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Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699.

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Trost für Verlassene.
und die dich lieb hatte/ haben sich wider mich gekeh-
ret; Also ist auch bey dem heiligen Apostel Paulo
niemand gestanden in seiner ersten Verantwortung.
Meinem Heiland Christo ist es selbst wider fahren/
welchen in seiner grösten Noth und Angst alle seine
Freunde und Jünger verlassen; Ey so will ich nun
dieses auch gerne leiden/ nur damit ich dem Ebenbild
Christi möge ähnlich werden/ und mich dessen trö-
sten/ daß wenn mich alle Menschen verlassen/ so will
mich der Allerhöchste auffnehmen. Der ist mein
allertreuester und bester Freund/ der mir rechte
wahre Treue beweisen/ und nimmer von mir abse-
tzen will/ auch nicht in der alleräussersten Todes-Ge-
fahr! Sondern Er will bey mir seyn und bleiben
allezeit/ wenn ich gleich solte durch Feuer oder Was-
ser gehen/ auff daß ich durch seinen treuen Beystand
möge geschützet/ er halten und errettet werden/ A.

Gebetleins eines/ so in der Frembde/ der nicht
weiß/ wie es den Seinigen gehet.

J. M. Dilherr.

BArmhertziger GOTT/ es bekümmern mich
die lieben hinterlassenen Meinigen mannig-
faltig/ indem ich nicht weiß/ ob es ihnen wol
oder übel gehet/ und ob sie lebendig oder todt seyn.
Weil aber gleichwol deine väterliche Vorsorge den
Deinigen allenthalben gegenwärtig/ und dir ein
Ort wie der ander ist/ auch du an meine Auffsicht
gantz nicht gebunden bist: So hoffe ich/ (wiewol lei-
der! nicht ohne offtmahligen Anstoß meines Glau-
bens) du werdest sie also alle versorget haben/ und
noch versorgen/ wie es ihnen an Leib und Seele am
aller ersprießlichsten seyn mag. Ach! wie elende
Leute sind wir/ daß wir so leichtlich an deinem

Schutz

Troſt für Verlaſſene.
und die dich lieb hatte/ haben ſich wider mich gekeh-
ret; Alſo iſt auch bey dem heiligen Apoſtel Paulo
niemand geſtanden in ſeiner erſten Verantwortung.
Meinem Heiland Chriſto iſt es ſelbſt wider fahren/
welchen in ſeiner gröſten Noth und Angſt alle ſeine
Freunde und Jünger verlaſſen; Ey ſo will ich nun
dieſes auch gerne leiden/ nur damit ich dem Ebenbild
Chriſti möge ähnlich werden/ und mich deſſen trö-
ſten/ daß wenn mich alle Menſchen verlaſſen/ ſo will
mich der Allerhöchſte auffnehmen. Der iſt mein
allertreueſter und beſter Freund/ der mir rechte
wahre Treue beweiſen/ und nimmer von mir abſe-
tzen will/ auch nicht in der alleräuſſerſten Todes-Ge-
fahr! Sondern Er will bey mir ſeyn und bleiben
allezeit/ wenn ich gleich ſolte durch Feuer oder Waſ-
ſer gehen/ auff daß ich durch ſeinen treuen Beyſtand
möge geſchützet/ er halten und errettet werden/ A.

Gebetleins eines/ ſo in der Frembde/ der nicht
weiß/ wie es den Seinigen gehet.

J. M. Dilherr.

BArmhertziger GOTT/ es bekümmern mich
die lieben hinterlaſſenen Meinigen mannig-
faltig/ indem ich nicht weiß/ ob es ihnen wol
oder übel gehet/ und ob ſie lebendig oder todt ſeyn.
Weil aber gleichwol deine väterliche Vorſorge den
Deinigen allenthalben gegenwärtig/ und dir ein
Ort wie der ander iſt/ auch du an meine Auffſicht
gantz nicht gebunden biſt: So hoffe ich/ (wiewol lei-
der! nicht ohne offtmahligen Anſtoß meines Glau-
bens) du werdeſt ſie alſo alle verſorget haben/ und
noch verſorgen/ wie es ihnen an Leib und Seele am
aller erſprießlichſten ſeyn mag. Ach! wie elende
Leute ſind wir/ daß wir ſo leichtlich an deinem

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[902/0940] Troſt für Verlaſſene. und die dich lieb hatte/ haben ſich wider mich gekeh- ret; Alſo iſt auch bey dem heiligen Apoſtel Paulo niemand geſtanden in ſeiner erſten Verantwortung. Meinem Heiland Chriſto iſt es ſelbſt wider fahren/ welchen in ſeiner gröſten Noth und Angſt alle ſeine Freunde und Jünger verlaſſen; Ey ſo will ich nun dieſes auch gerne leiden/ nur damit ich dem Ebenbild Chriſti möge ähnlich werden/ und mich deſſen trö- ſten/ daß wenn mich alle Menſchen verlaſſen/ ſo will mich der Allerhöchſte auffnehmen. Der iſt mein allertreueſter und beſter Freund/ der mir rechte wahre Treue beweiſen/ und nimmer von mir abſe- tzen will/ auch nicht in der alleräuſſerſten Todes-Ge- fahr! Sondern Er will bey mir ſeyn und bleiben allezeit/ wenn ich gleich ſolte durch Feuer oder Waſ- ſer gehen/ auff daß ich durch ſeinen treuen Beyſtand möge geſchützet/ er halten und errettet werden/ A. Gebetleins eines/ ſo in der Frembde/ der nicht weiß/ wie es den Seinigen gehet. J. M. Dilherr. BArmhertziger GOTT/ es bekümmern mich die lieben hinterlaſſenen Meinigen mannig- faltig/ indem ich nicht weiß/ ob es ihnen wol oder übel gehet/ und ob ſie lebendig oder todt ſeyn. Weil aber gleichwol deine väterliche Vorſorge den Deinigen allenthalben gegenwärtig/ und dir ein Ort wie der ander iſt/ auch du an meine Auffſicht gantz nicht gebunden biſt: So hoffe ich/ (wiewol lei- der! nicht ohne offtmahligen Anſtoß meines Glau- bens) du werdeſt ſie alſo alle verſorget haben/ und noch verſorgen/ wie es ihnen an Leib und Seele am aller erſprießlichſten ſeyn mag. Ach! wie elende Leute ſind wir/ daß wir ſo leichtlich an deinem Schutz

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Zitationshilfe: Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699, S. 902. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699/940>, abgerufen am 22.11.2024.