Frau von D.: Die in der Liebe herumschweifende oder bestrafte Untreue. 1763.Fall allezeit überredet. Sie wurden Nachdem Don Ferdinand sei- Cataline, die ihnen bey der Ta- Furcht,
Fall allezeit uͤberredet. Sie wurden Nachdem Don Ferdinand ſei- Cataline, die ihnen bey der Ta- Furcht,
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0010" n="8"/> Fall allezeit uͤberredet. Sie wurden<lb/> demnach ihrer Sachen eines, das iſt,<lb/> ſie wieß ihm ihre Kammer und ihr<lb/> Bette, und verſicherte ihn, daß er<lb/> um zwoͤlf Uhr zu ihr kommen koͤnn-<lb/> te; eine Zeit, wo iedermann ſich in<lb/> ſein Haus begeben, und zu Bette ge-<lb/> gangen.</p><lb/> <p>Nachdem <hi rendition="#fr"><hi rendition="#g">Don Ferdinand</hi></hi> ſei-<lb/> ne Sachen ſo wohl eingerichtet, ſo<lb/> gieng er in ſeiner Frauen Kammer,<lb/> und ſchien ſo vergnuͤgt, ſo aufgeklaͤrt,<lb/> daß ſie ſich nicht enthalten konnte,<lb/> ihn um die Urſach zu fragen. Aber<lb/> er war gewohnt, dieſe Art von Wahr-<lb/> heiten ihr zu verheelen, und er haͤtte<lb/> leicht einen Vorwand ausgeſonnen:<lb/> zum hoͤchſten wuͤrde ihn die Ankunft<lb/> des Abendeſſens alſobald aus der Sor-<lb/> ge gezogen haben, wenn er deswegen<lb/> eine gehabt haͤtte.</p><lb/> <p><hi rendition="#fr"><hi rendition="#g">Cataline</hi></hi>, die ihnen bey der Ta-<lb/> fel aufwartete, ſchlug die Augen nie-<lb/> der, und unterſtand ſich nicht, den<lb/><hi rendition="#fr"><hi rendition="#g">Don Ferdinand</hi></hi> anzuſehen, aus<lb/> <fw type="catch" place="bottom">Furcht,</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [8/0010]
Fall allezeit uͤberredet. Sie wurden
demnach ihrer Sachen eines, das iſt,
ſie wieß ihm ihre Kammer und ihr
Bette, und verſicherte ihn, daß er
um zwoͤlf Uhr zu ihr kommen koͤnn-
te; eine Zeit, wo iedermann ſich in
ſein Haus begeben, und zu Bette ge-
gangen.
Nachdem Don Ferdinand ſei-
ne Sachen ſo wohl eingerichtet, ſo
gieng er in ſeiner Frauen Kammer,
und ſchien ſo vergnuͤgt, ſo aufgeklaͤrt,
daß ſie ſich nicht enthalten konnte,
ihn um die Urſach zu fragen. Aber
er war gewohnt, dieſe Art von Wahr-
heiten ihr zu verheelen, und er haͤtte
leicht einen Vorwand ausgeſonnen:
zum hoͤchſten wuͤrde ihn die Ankunft
des Abendeſſens alſobald aus der Sor-
ge gezogen haben, wenn er deswegen
eine gehabt haͤtte.
Cataline, die ihnen bey der Ta-
fel aufwartete, ſchlug die Augen nie-
der, und unterſtand ſich nicht, den
Don Ferdinand anzuſehen, aus
Furcht,
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Bayerische StaatsBibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-01-27T12:08:31Z)
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |