Dannhauer, Johann Conrad: Catechismus Milch. Bd. 4. Straßburg, 1653.Die Vierte gerichteten Bild mit eusserlichen Geberden vnd Kniebeugen Ehr anthun/lafiren vnd in die Zeit vnd Leut sich schicken/ vnd einen Weg im Hertzen glauben/ was sie gewolt. Aber das war fern von jhnen. Eh Feweroffen/ als eintzige Reverentz. Die glaubigen Christen in der ersten Kirch ha- ben sich so gar jhrer Religion vnd des (von den Heyden verlachten) ge- creutzigten Gottes nicht geschämet/ daß sie viel mehr sich selbs an jren Stir- nen mit dem Creutz gezeichnet/ vnd mit solchen Characteren vnd Creutz- zeichen geprägt/ wiewol sie viel mehr auff das Signatum auff den Creutztod Christi gesehen. 20. de verb. Apost. (Daher sagt Augustinus (d) poterat Apostolus gloriari in sapientia Christi, Ferner IV. Factis & vita, mit Wercken vnd mit dem Leben. V. Societate & conservatione, mit Gesell- vnd Freundschafft/ gehören
Die Vierte gerichteten Bild mit euſſerlichen Geberden vnd Kniebeugen Ehr anthun/lafiren vnd in die Zeit vnd Leut ſich ſchicken/ vnd einen Weg im Hertzen glauben/ was ſie gewolt. Aber das war fern von jhnen. Eh Feweroffen/ als eintzige Reverentz. Die glaubigen Chriſten in der erſten Kirch ha- ben ſich ſo gar jhrer Religion vnd des (von den Heyden verlachten) ge- creutzigten Gottes nicht geſchaͤmet/ daß ſie viel mehr ſich ſelbs an jren Stir- nen mit dem Creutz gezeichnet/ vnd mit ſolchen Characteren vnd Creutz- zeichen gepraͤgt/ wiewol ſie viel mehr auff das Signatum auff den Creutztod Chriſti geſehen. 20. de verb. Apoſt. (Daher ſagt Auguſtinus (δ) poterat Apoſtolus gloriari in ſapientia Chriſti, Ferner IV. Factis & vita, mit Wercken vnd mit dem Leben. V. Societate & conſervatione, mit Geſell- vnd Freundſchafft/ gehoͤren
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Die Vierte
gerichteten Bild mit euſſerlichen Geberden vnd Kniebeugen Ehr anthun/
lafiren vnd in die Zeit vnd Leut ſich ſchicken/ vnd einen Weg im Hertzen
glauben/ was ſie gewolt. Aber das war fern von jhnen. Eh Feweroffen/
als eintzige Reverentz. Die glaubigen Chriſten in der erſten Kirch ha-
ben ſich ſo gar jhrer Religion vnd des (von den Heyden verlachten) ge-
creutzigten Gottes nicht geſchaͤmet/ daß ſie viel mehr ſich ſelbs an jren Stir-
nen mit dem Creutz gezeichnet/ vnd mit ſolchen Characteren vnd Creutz-
zeichen gepraͤgt/ wiewol ſie viel mehr auff das Signatum auff den Creutztod
Chriſti geſehen.
(Daher ſagt Auguſtinus (δ) poterat Apoſtolus gloriari in ſapientia Chriſti,
& verum diceret; poterat in majeſtate, in poteſtate & verum diceret; ſed dixit in
cruce. Vbi mundi Philoſophus erubuit; ibi Apoſtolus theſaurum reperit, ut qui
gloriatur, in Domino glorietur. Quo Domino? Chriſto crucifixo: ubi humili-
tas, ibi majeſtas; ubi infirmitas, ibi poteſtas; ubi mors, ibi vita; ſi vis ad illam ve-
nire, noli iſtam contemnere, noli erubeſcere, ideò in fronte, tanquam in ſede pudo-
ris ſignum crucis accepiſti.)
Ferner IV. Factis & vita, mit Wercken vnd mit dem Leben.
Gleichwie die jenigen/ die ſchaͤndlich vnd aͤrgerlich leben/ Gott den HErrn
(wiewol nicht mit dem Munde) im Werck vnd in der That verlaͤugnen.
Quis magis negavit, qui Chriſtum vexatus, an qui delectatus amiſit? Qui
cum averteret, doluit, aut, qui cum amitteret, luſit. ſagt vnd fragt Tertul-
lianus das iſt/ welcher hat mehr den Glauben verlaͤugnet/ der/ der Chriſtum
wie Petrus verlaͤugnet mit dem Munde/ oder der jhn durch ſchnoͤde Wol-
luſt verlohren? welcher da er von jhm abkehrete/ ſich darvber bekuͤmmerte/
oder der jenige/ der/ da er jhn verlohren/ daruͤber Kurtzweil getrieben/? alſo
wird im Gegentheil Chriſtus vnd die Chriſtliche Religion bekennet in der
That/ heiligem Wandel vnd vnaͤrgerlichem Leben: Bekennen iſt kein bloß
Mundwerck/ ſondern Hertzens- vnd Thatwerck; Chriſtus will an jenem
Tage weder kennen noch bekennen/ die ſich groſſer Streich außgethan/ wie
ſie in Chriſti Namen geweiſſaget/ Teuffel außgetrieben/ vnd andere groſſe
Thaten gethan: aber der HErr wird ſie mit der trawrigen Antwort abwei-
ſen/ ich hab euch noch nie erkant! warumb? daß zwar jhr habt geſagt: HErꝛ/
HErr/ aber den Willen meines Vatters im Himmel nicht gethan.
de pudic. c.
ult.
V. Societate & conſervatione, mit Geſell- vnd Freundſchafft/
da dann vnter der Noht- vnd Churfreundſchafft groſſer Vnterſcheid zu
halten: Nohtfreundſchafft heiſſet die Buͤrgerliche Zuſammenwoh-
nung vnd Bindniß/ ohn welche der zeitliche Fried nicht zu erhalten oder zu
gewinnen; auch Ehſtand/ da allbereit das Beylager gehalten; dahin auch
gehoͤren
1. Cor. 10,
27. c. 7, 13.
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