Czepko, Daniel von: Sieben-Gestirne Königlicher Busse. Brieg, 1671.8. Kein anstand tröstet meine Noth;dann Hellen Angst stöhrt ihre flammen: Ich bin schon untern Sünden tod/ Sie schlagenüber mir zusammen. 9. Sie pressen mir das Leben auß/wie eine Last die nicht zu tragen: wie unterm prasseln Dach und Hauß/ auf eines Scheittel pflegt zu schlagen. 10. Und ach! das Blutt und Eiter stinkt/das meine Seele durch gefressen: weil sie die Sünd als Wasser trinkt/ und aller Furcht und Zucht vergessen. 11. Ich bin ein Aaß und Fluch für GOttvon meiner schuld und thorheit wegen: die mich schleppt biß in andren Tod/ von deinem andern Bund' und Seegen. 12. Nu Herr/ ich gehe krumm daher/gestrekkt lieg' ich im Staub' auf Erden: Mich lässt die Noth und die beschwer/ nicht mehr erkannt von Menschen werden. 13. Mein
8. Kein anſtand troͤſtet meine Noth;dann Hellen Angſt ſtoͤhrt ihre flammen: Ich bin ſchon untern Suͤnden tod/ Sie ſchlagenuͤber mir zuſammen. 9. Sie preſſen mir das Leben auß/wie eine Laſt die nicht zu tragen: wie unterm praſſeln Dach und Hauß/ auf eines Scheittel pflegt zu ſchlagen. 10. Und ach! das Blutt und Eiter ſtinkt/das meine Seele durch gefreſſen: weil ſie die Suͤnd als Waſſer trinkt/ und aller Furcht und Zucht vergeſſen. 11. Ich bin ein Aaß und Fluch fuͤr GOttvon meiner ſchuld und thorheit wegen: die mich ſchleppt biß in andren Tod/ von deinem andern Bund’ und Seegen. 12. Nu Herr/ ich gehe krum̃ daher/geſtrekkt lieg’ ich im Staub’ auf Erden: Mich laͤſſt die Noth und die beſchwer/ nicht mehr erkannt von Menſchen werden. 13. Mein
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8.
Kein anſtand troͤſtet meine Noth;
dann Hellen Angſt ſtoͤhrt ihre flammen:
Ich bin ſchon untern Suͤnden tod/
Sie ſchlagenuͤber mir zuſammen.
9.
Sie preſſen mir das Leben auß/
wie eine Laſt die nicht zu tragen:
wie unterm praſſeln Dach und Hauß/
auf eines Scheittel pflegt zu ſchlagen.
10.
Und ach! das Blutt und Eiter ſtinkt/
das meine Seele durch gefreſſen:
weil ſie die Suͤnd als Waſſer trinkt/
und aller Furcht und Zucht vergeſſen.
11.
Ich bin ein Aaß und Fluch fuͤr GOtt
von meiner ſchuld und thorheit wegen:
die mich ſchleppt biß in andren Tod/
von deinem andern Bund’ und Seegen.
12.
Nu Herr/ ich gehe krum̃ daher/
geſtrekkt lieg’ ich im Staub’ auf Erden:
Mich laͤſſt die Noth und die beſchwer/
nicht mehr erkannt von Menſchen werden.
13. Mein
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