Cundisius, Gottfried: Der Geistreiche Prophet Haggaj. Leipzig, 1648.Die eilffte Predigt/ der Allerhöheste/ und thut doch grosse Dinge durch dieDemütigen. Q wie fein lautets/ wenn man von Grund seines Hertzens also singet: Ach GOtt/ du bist noch heut so reich/ 4.Als du bist gwesen ewiglich: Mein Vertrawen sieht gantz zu dir/ Mach mich an meiner Seelen reich/ So habich genug hie und ewiglich. Der zeitlichen Ehr will ich gern entpehrn/ Du wollst mich nur des ewign gewehrn/ Das du erworben hast/ Durch deinen herben bittern Tod/ Das bitt ich dich/ mein HErr und Gott! Vierdens werden wir gewarnet für der Vnart mancher reich-
Die eilffte Predigt/ der Allerhoͤheſte/ und thut doch groſſe Dinge durch dieDemuͤtigen. Q wie fein lautets/ wenn man von Grund ſeines Hertzens alſo ſinget: Ach GOtt/ du biſt noch heut ſo reich/ 4.Als du biſt gweſen ewiglich: Mein Vertrawen ſieht gantz zu dir/ Mach mich an meiner Seelen reich/ So habich genug hie und ewiglich. Der zeitlichen Ehr will ich gern entpehrn/ Du wollſt mich nur des ewign gewehrn/ Das du erworben haſt/ Durch deinen herben bittern Tod/ Das bitt ich dich/ mein HErr und Gott! Vierdens werden wir gewarnet fuͤr der Vnart mancher reich-
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Die eilffte Predigt/
der Allerhoͤheſte/ und thut doch groſſe Dinge durch die
Demuͤtigen. Q wie fein lautets/ wenn man von Grund ſeines
Hertzens alſo ſinget:
Ach GOtt/ du biſt noch heut ſo reich/
Als du biſt gweſen ewiglich:
Mein Vertrawen ſieht gantz zu dir/
Mach mich an meiner Seelen reich/
So habich genug hie und ewiglich.
Der zeitlichen Ehr will ich gern entpehrn/
Du wollſt mich nur des ewign gewehrn/
Das du erworben haſt/
Durch deinen herben bittern Tod/
Das bitt ich dich/ mein HErr und Gott!
Vierdens werden wir gewarnet fuͤr der Vnart mancher
beguͤterter Leute/ welche ihres Reichthumbs wegen ſich erheben/
GOtt aus ihren Augen ſetzen/ den Nechſten verachten/ und nicht
wiſſen/ was ſie vor Vbermuth thun ſollen. Es ſey demnach ferne
von uns/ daß wir wollen auff unſer Vermoͤgen pochen/ denn man
umb daſſelbe gar bald kom̃en kan: ſo lebet auch niemand davon/
daß er viel Guͤter hat Luc. 12. v. 15. zu dem ſo ſollen die reichen
Geitz. Wä ſie wiſſen/ daß ſie muͤſſen ihr Gut andern laſſen/
daß ſie in ihrem Sterben nichts werden mit ſich nehmen/
und daß ihre Herrligkeit ihnen nicht wird nachfahren Pſal.
49. v. 11. 18. Ja daß ihr Silber und Gold ſie nicht wird er-
retten am Tage des Zorns/ Ezech. 7. v. 19. Darumb ſpricht S.
Paulus zu ſeinem Juͤnger Timotheo dem Biſchoff zu Epheſo 1. Tim.
6. v. 17. 18. 19. Den Reichen von dieſer Welt gebeuth/ daß ſie
nicht ſtoltz ſeyn/ auch nicht hoffè auff den ungewiſſen Reich-
thumb/ ſondern auff den lebendigen Gott/ der uns dargibt
reich-
Luc. 12, 15.
Pſal. 49, 11.
18.
Ezech. 7, 19.
1. Tim. 6, 17.
19.
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