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Frau von D.: Die in der Liebe herumschweifende oder bestrafte Untreue. 1763.

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gen weg, und nahmen den Schlüssel
mit, dem Befehl der Pantasilee
zu folgen, welche unter dem Vor-
wande ihrer Gesundheit nicht überlau-
fen werden wollte.

Wie sich Don Francesco so
nahe bey der Person fand, nach de-
ren Besitz er sich mit so vieler Hitze
sehnte, so fürchtete er sich anfangs,
sich zu erkennen zu geben. Die Un-
besonnenheit einer solchen List, und
der Widerstand der Donne Marie
machten ihn zitternd. Denn die
Furcht begleitet das Verlangen. Doch
da er seine Beine um seiner Liebsten
ihre schlang, ihr bald den Busen
küßte, bald die feurigsten Küsse gab,
so sagte er ihr die verliebtesten und
reizendesten Sachen vor. Donne
Marie
willigte in alles, und ant-
wortete so gar auf das, was er ihr
bezeugte, ohne selbst zu wissen, was
sie gedachte. Wie endlich Don
Francesco
einer so dringenden Ge-
legenheit nicht widerstehen konnte, so
gab er sich mitten unter den heissesten

Seuf-

gen weg, und nahmen den Schluͤſſel
mit, dem Befehl der Pantaſilee
zu folgen, welche unter dem Vor-
wande ihrer Geſundheit nicht uͤberlau-
fen werden wollte.

Wie ſich Don Franceſco ſo
nahe bey der Perſon fand, nach de-
ren Beſitz er ſich mit ſo vieler Hitze
ſehnte, ſo fuͤrchtete er ſich anfangs,
ſich zu erkennen zu geben. Die Un-
beſonnenheit einer ſolchen Liſt, und
der Widerſtand der Donne Marie
machten ihn zitternd. Denn die
Furcht begleitet das Verlangen. Doch
da er ſeine Beine um ſeiner Liebſten
ihre ſchlang, ihr bald den Buſen
kuͤßte, bald die feurigſten Kuͤſſe gab,
ſo ſagte er ihr die verliebteſten und
reizendeſten Sachen vor. Donne
Marie
willigte in alles, und ant-
wortete ſo gar auf das, was er ihr
bezeugte, ohne ſelbſt zu wiſſen, was
ſie gedachte. Wie endlich Don
Franceſco
einer ſo dringenden Ge-
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[60/0062] gen weg, und nahmen den Schluͤſſel mit, dem Befehl der Pantaſilee zu folgen, welche unter dem Vor- wande ihrer Geſundheit nicht uͤberlau- fen werden wollte. Wie ſich Don Franceſco ſo nahe bey der Perſon fand, nach de- ren Beſitz er ſich mit ſo vieler Hitze ſehnte, ſo fuͤrchtete er ſich anfangs, ſich zu erkennen zu geben. Die Un- beſonnenheit einer ſolchen Liſt, und der Widerſtand der Donne Marie machten ihn zitternd. Denn die Furcht begleitet das Verlangen. Doch da er ſeine Beine um ſeiner Liebſten ihre ſchlang, ihr bald den Buſen kuͤßte, bald die feurigſten Kuͤſſe gab, ſo ſagte er ihr die verliebteſten und reizendeſten Sachen vor. Donne Marie willigte in alles, und ant- wortete ſo gar auf das, was er ihr bezeugte, ohne ſelbſt zu wiſſen, was ſie gedachte. Wie endlich Don Franceſco einer ſo dringenden Ge- legenheit nicht widerſtehen konnte, ſo gab er ſich mitten unter den heiſſeſten Seuf-

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Zitationshilfe: Frau von D.: Die in der Liebe herumschweifende oder bestrafte Untreue. 1763, S. 60. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/d_untreue_1763/62>, abgerufen am 26.11.2024.