Cundisius, Gottfried: Der Geistreiche Prophet Haggaj. Leipzig, 1648.Vber den Propheten Haggai. reichlich allerley zugeniessen/ daß sie guts thun/ reich wer-den an guten Wercken/ gerne geben/ behülfflich seyn/ Schä- tze samlen/ ihnen selbst einen guten Grund auffs Zukünff- tige/ daß sie ergreiffen das ewige Leben. Satan wirfft sich auff für einen Herrn dieser Welt Matth.Matt. 4, 8. 9. Vors andere wird im Text entworffen Templi secundi ma-2. Herr/ C c
Vber den Propheten Haggai. reichlich allerley zugenieſſen/ daß ſie guts thun/ reich wer-den an guten Wercken/ gerne geben/ behuͤlfflich ſeyn/ Schaͤ- tze ſamlen/ ihnen ſelbſt einen guten Grund auffs Zukuͤnff- tige/ daß ſie ergreiffen das ewige Leben. Satan wirfft ſich auff fuͤr einen Herrn dieſer Welt Matth.Matt. 4, 8. 9. Vors andere wird im Text entworffen Templi ſecundi ma-2. Herr/ C c
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Vber den Propheten Haggai.
reichlich allerley zugenieſſen/ daß ſie guts thun/ reich wer-
den an guten Wercken/ gerne geben/ behuͤlfflich ſeyn/ Schaͤ-
tze ſamlen/ ihnen ſelbſt einen guten Grund auffs Zukuͤnff-
tige/ daß ſie ergreiffen das ewige Leben.
Satan wirfft ſich auff fuͤr einen Herrn dieſer Welt Matth.
4. v. 8. 9. aber er iſt ein ſelbgewachſener Herr/ der mit Vnrecht ſich
der Herrſchafft unterfangen hat. Wer Chriſtum liebet/ der kan
es mit ihm nicht halten. Denn was hat das Licht fuͤr Ge-
meinſchafft mit der Finſternuͤß? Was ſtimmet Chriſtus
mit Belial? 2. Cor. 6. v. 15. Von dem groſſen Fuͤrſten Themiſto-
cle ſchreibet Politianus/ daß er dermal eins geſchenhabe guͤldene
Halsbaͤnder ſamt andern Kieinoden auff der Erden liegen. Die-
ſelbe hat er nicht wollen auffheben/ ſondern zu ſeinem Diener ge-
ſagt: Tolle tu iſta, Ego enim ſum Themiſtocles: Hebe du ſie auff/
denn ich bin Themiſtocles. Alſo thue nun ein ieglicher rechtglaͤu-
biger wahrer Chriſt auch/ wenn ihm der Teufel zeuget die Reiche
dieſer Welt/ Gold/ Silber/ Edelgeſteine/ Menſchen Gunſt/ euſſerli-
ches Anſehen/ hierdurch ihn zum Boͤſen zu verleiren/ er ſpreche zu
ihm: Tolle tu iſta: Ego enim ſum Chriſtianus: Hebe du dieſes
und jenes auff/ denn ich bin ein Chriſt/ ich habe umb weit andere
Sachen mich zu bekuͤmmern. Mein Adel iſt nicht von dieſer Welt/
ſondern aus der Hoͤhe/ mein Wapen iſt geiſtlich/ darüber ſiehet
der Helm des Heyls/ Epheſ. 6. v. 13. Mein Gold iſt GOTT
der Allmaͤchtige Job. 22. v. 25. Mein Silber iſt ſein Goͤttli-
ches Wort Pſal. 22. v. 7. Meine guͤldene Kette iſt das heilige
Blut und thewere Verdienſt Chriſti Jeſu. Der Leviten Erb-
theil im alten Teſtament war GOtt der Herr/ Deut. 10.
v. 9. Wir ſeynd geiſtliche Leviten/ unſer Erbe iſt auch GOTT der
Herr. Wohl uns/ und abermahl ſage ich/ wohl uns/ wie wollen
wir doch ein beſſer Erdtheil erlangen und haben?
Matt. 4, 8. 9.
2. Cor. 6, 15.
Epheſ. 6, 13.
Joh. 22, 25.
Pſa.. 22, 7.
Deut. 10, 9.
Vors andere wird im Text entworffen Templi ſecundi ma-
gnificentia, die Herrligkeit des andern Tempels. Es ſoll die
Herr/
2.
Templi ſe-
cundi ma-
gnificentia.
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