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Frau von D.: Die in der Liebe herumschweifende oder bestrafte Untreue. 1763.

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achtzehen Jahren, sehr klug und
schön, durch etwas nothwendiges auf-
geweckt worden. Er stand auf, und
gieng hinab, seines Behufes zu thun.
Er war mit einem von seinen Came-
raden zu Bette gegangen, welchen er
nicht aufwecken wollte. Die Kam-
mern dieses Gasthofes waren so ein-
gerichtet, daß deren drey hinter ein-
ander waren, welche auf einen gros-
sen Gang zugiengen. Don Fer-
dinand
und seine Frau hatten die-
jenige inne, welche am meisten von
der Treppe entfernet war, die Edel-
knaben schliefen in der andern, und
die Frauen der Donne Marie wa-
ren in der ersten. Weil Valerio
ohne Licht wieder hinauf gieng, so
verirrte er sich leicht, und erkannte
die Kammer nicht, aus der er gegan-
gen war. Wie er die Kammer sei-
ner Frauen offen fand, so gieng er
ohne einiges Bedenken hinein, er such-
te sachte sein Bette, indem er der
Mauer folgte, er fand es, und leg-
te sich nieder. Das Geräusch, wel-
ches er machte, um sich in seinem

Bette

achtzehen Jahren, ſehr klug und
ſchoͤn, durch etwas nothwendiges auf-
geweckt worden. Er ſtand auf, und
gieng hinab, ſeines Behufes zu thun.
Er war mit einem von ſeinen Came-
raden zu Bette gegangen, welchen er
nicht aufwecken wollte. Die Kam-
mern dieſes Gaſthofes waren ſo ein-
gerichtet, daß deren drey hinter ein-
ander waren, welche auf einen groſ-
ſen Gang zugiengen. Don Fer-
dinand
und ſeine Frau hatten die-
jenige inne, welche am meiſten von
der Treppe entfernet war, die Edel-
knaben ſchliefen in der andern, und
die Frauen der Donne Marie wa-
ren in der erſten. Weil Valerio
ohne Licht wieder hinauf gieng, ſo
verirrte er ſich leicht, und erkannte
die Kammer nicht, aus der er gegan-
gen war. Wie er die Kammer ſei-
ner Frauen offen fand, ſo gieng er
ohne einiges Bedenken hinein, er ſuch-
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[13/0015] achtzehen Jahren, ſehr klug und ſchoͤn, durch etwas nothwendiges auf- geweckt worden. Er ſtand auf, und gieng hinab, ſeines Behufes zu thun. Er war mit einem von ſeinen Came- raden zu Bette gegangen, welchen er nicht aufwecken wollte. Die Kam- mern dieſes Gaſthofes waren ſo ein- gerichtet, daß deren drey hinter ein- ander waren, welche auf einen groſ- ſen Gang zugiengen. Don Fer- dinand und ſeine Frau hatten die- jenige inne, welche am meiſten von der Treppe entfernet war, die Edel- knaben ſchliefen in der andern, und die Frauen der Donne Marie wa- ren in der erſten. Weil Valerio ohne Licht wieder hinauf gieng, ſo verirrte er ſich leicht, und erkannte die Kammer nicht, aus der er gegan- gen war. Wie er die Kammer ſei- ner Frauen offen fand, ſo gieng er ohne einiges Bedenken hinein, er ſuch- te ſachte ſein Bette, indem er der Mauer folgte, er fand es, und leg- te ſich nieder. Das Geraͤuſch, wel- ches er machte, um ſich in ſeinem Bette

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Zitationshilfe: Frau von D.: Die in der Liebe herumschweifende oder bestrafte Untreue. 1763, S. 13. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/d_untreue_1763/15>, abgerufen am 23.11.2024.