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Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus Milch. Bd. 4. Straßburg, 1653.

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Predigt.
des Nachts: Sihe ich sende einen Engel für dir her/ der dich be-Exod. 23,
20, 21.

hüte auff dem Wege/ vnd bringe dich an den Ort/ den ich berei-
tet habe: darumb hüte dich für seinem Angesicht/ vnd gehorche
seiner Stimme/ vnd erbittere jhn nicht; denn er wird ewer Vber-
tretten nicht vergeben/ vnd mein Name ist in jhm. Der HErr
Num. 20,
16.

hat vnser Stimme erhöret/ vnd einen Engel gesand/ vnd vns
auß Egypten geführet.
Erstermeldte praedicata, elogia vnd Lob-
sprüch/ so von diesem Engel geführet worden/ sind viel zu edel vnd zierlich
vnd fürtrefflich/ als daß sie von einer blossen Creatur außgesagt vnd wahr
seyn können. Die dritte Person ist der heilige Geist/ von welchem der
Prophet spricht: Sie (das Hauß Jsrael) erbitterten vnd entrüstetenEsa. 63, 10.
seinen heiligen Geist in der Wüsten/ darumb ward er jhr Feind/
vnd streit wider sie.

III. Benedictio solennis der heilige priesterliche Segen/
welchen der Herr folgendergestalt zu sprechen befohlen hat: der HErrNum. 6. 24
25. 26.

segne dich vnd behüte dich, der HErr lasse sein Angesicht leuch-
ten über dir/ vnd sey dir gnädig; der HErr hebe sein Angesicht
über dich/ vnd gebe dir Friede.
Solte es hie ohngefehr vnd ohn
Vrsach geschehen seyn/ daß die Quell aller Segen/ der Jehova, der Herr/
dreymal widerholet worden; solte dis eine blosse Ebreische Art zu reden seyn/
dadurch die Hoheit dieses Herrn angedeutet wird? ja warumb bedeutet
die dreyfache Widerholung dieses Namens eine Hoheit vnd Fürtrefflig-
keit; warumb sagt man: omnetrinum perfectum; aller guten Ding müs-
sen drey seyn/ oder wie die Ebreer reden: [fremdsprachliches Material - 1 Wort fehlt]? anders als dar-Prov. 22, 20
umb/ dieweil der höchste Adel/ das beste Gut in dreyen Personen bestehet.
dieselbe anzudeuten wird nicht allein allhie der Name Jehova dreymal
widerholet/ sondern auch eim jeden persönlichem Herrn seine sonderbare
wiewol vnter vnd vnverschiedene Krafft vnd Tugend zugeleget; nemlich
dem Vatter als dem Behüter vnd Ertheiler des Segens: dem Sohn als
dem erleuchtendem Glantz vnd Vrsprung der Gnaden: dem heiligen Geist/
als dem Erquicker vnd Friedensgeber.

IV. Trisagium Seraphicum, das dreyfache heilig LobgesangEsa. 6, 3.
der Engel/ davon abermal der Prophet spricht: Einer rieff zum andern:
Heilig/ Heilig/ Heilig ist der HErr Zebaoth/ da dann durch das
dreyfache Heilig nichts anders/ als die Dreyfaltigkeit der Personen: durch
das einmal-gesetzte Wörtlein HERR aber die Einigkeit im Göttlichen

Wesen
K k ij

Predigt.
des Nachts: Sihe ich ſende einen Engel fuͤr dir her/ der dich be-Exod. 23,
20, 21.

huͤte auff dem Wege/ vnd bringe dich an den Ort/ den ich berei-
tet habe: darumb huͤte dich fuͤr ſeinem Angeſicht/ vnd gehorche
ſeiner Stimme/ vnd erbittere jhn nicht; denn er wird ewer Vber-
tretten nicht vergeben/ vnd mein Name iſt in jhm. Der HErr
Num. 20,
16.

hat vnſer Stimme erhoͤret/ vnd einen Engel geſand/ vnd vns
auß Egypten gefuͤhret.
Erſtermeldte prædicata, elogia vnd Lob-
ſpruͤch/ ſo von dieſem Engel gefuͤhret worden/ ſind viel zu edel vnd zierlich
vnd fuͤrtrefflich/ als daß ſie von einer bloſſen Creatur außgeſagt vnd wahr
ſeyn koͤnnen. Die dritte Perſon iſt der heilige Geiſt/ von welchem der
Prophet ſpricht: Sie (das Hauß Jſrael) erbitterten vnd entruͤſtetenEſa. 63, 10.
ſeinen heiligen Geiſt in der Wuͤſten/ darumb ward er jhr Feind/
vnd ſtreit wider ſie.

III. Benedictio ſolennis der heilige prieſterliche Segen/
welchen der Herr folgendergeſtalt zu ſprechen befohlen hat: der HErrNum. 6. 24
25. 26.

ſegne dich vnd behuͤte dich, der HErr laſſe ſein Angeſicht leuch-
ten uͤber dir/ vnd ſey dir gnaͤdig; der HErr hebe ſein Angeſicht
uͤber dich/ vnd gebe dir Friede.
Solte es hie ohngefehr vnd ohn
Vrſach geſchehen ſeyn/ daß die Quell aller Segen/ der Jehova, der Herr/
dreymal widerholet worden; ſolte dis eine bloſſe Ebreiſche Art zu reden ſeyn/
dadurch die Hoheit dieſes Herrn angedeutet wird? ja warumb bedeutet
die dreyfache Widerholung dieſes Namens eine Hoheit vnd Fuͤrtrefflig-
keit; warumb ſagt man: omnetrinum perfectum; aller guten Ding muͤſ-
ſen drey ſeyn/ oder wie die Ebreer reden: [fremdsprachliches Material – 1 Wort fehlt]? anders als dar-Prov. 22, 20
umb/ dieweil der hoͤchſte Adel/ das beſte Gut in dreyen Perſonen beſtehet.
dieſelbe anzudeuten wird nicht allein allhie der Name Jehova dreymal
widerholet/ ſondern auch eim jeden perſoͤnlichem Herrn ſeine ſonderbare
wiewol vnter vnd vnverſchiedene Krafft vnd Tugend zugeleget; nemlich
dem Vatter als dem Behuͤter vnd Ertheiler des Segens: dem Sohn als
dem erleuchtendem Glantz vnd Vrſprung der Gnaden: dem heiligen Geiſt/
als dem Erquicker vnd Friedensgeber.

IV. Triſagium Seraphicum, das dreyfache heilig LobgeſangEſa. 6, 3.
der Engel/ davon abermal der Prophet ſpricht: Einer rieff zum andern:
Heilig/ Heilig/ Heilig iſt der HErr Zebaoth/ da dann durch das
dreyfache Heilig nichts anders/ als die Dreyfaltigkeit der Perſonen: durch
das einmal-geſetzte Woͤrtlein HERR aber die Einigkeit im Goͤttlichen

Weſen
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[259/0277] Predigt. des Nachts: Sihe ich ſende einen Engel fuͤr dir her/ der dich be- huͤte auff dem Wege/ vnd bringe dich an den Ort/ den ich berei- tet habe: darumb huͤte dich fuͤr ſeinem Angeſicht/ vnd gehorche ſeiner Stimme/ vnd erbittere jhn nicht; denn er wird ewer Vber- tretten nicht vergeben/ vnd mein Name iſt in jhm. Der HErr hat vnſer Stimme erhoͤret/ vnd einen Engel geſand/ vnd vns auß Egypten gefuͤhret. Erſtermeldte prædicata, elogia vnd Lob- ſpruͤch/ ſo von dieſem Engel gefuͤhret worden/ ſind viel zu edel vnd zierlich vnd fuͤrtrefflich/ als daß ſie von einer bloſſen Creatur außgeſagt vnd wahr ſeyn koͤnnen. Die dritte Perſon iſt der heilige Geiſt/ von welchem der Prophet ſpricht: Sie (das Hauß Jſrael) erbitterten vnd entruͤſteten ſeinen heiligen Geiſt in der Wuͤſten/ darumb ward er jhr Feind/ vnd ſtreit wider ſie. Exod. 23, 20, 21. Num. 20, 16. Eſa. 63, 10. III. Benedictio ſolennis der heilige prieſterliche Segen/ welchen der Herr folgendergeſtalt zu ſprechen befohlen hat: der HErr ſegne dich vnd behuͤte dich, der HErr laſſe ſein Angeſicht leuch- ten uͤber dir/ vnd ſey dir gnaͤdig; der HErr hebe ſein Angeſicht uͤber dich/ vnd gebe dir Friede. Solte es hie ohngefehr vnd ohn Vrſach geſchehen ſeyn/ daß die Quell aller Segen/ der Jehova, der Herr/ dreymal widerholet worden; ſolte dis eine bloſſe Ebreiſche Art zu reden ſeyn/ dadurch die Hoheit dieſes Herrn angedeutet wird? ja warumb bedeutet die dreyfache Widerholung dieſes Namens eine Hoheit vnd Fuͤrtrefflig- keit; warumb ſagt man: omnetrinum perfectum; aller guten Ding muͤſ- ſen drey ſeyn/ oder wie die Ebreer reden: _? anders als dar- umb/ dieweil der hoͤchſte Adel/ das beſte Gut in dreyen Perſonen beſtehet. dieſelbe anzudeuten wird nicht allein allhie der Name Jehova dreymal widerholet/ ſondern auch eim jeden perſoͤnlichem Herrn ſeine ſonderbare wiewol vnter vnd vnverſchiedene Krafft vnd Tugend zugeleget; nemlich dem Vatter als dem Behuͤter vnd Ertheiler des Segens: dem Sohn als dem erleuchtendem Glantz vnd Vrſprung der Gnaden: dem heiligen Geiſt/ als dem Erquicker vnd Friedensgeber. Num. 6. 24 25. 26. Prov. 22, 20 IV. Triſagium Seraphicum, das dreyfache heilig Lobgeſang der Engel/ davon abermal der Prophet ſpricht: Einer rieff zum andern: Heilig/ Heilig/ Heilig iſt der HErr Zebaoth/ da dann durch das dreyfache Heilig nichts anders/ als die Dreyfaltigkeit der Perſonen: durch das einmal-geſetzte Woͤrtlein HERR aber die Einigkeit im Goͤttlichen Weſen Eſa. 6, 3. K k ij

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Zitationshilfe: Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus Milch. Bd. 4. Straßburg, 1653, S. 259. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/dannhauer_catechismus04_1653/277>, abgerufen am 25.11.2024.