Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus Milch. Bd. 5. Straßburg, 1654.

Bild:
<< vorherige Seite

Die Zwey vnd funfftzigste
bahr werden mit ihm in der Herrligkeit. Apokalupsis, eine Ent-
2. Thessal.
1, 7.
deckung vnd Offenbahrung; denen die Trübsahl leyden/
wird vergolten werden ruhe/ wann nun der HErr Jesus wird
offenbahret werden vom Himmel.
über das geben wir den Nasen-
weisen Reformirten zubedencken/ wann alle Geschlechter der Erden für ihn
versamlet werden/ wie er werde von allen leiblich können gesehen werden/
(wie Piscator schreibet? Haben vns derowegen an diser Lehr wol zuverwah-
ren/ vnd Christum nach seiner Himmelfahrt/ seine Menschheit belangend/
nicht hie vnd dort an gewissen örtern auff Erden zuzeigen vnd zusuchen/ son-
dern auß dem Himmel seine Zukunfft zuerwarten) wann er nicht allgegen-
wärtig ist. Kein sichtbarer Horizont ist so weit vnd breit/ daß er alle Adams-
kinder fassen möchte. Es vns soll auch nicht irren das inde, von dannen;
von dannen er künfftig ist;
sintemal durch dieses Wort mehr nicht an-
gedeutet wird als das pou beatorum, die selige Wohnung der Außer-
wehlten/
in welcher sich Christus der HErr ihnen praesentiret/ vnd mit
himmlischem Liecht/ Freud vnd Seligkeit erfüllet/ ohne Abgang der Majestät
seiner Allgegenwärtigkeit.

II. Adventus certissimus; Es ist diese Zukunfft vnfehlbar ge-
wiß/ als die mit so vielen Zeugnussen der heiligen Schrifft be-
kräfftiget/
daß vns die Menge fast arm macht/ verheissen in der vralten
Propheceyung Enochs vor der Sündflut; Sihe/ der HErr kommet
ep. Iud. v.
14. 15.
mit viel tausend Heiligen/ Gerichte zu halten über alle/ vnd zu
straffen alle ihre Gottlosen/ vmb alle Werck ihres Gottlosen
Wandels/ damit sie gottloß gewesen sind/ vnd vmb alle das har-

Psal. 9, 8. 9.te/ daß die gottlosen Sunder wider ihn geredt haben. Von David:
der HErr hat seinen Stuhl bereitet zum Gericht/ vnd wird den
Eccles. 11, 9Erdboden recht richten. Von Salomon: So freue dich Jüngling
in deiner Jugend/ thue was dein Hertz lüstet/ vnd deinen Augen
gefället/ vnd wisse/ daß dich Gott vmb diß alles wird fur Gerich-

Dan. 7, 9.
10. 11.
te führen. 2. Praevisus, zuvor gesehen in Gesichten/ Vom Daniel
dem Propheten; dem erscheinet der HErr auff einem Feuerflammen-
den Stuhl/ von dem ein lang feuriger Strahl gieng. Tausend
mal tausend dieneten ihm/ vnd zehenhundert mal tausend stun-
den vor ihm. Das Gerichte ward gehalten/ vnd die Bücher

wur-

Die Zwey vnd funfftzigſte
bahr werden mit ihm in der Herrligkeit. Αποκάλυψις, eine Ent-
2. Theſſal.
1, 7.
deckung vnd Offenbahrung; denen die Truͤbſahl leyden/
wird vergolten werden ruhe/ wann nun der HErr Jeſus wird
offenbahret werden vom Himmel.
uͤber das geben wir den Naſen-
weiſen Reformirten zubedencken/ wann alle Geſchlechter der Erden fuͤr ihn
verſamlet werden/ wie er werde von allen leiblich koͤnnen geſehen werden/
(wie Piſcator ſchreibet? Haben vns derowegen an diſer Lehr wol zuverwah-
ren/ vnd Chriſtum nach ſeiner Himmelfahrt/ ſeine Menſchheit belangend/
nicht hie vnd dort an gewiſſen oͤrtern auff Erden zuzeigen vnd zuſuchen/ ſon-
dern auß dem Himmel ſeine Zukunfft zuerwarten) wann er nicht allgegen-
waͤrtig iſt. Kein ſichtbarer Horizont iſt ſo weit vnd breit/ daß er alle Adams-
kinder faſſen moͤchte. Es vns ſoll auch nicht irren das inde, von dannen;
von dannen er kuͤnfftig iſt;
ſintemal durch dieſes Wort mehr nicht an-
gedeutet wird als das ποὺ beatorum, die ſelige Wohnung der Außer-
wehlten/
in welcher ſich Chriſtus der HErr ihnen præſentiret/ vnd mit
him̃liſchem Liecht/ Freud vnd Seligkeit erfüllet/ ohne Abgang der Majeſtaͤt
ſeiner Allgegenwaͤrtigkeit.

