Frau von D.: Die in der Liebe herumschweifende oder bestrafte Untreue. 1763.so machten sie einen Spatziergang, um Ferdi- D 2
ſo machten ſie einen Spatziergang, um Ferdi- D 2
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0053" n="51"/> ſo machten ſie einen Spatziergang, um<lb/> die Verdauung zu befoͤrdern. Sie<lb/> kamen wieder zu Haus, um ſich bey<lb/> guter Zeit zu Bette zu legen, und<lb/> fruͤh abzureiſen. Sie ſagten beym<lb/> Hineingehen zur Wirthin, geſchwin-<lb/> de weiſſe Laken auf die Betten zu le-<lb/> gen. Aber dieſe, die keine andere,<lb/> als das Jhrige hatte, antwortete ih-<lb/> nen: Jch werde beſtuͤrzt, daß Leute<lb/> wie ihr, die ihr ohne Zweifel durch<lb/> ganz Spanien gereiſet ſeyd, nicht<lb/> wiſſet, daß in ſolchen Wirthshaͤuſern,<lb/> als dieſes iſt, darin die Reiſende nie-<lb/> mahls mehr thun als zu Mittage eſ-<lb/> ſen, ſich kein Bette finde: Wenn<lb/> dieſer ſchoͤnen Frauen nichts zugeſtoſ-<lb/> ſen waͤre, ſo wuͤrdet ihr euch hier<lb/> nicht laͤnger als die andern aufgehal-<lb/> ten haben; Alles, was ich thun kann,<lb/> iſt, mein Bette dieſem Frauenzimmer<lb/> abzutreten, und zurechte zu machen.<lb/> Was euch, ihr Herren, betrift, ſo<lb/> gebe ich euch den Rath, euch dieſe<lb/> Nacht mit dieſen Karten, welche ich<lb/> aus Vorſorge fuͤr euch habe bringen<lb/> laſſen, die Zeit zu vertreiben. <hi rendition="#fr"><hi rendition="#g">Don</hi></hi><lb/> <fw type="sig" place="bottom">D 2</fw> <fw type="catch" place="bottom"><hi rendition="#fr"><hi rendition="#g">Ferdi-</hi></hi></fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [51/0053]
ſo machten ſie einen Spatziergang, um
die Verdauung zu befoͤrdern. Sie
kamen wieder zu Haus, um ſich bey
guter Zeit zu Bette zu legen, und
fruͤh abzureiſen. Sie ſagten beym
Hineingehen zur Wirthin, geſchwin-
de weiſſe Laken auf die Betten zu le-
gen. Aber dieſe, die keine andere,
als das Jhrige hatte, antwortete ih-
nen: Jch werde beſtuͤrzt, daß Leute
wie ihr, die ihr ohne Zweifel durch
ganz Spanien gereiſet ſeyd, nicht
wiſſet, daß in ſolchen Wirthshaͤuſern,
als dieſes iſt, darin die Reiſende nie-
mahls mehr thun als zu Mittage eſ-
ſen, ſich kein Bette finde: Wenn
dieſer ſchoͤnen Frauen nichts zugeſtoſ-
ſen waͤre, ſo wuͤrdet ihr euch hier
nicht laͤnger als die andern aufgehal-
ten haben; Alles, was ich thun kann,
iſt, mein Bette dieſem Frauenzimmer
abzutreten, und zurechte zu machen.
Was euch, ihr Herren, betrift, ſo
gebe ich euch den Rath, euch dieſe
Nacht mit dieſen Karten, welche ich
aus Vorſorge fuͤr euch habe bringen
laſſen, die Zeit zu vertreiben. Don
Ferdi-
D 2
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(2013-01-27T12:08:31Z)
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