3, 2.
darumb auch alle Heiligen ihn anruffen umb Vergebung; Wer kan
ſagen/ ich bin rein in meinem Hertzen/ und lauter von Suͤn-
den? Wann wir ſagen/ wir haben keine Suͤnde/ ſo verfuͤh-
ren wir uns ſelbſt/
wir ſuͤndigen alle ſehr viel; doch daß es Schwach-
heiten ſeyn/ und nicht habitual-Fehler/ angewoͤhnet fluchen/ ſauffen/
raſſeln/ Sabbath ſchenden/ ꝛc. Moͤchte iemand ſprechen: Jſt dem alſo/
iſt die Kirche nicht ohne Fehl und Mangel/ warumb ruͤhmet dann St.
Paulus die Braut Chriſti ſo hoch? Eph. 5. ſie ſey herrlich/ ſie habe
keinen Flecken/ Runtzel oder des etwas/ ſondern heilig und

Eph. 5, 27.unſtraͤfflich? Antwort: Er redet de officio & debito, von dem was
geſchehen ſoll/ de ſanctitate imputata, von der zugerechneten Gerechtig-
keit Chriſti/ dadurch die Runtzeln und Flecken bedeckt ſind/ de conſum-
matione,
von der endlichen Vollkommenheit/ wann das dritte conſum-
matum eſt
wird geſprochen werden in jenem ewigen ſeligen Leben.

4. Sanctitate ἀσυλίας, wegen der geiſtlichen Sicherheit
und vaͤterlichen Vorſorge;
Was heilig iſt/ das iſt unverſehrlich
und unzerſtoͤrlich; in allen Sprachen heiſſet heilig/ was durch irgend einen
ſalva guardia und Schutz-Hand alſo verwahret/ damit mans nicht ver-
ſehren koͤnne. Dannenhero die Roͤmiſchen Ehrnholde (ίεροβατάνην)

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[422/0454] Die Vier und Dreiſſigſte (Sechſte) tes/ die fruͤhgejagte Hindin; zu Gottes Ehr in Chriſten-Orden geſetzt und geweyhet/ du biſt ein heilig Volck GOTT deinem HErren/ dich hat GOTT dein HERR erwehlet zum Volck des Eigenthumbs/ aus allen Völckern/ die auff Erden ſind. Zur Gemeinſchafft der Heiligen/ zur ewigen Seligkeit/ das iſt die Hoff- nung unſers Beruffs/ das Erbtheil ſeiner Heiligen. Deot. 7, 6. Eph. 1, 11. Luc. 1, 75. Eph. 1, 18. II. Sanctitatem juſtitiæ inchoatam, Ein heilig Leben und Wandel; dann darumb werden wir auch heilig genennet/ 1. Cor. 1. Erſtlich ſanctitate fidei, wegen der Heiligkeit des Glaubens/ dadurch unſere Hertzen beſchnitten und gereiniget ſind. 2. Sanctitate finis, wegen des heiligen Zwecks/ welcher iſt die Ehre des Allerhei- ligſten/ Chriſti Jeſu. 3. Sanctitate vitæ, wegen der Heiligkeit im Leben und Wandel/ abgemeſſen nach der regul des Goͤttlichen Worts/ den zehen Gebotten Gottes/ deren Summa iſt/ Leben _σεβῶς, δικαίως καὶ σωφρόνως, fromm/ gerecht und ehrbar/ daraus flieſſen heilige Gedancken/ Wort und Wercke; Zwar alles in groſſer Schwachheit/ darumb auch alle Heiligen ihn anruffen umb Vergebung; Wer kan ſagen/ ich bin rein in meinem Hertzen/ und lauter von Suͤn- den? Wann wir ſagen/ wir haben keine Suͤnde/ ſo verfuͤh- ren wir uns ſelbſt/ wir ſuͤndigen alle ſehr viel; doch daß es Schwach- heiten ſeyn/ und nicht habitual-Fehler/ angewoͤhnet fluchen/ ſauffen/ raſſeln/ Sabbath ſchenden/ ꝛc. Moͤchte iemand ſprechen: Jſt dem alſo/ iſt die Kirche nicht ohne Fehl und Mangel/ warumb ruͤhmet dann St. Paulus die Braut Chriſti ſo hoch? Eph. 5. ſie ſey herrlich/ ſie habe keinen Flecken/ Runtzel oder des etwas/ ſondern heilig und unſtraͤfflich? Antwort: Er redet de officio & debito, von dem was geſchehen ſoll/ de ſanctitate imputata, von der zugerechneten Gerechtig- keit Chriſti/ dadurch die Runtzeln und Flecken bedeckt ſind/ de conſum- matione, von der endlichen Vollkommenheit/ wann das dritte conſum- matum eſt wird geſprochen werden in jenem ewigen ſeligen Leben. 1. Cor. 1, 2. Tit. 2, 12. Pſ. 32, 6. Prov. 20, 9. 1. Ioh. 1, 8. Iac, 3, 2. Eph. 5, 27. 4. Sanctitate ἀσυλίας, wegen der geiſtlichen Sicherheit und vaͤterlichen Vorſorge; Was heilig iſt/ das iſt unverſehrlich und unzerſtoͤrlich; in allen Sprachen heiſſet heilig/ was durch irgend einen ſalva guardia und Schutz-Hand alſo verwahret/ damit mans nicht ver- ſehren koͤnne. Dannenhero die Roͤmiſchen Ehrnholde (ίεροβατάνην) Sagmina

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Zitationshilfe: Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus-Milch. Bd. 6. Straßburg, 1657, S. 422. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus06_1657/454>, abgerufen am 22.11.2024.