II. Adventus certiſſimus; Es iſt dieſe Zukunfft vnfehlbar ge-
wiß/ als die mit ſo vielen Zeugnuſſen der heiligen Schrifft be-
kraͤfftiget/
daß vns die Menge faſt arm macht/ verheiſſen in der vralten
Propheceyung Enochs vor der Suͤndflut; Sihe/ der HErr kommet
ep. Iud. v.
14. 15.
mit viel tauſend Heiligen/ Gerichte zu halten uͤber alle/ vnd zu
ſtraffen alle ihre Gottloſen/ vmb alle Werck ihres Gottloſen
Wandels/ damit ſie gottloß geweſen ſind/ vnd vmb alle das har-

Pſal. 9, 8. 9.te/ daß die gottloſen Sůnder wider ihn geredt haben. Von David:
der HErr hat ſeinen Stuhl bereitet zum Gericht/ vnd wird den
Eccleſ. 11, 9Erdboden recht richten. Von Salomon: So freue dich Juͤngling
in deiner Jugend/ thue was dein Hertz luͤſtet/ vnd deinen Augen
gefället/ vnd wiſſe/ daß dich Gott vmb diß alles wird fůr Gerich-

Dan. 7, 9.
10. 11.
te fuͤhren. 2. Præviſus, zuvor geſehen in Geſichten/ Vom Daniel
dem Propheten; dem erſcheinet der HErr auff einem Feuerflam̃en-
den Stuhl/ von dem ein lang feuriger Strahl gieng. Tauſend
mal tauſend dieneten ihm/ vnd zehenhundert mal tauſend ſtun-
den vor ihm. Das Gerichte ward gehalten/ vnd die Buͤcher

wur-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0776" n="1292"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Die Zwey vnd funfftzig&#x017F;te</hi></fw><lb/><hi rendition="#fr">bahr werden mit ihm in der Herrligkeit.</hi> &#x0391;&#x03C0;&#x03BF;&#x03BA;&#x03AC;&#x03BB;&#x03C5;&#x03C8;&#x03B9;&#x03C2;, <hi rendition="#fr">eine Ent-</hi><lb/><note place="left">2. <hi rendition="#aq">The&#x017F;&#x017F;al.</hi><lb/>
1, 7.</note><hi rendition="#fr">deckung vnd Offenbahrung; denen die Tru&#x0364;b&#x017F;ahl leyden/<lb/>
wird vergolten werden ruhe/ wann nun der HErr Je&#x017F;us wird<lb/>
offenbahret werden vom Himmel.</hi> u&#x0364;ber das geben wir den Na&#x017F;en-<lb/>
wei&#x017F;en Reformirten zubedencken/ wann alle Ge&#x017F;chlechter der Erden fu&#x0364;r ihn<lb/>
ver&#x017F;amlet werden/ wie er werde von allen leiblich ko&#x0364;nnen ge&#x017F;ehen werden/<lb/>
(wie <hi rendition="#aq">Pi&#x017F;cator</hi> &#x017F;chreibet? Haben vns derowegen an di&#x017F;er Lehr wol zuverwah-<lb/>
ren/ vnd Chri&#x017F;tum nach &#x017F;einer Himmelfahrt/ &#x017F;eine Men&#x017F;chheit belangend/<lb/>
nicht hie vnd dort an gewi&#x017F;&#x017F;en o&#x0364;rtern auff Erden zuzeigen vnd zu&#x017F;uchen/ &#x017F;on-<lb/>
dern auß dem Himmel &#x017F;eine Zukunfft zuerwarten) wann er nicht allgegen-<lb/>
wa&#x0364;rtig i&#x017F;t. Kein &#x017F;ichtbarer Horizont i&#x017F;t &#x017F;o weit vnd breit/ daß er alle Adams-<lb/>
kinder fa&#x017F;&#x017F;en mo&#x0364;chte. Es vns &#x017F;oll auch nicht irren das <hi rendition="#aq">inde,</hi> <hi rendition="#fr">von dannen;<lb/>
von dannen er ku&#x0364;nfftig i&#x017F;t;</hi> &#x017F;intemal durch die&#x017F;es Wort mehr nicht an-<lb/>
gedeutet wird als das &#x03C0;&#x03BF;&#x1F7A; <hi rendition="#aq">beatorum,</hi> <hi rendition="#fr">die &#x017F;elige Wohnung der Außer-<lb/>
wehlten/</hi> in welcher &#x017F;ich <hi rendition="#fr">Chri&#x017F;tus der HErr</hi> ihnen <hi rendition="#aq">præ&#x017F;enti</hi>ret/ vnd mit<lb/>
him&#x0303;li&#x017F;chem Liecht/ Freud vnd Seligkeit erfüllet/ ohne Abgang der Maje&#x017F;ta&#x0364;t<lb/>
&#x017F;einer Allgegenwa&#x0364;rtigkeit.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">II.</hi> Adventus certi&#x017F;&#x017F;imus;</hi><hi rendition="#fr">Es i&#x017F;t die&#x017F;e Zukunfft vnfehlbar ge-<lb/>
wiß/ als die mit &#x017F;o vielen Zeugnu&#x017F;&#x017F;en der heiligen Schrifft be-<lb/>
kra&#x0364;fftiget/</hi> daß vns die Menge fa&#x017F;t arm macht/ verhei&#x017F;&#x017F;en in der vralten<lb/>
Propheceyung Enochs vor der Su&#x0364;ndflut; <hi rendition="#fr">Sihe/ der HErr kommet</hi><lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">ep. Iud. v.</hi><lb/>
14. 15.</note><hi rendition="#fr">mit viel tau&#x017F;end Heiligen/ Gerichte zu halten u&#x0364;ber alle/ vnd zu<lb/>
&#x017F;traffen alle ihre Gottlo&#x017F;en/ vmb alle Werck ihres Gottlo&#x017F;en<lb/>
Wandels/ damit &#x017F;ie gottloß gewe&#x017F;en &#x017F;ind/ vnd vmb alle das har-</hi><lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">P&#x017F;al.</hi> 9, 8. 9.</note><hi rendition="#fr">te/ daß die gottlo&#x017F;en S&#x016F;nder wider ihn geredt haben.</hi> Von David:<lb/><hi rendition="#fr">der HErr hat &#x017F;einen Stuhl bereitet zum Gericht/ vnd wird den</hi><lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Eccle&#x017F;.</hi> 11, 9</note><hi rendition="#fr">Erdboden recht richten.</hi> Von Salomon: <hi rendition="#fr">So freue dich Ju&#x0364;ngling<lb/>
