Curtius, Georg: Zur Kritik der neuesten Sprachforschung. Leipzig, 1885.in der Syntax bemerkbar ist." Als Beispiele mögen theils in der Syntax bemerkbar ist.“ Als Beispiele mögen theils <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0042" n="34"/> in der Syntax bemerkbar ist.“ Als Beispiele mögen theils<lb/> aus Mehlhorn, theils aus den alten Grammatikern folgende er-<lb/> wähnt werden: <hi rendition="#i"><foreign xml:lang="ell">οὑτοσίν</foreign></hi> statt <hi rendition="#i"><foreign xml:lang="ell">οὑτοσί</foreign></hi> nach dem Dativ Plur. der<lb/> dritten Declination, z. B. <hi rendition="#i"><foreign xml:lang="ell">δαίμοσιν</foreign></hi>; Etym. Gud. p. 156, 36 s. v.<lb/><hi rendition="#i"><foreign xml:lang="ell">ἑβδομήκοντα</foreign></hi>, „<hi rendition="#i"><foreign xml:lang="ell">κατὰ σνεκδρομήν, ὤφειλεν γὰρ εἶναι ἑβδομό-<lb/> κοντα</foreign></hi>“, also nach <hi rendition="#i"><foreign xml:lang="ell">πεντήκοντα</foreign></hi>; <hi rendition="#i"><foreign xml:lang="ell">ἑκατοντουτεις</foreign></hi> nach <hi rendition="#i"><foreign xml:lang="ell">τριακον-<lb/> τούτεις</foreign></hi>; Apoll. Dysc. de synt. ρ. 169, 23: <hi rendition="#i"><foreign xml:lang="ell">σφέ „συνεκδραμοῦ-<lb/> σαν τῇ ἑνικῇͅ αἰτιατικῇ</foreign></hi>“, also nach <hi rendition="#i"><foreign xml:lang="ell">ἐμέ</foreign></hi>, <hi rendition="#i"><foreign xml:lang="ell">σέ</foreign></hi>; denn das Verbum <hi rendition="#i"><foreign xml:lang="ell">συντρέχειν</foreign></hi> oder <hi rendition="#i"><foreign xml:lang="ell">συνεκτρέχειν</foreign></hi> ist ebenso geläufig wie das Sub-<lb/> stantiv <hi rendition="#i"><foreign xml:lang="ell">συνεκδρομή</foreign></hi>. Bezeichnend sind ferner folgende Stellen:<lb/> Apoll, de adv. p. 553, 2: <hi rendition="#i"><foreign xml:lang="ell">φαίνεται δέ, ὅτι καὶ τὸ δεῦρο, ὁμοίως ὄν ἐπίρρημα, ἐχόμενον δὲ προστακτικῆς ἐννοίας κατὰ σθνεκδρομὴν πάλιν ὡς ἀιριθμὸν ἂνεδέξατο ἐν τῷͅ „δεῦτε φίλοι“</foreign></hi> (θ 133), <hi rendition="#i"><foreign xml:lang="ell">ᾧͅ λόγῳ καὶ τὸ ἄγε, ἄγετε</foreign></hi>. Hier haben wir es also mit<lb/> einer auf der Bedeutung beruhenden Analogie zu thun. Die<lb/> imperativartige Anwendung von <hi rendition="#i"><foreign xml:lang="ell">δεῦρο</foreign></hi> erzeugte nach Apollo-<lb/> nios die Imperativische Pluralendung <hi rendition="#i">-τε</hi> in <hi rendition="#i"><foreign xml:lang="ell">δεῦτε</foreign></hi>. Das Ver-<lb/> schwinden der Silbe <hi rendition="#i">-ρο</hi> machte dem scharfsinnigen Lehr-<lb/> meister keine Schmerzen. Einfacher ist die Erklärung des-<lb/> selben Grammatikers, dass das hom. <hi rendition="#i"><foreign xml:lang="ell">ἀκέων</foreign></hi>, von Haus aus ein<lb/> Adverbium, nur nach Analogie von Formen wie <hi rendition="#i"><foreign xml:lang="ell">λέγουσα</foreign></hi>, <hi rendition="#i"><foreign xml:lang="ell">μο-<lb/> γέουσα</foreign></hi> das Femininum <hi rendition="#i"><foreign xml:lang="ell">ἀκέουσα</foreign></hi> gebildet habe. Aristarch er-<lb/> klärte den Accent der präsentischen Participien <hi rendition="#i"><foreign xml:lang="ell">κιών</foreign></hi> und <hi rendition="#i"><foreign xml:lang="ell">ἰών</foreign></hi><lb/> durch <hi rendition="#i"><foreign xml:lang="ell">συνεκδρομή</foreign></hi> mit dem aoristischen <hi rendition="#i"><foreign xml:lang="ell">πιών</foreign></hi> (Lehrs, Ar.