Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus Milch. Bd. 4. Straßburg, 1653.Predigt. auß einer sonderbaren grossen Sünden erfolgt/ sondern auch den Glaubi-gen zur Prob geschehen kan) so werden jhn keine furiae ergeistern noch ängstigen können. Es dienet ad Antidaemonium procurandum den Teuffel zu ban- Das G g g ij
Predigt. auß einer ſonderbaren groſſen Suͤnden erfolgt/ ſondern auch den Glaubi-gen zur Prob geſchehen kan) ſo werden jhn keine furiæ ergeiſtern noch aͤngſtigen koͤnnen. Es dienet ad Antidæmonium procurandum den Teuffel zu ban- Das G g g ij
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Predigt.
auß einer ſonderbaren groſſen Suͤnden erfolgt/ ſondern auch den Glaubi-
gen zur Prob geſchehen kan) ſo werden jhn keine furiæ ergeiſtern noch
aͤngſtigen koͤnnen.
Es dienet ad Antidæmonium procurandum den Teuffel zu ban-
nen/ wir lernen allhie artem exorciſticam, die Kunſt den Teuffel zu be-
ſchweren vnd zu vertreiben/ dazu helffen nun nicht Wehr vnnd Waffen;
denn der hoͤlliſche Leviathan achtet Eiſen wie Stro/ vnd Ertz wie
faul Holtz. Nicht thuts der Rauch/ davon der Engel Raphael zum jungen
Tobia ſpricht: wenn du ein ſtuͤcklein von des Fiſches Hertz legeſt
auff glůende Kolen/ ſo vertreibet ſolcher Rauch allerley boͤſe Ge-
ſpenſt/ von Mann vnd von Frawen/ alſo/ daß ſie nicht mehr
ſchaden koͤnnen. Damit der Engel ſein Credit vnd Glauben verloh-
ren. Nichts wird mit Kraͤutern vnd Wurtzeln außgerichtet. Es helffen nit
Meſſen/ Almuſen/ Gebet fuͤr die verſtorbenen/ nicht geopfferte Wachsker-
tzen oder brennende Oellampen/ nicht die bloſſe Benamſung des Namens
Jeſu ohne waaren Glauben/ Jeſum kenne ich wol/ wer ſeyd aber jhr/ ſagte
dort Actor. 19. der Teuffel zu den Juͤdiſchen Beſchwerern/ er gibt nichts
drauff/ die Reliquien oder Heiligthumb vnnd geweihete Sachen moͤgens
auch nicht thun; nicht Crucifix; dann wie ſolte ſich der jenige fuͤr dem Hoͤl-
tzern Creutz foͤrchten/ der ſich fuͤr dem Lebendigen/ das iſt/ dem Menſchen
ſelbs der (wann er ſein Arm außſpannet) ein Creutzfigur præſentirt, nicht
foͤrchtet? das beſte Antidæmonium, vnd bewaͤrteſte Kunſt/ den Teuffel zu-
vertreiben/ iſt/ das Wort des Engliſchen Schutzes Verheiſſung/ davon
David redet: der HErr hat ſeinen Engeln befohlen uͤber dir/ daß
ſie dich behuͤten auff allen deinen Wegen. Es iſt das Schild deß
Glaubens; das muͤſſen wir vor allen Dingen nach der Vermahnung
Pauli/ ergreiffen/ mit welchem wir außloͤſchen koͤnnen alle fewrige Pfeil
des Boͤßwichts; am feſten Glauben mangelts denen/ die ſich fuͤr Geſpen-
ſten foͤrchten. Lutheri glaubreiches heroiſches Lied gehoͤret hieher/ damit er
ſo viel Teuffel/ als Zuͤgel auff den Haͤuſern zu Worms getrutzet: Ein feſte
Burg iſt vnſer Gott/ ein gute Wehr vnd Waffen/ er hilfft vns
frey auß aller Noht/ die vns jetzt hat betroffen; der alte boͤſe
Feind/ mit Ernſt ers jetzt meint/ groß Macht vnd viel Liſt/ ſein
grauſam Růſtung iſt/ auff Erden iſt nicht ſeins gleichen. Vnd
wann die Welt voll Teuffel wär/ vnd wolten vns gar verſchlin-
gen; ſo foͤrchten wir vns nicht ſo ſehr/ es ſoll vns doch gelingẽ/ ꝛc.
Das
Iob 41, 18.
Tob 6, 8.
Ioſeph. l. 8,
2. l. 7. bell.
cap. 23.
vide de in-
ſtrumentis
ejiciendi
dæmonia
Tyręum in
dæmonia-
cis c. 41. &
ſeqq. & in
l. de locis
infeſtis. c.
54. & ſeqq.
ubi meros
culmos ina
nes excu-
tit.
Pſal. 91, 11.
Eph. 6, 16.
G g g ij
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