in deiner Jugend/ thue was dein Hertz lu&#x0364;&#x017F;tet/ vnd deinen Augen<lb/>
gefället/ vnd wi&#x017F;&#x017F;e/ daß dich Gott vmb diß alles wird f&#x016F;r Gerich-</hi><lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Dan.</hi> 7, 9.<lb/>
10. 11.</note><hi rendition="#fr">te fu&#x0364;hren.</hi> 2. <hi rendition="#aq">Prævi&#x017F;us,</hi> <hi rendition="#fr">zuvor ge&#x017F;ehen in Ge&#x017F;ichten/</hi> Vom Daniel<lb/>
dem Propheten; <hi rendition="#fr">dem er&#x017F;cheinet der HErr auff einem Feuerflam&#x0303;en-<lb/>
den Stuhl/ von dem ein lang feuriger Strahl gieng. Tau&#x017F;end<lb/>
mal tau&#x017F;end dieneten ihm/ vnd zehenhundert mal tau&#x017F;end &#x017F;tun-<lb/>
den vor ihm. Das Gerichte ward gehalten/ vnd die Bu&#x0364;cher</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">wur-</hi></fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[1292/0776] Die Zwey vnd funfftzigſte bahr werden mit ihm in der Herrligkeit. Αποκάλυψις, eine Ent- deckung vnd Offenbahrung; denen die Truͤbſahl leyden/ wird vergolten werden ruhe/ wann nun der HErr Jeſus wird offenbahret werden vom Himmel. uͤber das geben wir den Naſen- weiſen Reformirten zubedencken/ wann alle Geſchlechter der Erden fuͤr ihn verſamlet werden/ wie er werde von allen leiblich koͤnnen geſehen werden/ (wie Piſcator ſchreibet? Haben vns derowegen an diſer Lehr wol zuverwah- ren/ vnd Chriſtum nach ſeiner Himmelfahrt/ ſeine Menſchheit belangend/ nicht hie vnd dort an gewiſſen oͤrtern auff Erden zuzeigen vnd zuſuchen/ ſon- dern auß dem Himmel ſeine Zukunfft zuerwarten) wann er nicht allgegen- waͤrtig iſt. Kein ſichtbarer Horizont iſt ſo weit vnd breit/ daß er alle Adams- kinder faſſen moͤchte. Es vns ſoll auch nicht irren das inde, von dannen; von dannen er kuͤnfftig iſt; ſintemal durch dieſes Wort mehr nicht an- gedeutet wird als das ποὺ beatorum, die ſelige Wohnung der Außer- wehlten/ in welcher ſich Chriſtus der HErr ihnen præſentiret/ vnd mit him̃liſchem Liecht/ Freud vnd Seligkeit erfüllet/ ohne Abgang der Majeſtaͤt ſeiner Allgegenwaͤrtigkeit. 2. Theſſal. 1, 7. II. Adventus certiſſimus; Es iſt dieſe Zukunfft vnfehlbar ge- wiß/ als die mit ſo vielen Zeugnuſſen der heiligen Schrifft be- kraͤfftiget/ daß vns die Menge faſt arm macht/ verheiſſen in der vralten Propheceyung Enochs vor der Suͤndflut; Sihe/ der HErr kommet mit viel tauſend Heiligen/ Gerichte zu halten uͤber alle/ vnd zu ſtraffen alle ihre Gottloſen/ vmb alle Werck ihres Gottloſen Wandels/ damit ſie gottloß geweſen ſind/ vnd vmb alle das har- te/ daß die gottloſen Sůnder wider ihn geredt haben. Von David: der HErr hat ſeinen Stuhl bereitet zum Gericht/ vnd wird den Erdboden recht richten. Von Salomon: So freue dich Juͤngling in deiner Jugend/ thue was dein Hertz luͤſtet/ vnd deinen Augen gefället/ vnd wiſſe/ daß dich Gott vmb diß alles wird fůr Gerich- te fuͤhren. 2. Præviſus, zuvor geſehen in Geſichten/ Vom Daniel dem Propheten; dem erſcheinet der HErr auff einem Feuerflam̃en- den Stuhl/ von dem ein lang feuriger Strahl gieng. Tauſend mal tauſend dieneten ihm/ vnd zehenhundert mal tauſend ſtun- den vor ihm. Das Gerichte ward gehalten/ vnd die Buͤcher wur- ep. Iud. v. 14. 15. Pſal. 9, 8. 9. Eccleſ. 11, 9 Dan. 7, 9. 10. 11.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus05_1654
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus05_1654/776
Zitationshilfe: Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus Milch. Bd. 5. Straßburg, 1654, S. 1292. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus05_1654/776>, abgerufen am 23.11.2024.