<hi rendition="#sup">2</hi> 255).<lb/> Als ein Beispiel vom Gebrauch dieses Wortes bei Herodian<lb/> mag dienen <hi rendition="#i"><foreign xml:lang="ell">περὶ Ἰλ. προς.</foreign> Β</hi> 269 (II, 33 ed. Lentz). Der Aus-<lb/> druck <hi rendition="#i"><foreign xml:lang="ell">συνεκδρομή</foreign></hi> ist keineswegs schlecht erfunden. Er be-<lb/> zeichnet zwei für diesen Vorgang wesentliche Momente, näm-<lb/> lich erstens in dem <hi rendition="#i"><foreign xml:lang="ell">σύν-</foreign></hi> die Verbindung, in die ein Wort<lb/> mit dem andern tritt, mit andern Worten das, was die Neueren<lb/> Association nennen, und zweitens in dem Verbum <hi rendition="#i"><foreign xml:lang="ell">τρέχειν</foreign></hi> und<lb/> seinem Substantiv <hi rendition="#i"><foreign xml:lang="ell">-δρομή</foreign></hi> das rein zufällige des Vorgangs.<lb/> Denn schwerlich hat Mehlhorn Recht, wenn er das Wort auf<lb/> die Grundvorstellung „Mitlaufen mit einer andern Herde“ zu-<lb/><lb/> </p> </div> </body> </text> </TEI> [34/0042]
in der Syntax bemerkbar ist.“ Als Beispiele mögen theils
aus Mehlhorn, theils aus den alten Grammatikern folgende er-
wähnt werden: οὑτοσίν statt οὑτοσί nach dem Dativ Plur. der
dritten Declination, z. B. δαίμοσιν; Etym. Gud. p. 156, 36 s. v.
ἑβδομήκοντα, „κατὰ σνεκδρομήν, ὤφειλεν γὰρ εἶναι ἑβδομό-
κοντα“, also nach πεντήκοντα; ἑκατοντουτεις nach τριακον-
τούτεις; Apoll. Dysc. de synt. ρ. 169, 23: σφέ „συνεκδραμοῦ-
σαν τῇ ἑνικῇͅ αἰτιατικῇ“, also nach ἐμέ, σέ; denn das Verbum συντρέχειν oder συνεκτρέχειν ist ebenso geläufig wie das Sub-
stantiv συνεκδρομή. Bezeichnend sind ferner folgende Stellen:
Apoll, de adv. p. 553, 2: φαίνεται δέ, ὅτι καὶ τὸ δεῦρο, ὁμοίως ὄν ἐπίρρημα, ἐχόμενον δὲ προστακτικῆς ἐννοίας κατὰ σθνεκδρομὴν πάλιν ὡς ἀιριθμὸν ἂνεδέξατο ἐν τῷͅ „δεῦτε φίλοι“ (θ 133), ᾧͅ λόγῳ καὶ τὸ ἄγε, ἄγετε. Hier haben wir es also mit
einer auf der Bedeutung beruhenden Analogie zu thun. Die
imperativartige Anwendung von δεῦρο erzeugte nach Apollo-
nios die Imperativische Pluralendung -τε in δεῦτε. Das Ver-
schwinden der Silbe -ρο machte dem scharfsinnigen Lehr-
meister keine Schmerzen. Einfacher ist die Erklärung des-
selben Grammatikers, dass das hom. ἀκέων, von Haus aus ein
Adverbium, nur nach Analogie von Formen wie λέγουσα, μο-
γέουσα das Femininum ἀκέουσα gebildet habe. Aristarch er-
klärte den Accent der präsentischen Participien κιών und ἰών
durch συνεκδρομή mit dem aoristischen πιών (Lehrs, Ar.2 255).
Als ein Beispiel vom Gebrauch dieses Wortes bei Herodian
mag dienen περὶ Ἰλ. προς. Β 269 (II, 33 ed. Lentz). Der Aus-
druck συνεκδρομή ist keineswegs schlecht erfunden. Er be-
zeichnet zwei für diesen Vorgang wesentliche Momente, näm-
lich erstens in dem σύν- die Verbindung, in die ein Wort
mit dem andern tritt, mit andern Worten das, was die Neueren
Association nennen, und zweitens in dem Verbum τρέχειν und
seinem Substantiv -δρομή das rein zufällige des Vorgangs.
Denn schwerlich hat Mehlhorn Recht, wenn er das Wort auf
die Grundvorstellung „Mitlaufen mit einer andern Herde“ zu-
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