Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699.

Bild:
<< vorherige Seite

Gebet umb wahre Erkäntniß GOttes.
Herr/ laß mich solcher gnädigen Heimsuchung viel und
offt geniessen/ und erwecke mein Hertz/ daß ich in acht
habe/ wenn du durch dein liebes Wort an mein Hertz
klopffest/ auf daß ich leise höre/ mich frühe zu dir schi-
cke/ und mich mit dem hier von Hertzen bekant ma-
che/ bey dem ich ewig in unaussprechlichen Freuden zu
bleiben gedencke. Laß dir wolgefallen die Rede mei-
nes Mundes/ und das Gespräch meines Hertzens
für dir/ HErr mein Hort und mein Erlöser/ Amen.

Gebet umb wahre Erkäntniß Gottes.

J. A.

EWiger/ war hafftiger/ gerechter/ lebendiger/
heiliger Gott und Vater/ ich klage und beken-
ne dir mit betrübtem und demütigem Gei-
ste die angeborne Blindheit und Finsterniß mei-
nes Hertzens/ daß ich dich von Natur nicht recht
erkennen kan/ auch zu deinem göttlichen Erkänt-
niß/ in welchem doch das ewige Leben stehet/ aus
natürlicher/ fleischlicher Thorheit und Unwissen-
heit weder Lust noch Liebe trage: Ach/ vergib mir
solche schädliche Thorheit/ gnädiger Vater/ und
rechne mir dieselbe nicht zu/ nimm die schwere Straf-
fe von mir/ da da durch den Propheten Esaiam
das Wehe schreyest über alle/ die dich nicht kennen
wollen/ und sprichst: Ein Ochse kennet seinen Herrn/
und ein Esel die Krippe seines Herrn/ aber Jsrael
kennets nicht/ mein Volck vernimmts nicht/ wehe
des sündlichen Volcks/ des boßhafftigen Samens.
Erleuchte mich aber mit deinem Wort und Heil.
Geist/ daß ich in wahrem Glauben erkenne/ daß du
nach deinem Wesen in dreyen Personen ein eini-
ger/ wahrer/ wesentlicher GOtt anzubeten bist/
und du ewiger Vater seyst die erste Person der
heiligen Dreyfaltigkeit/ der du von Ewigkeit her
deinen eingebohrnen Sohn aus deinem göttlichen

We-
C c c 2

Gebet umb wahre Erkäntniß GOttes.
Herꝛ/ laß mich ſolcher gnädigen Heimſuchung viel uñ
offt genieſſen/ und erwecke mein Hertz/ daß ich in acht
habe/ wenn du durch dein liebes Wort an mein Hertz
klopffeſt/ auf daß ich leiſe höre/ mich frühe zu dir ſchi-
cke/ und mich mit dem hier von Hertzen bekant ma-
che/ bey dem ich ewig in unausſprechlichẽ Freuden zu
bleiben gedencke. Laß dir wolgefallen die Rede mei-
nes Mundes/ und das Geſpräch meines Hertzens
für dir/ HErr mein Hort und mein Erlöſer/ Amen.

Gebet umb wahre Erkäntniß Gottes.

J. A.

EWiger/ war hafftiger/ gerechter/ lebendiger/
heiliger Gott und Vater/ ich klage und beken-
ne dir mit betrübtem und demütigem Gei-
ſte die angeborne Blindheit und Finſterniß mei-
nes Hertzens/ daß ich dich von Natur nicht recht
erkennen kan/ auch zu deinem göttlichen Erkänt-
niß/ in welchem doch das ewige Leben ſtehet/ aus
natürlicher/ fleiſchlicher Thorheit und Unwiſſen-
heit weder Luſt noch Liebe trage: Ach/ vergib mir
ſolche ſchädliche Thorheit/ gnädiger Vater/ und
rechne mir dieſelbe nicht zu/ nim̃ die ſchwere Straf-
fe von mir/ da da durch den Propheten Eſaiam
das Wehe ſchreyeſt über alle/ die dich nicht kennen
wollen/ und ſprichſt: Ein Ochſe kennet ſeinen Herrn/
und ein Eſel die Krippe ſeines Herrn/ aber Jſrael
kennets nicht/ mein Volck vernimmts nicht/ wehe
des ſündlichen Volcks/ des boßhafftigen Samens.
Erleuchte mich aber mit deinem Wort und Heil.
Geiſt/ daß ich in wahrem Glauben erkenne/ daß du
nach deinem Weſen in dreyen Perſonen ein eini-
ger/ wahrer/ weſentlicher GOtt anzubeten biſt/
und du ewiger Vater ſeyſt die erſte Perſon der
heiligen Dreyfaltigkeit/ der du von Ewigkeit her
deinen eingebohrnen Sohn aus deinem göttlichen

We-
C c c 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0809" n="771"/><fw place="top" type="header">Gebet umb wahre Erkäntniß GOttes.</fw><lb/>
Her&#xA75B;/ laß mich &#x017F;olcher gnädigen Heim&#x017F;uchung viel uñ<lb/>
offt genie&#x017F;&#x017F;en/ und erwecke mein Hertz/ daß ich in acht<lb/>
habe/ wenn du durch dein liebes Wort an mein Hertz<lb/>
klopffe&#x017F;t/ auf daß ich lei&#x017F;e höre/ mich frühe zu dir &#x017F;chi-<lb/>
cke/ und mich mit dem hier von Hertzen bekant ma-<lb/>
che/ bey dem ich ewig in unaus&#x017F;prechlich&#x1EBD; Freuden zu<lb/>
bleiben gedencke. Laß dir wolgefallen die Rede mei-<lb/>
nes Mundes/ und das Ge&#x017F;präch meines Hertzens<lb/>
für dir/ HErr mein Hort und mein Erlö&#x017F;er/ Amen.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>Gebet umb wahre Erkäntniß Gottes.</head><lb/>
          <argument>
            <p>J. A.</p>
          </argument><lb/>
          <p><hi rendition="#in">E</hi>Wiger/ war hafftiger/ gerechter/ lebendiger/<lb/>
heiliger Gott und Vater/ ich klage und beken-<lb/>
ne dir mit betrübtem und demütigem Gei-<lb/>
&#x017F;te die angeborne Blindheit und Fin&#x017F;terniß mei-<lb/>
nes Hertzens/ daß ich dich von Natur nicht recht<lb/>
erkennen kan/ auch zu deinem göttlichen Erkänt-<lb/>
niß/ in welchem doch das ewige Leben &#x017F;tehet/ aus<lb/>
natürlicher/ flei&#x017F;chlicher Thorheit und Unwi&#x017F;&#x017F;en-<lb/>
heit weder Lu&#x017F;t noch Liebe trage: Ach/ vergib mir<lb/>
&#x017F;olche &#x017F;chädliche Thorheit/ gnädiger Vater/ und<lb/>
rechne mir die&#x017F;elbe nicht zu/ nim&#x0303; die &#x017F;chwere Straf-<lb/>
fe von mir/ da da durch den Propheten E&#x017F;aiam<lb/>
das Wehe &#x017F;chreye&#x017F;t über alle/ die dich nicht kennen<lb/>
wollen/ und &#x017F;prich&#x017F;t: Ein Och&#x017F;e kennet &#x017F;einen Herrn/<lb/>
und ein E&#x017F;el die Krippe &#x017F;eines Herrn/ aber J&#x017F;rael<lb/>
kennets nicht/ mein Volck vernimmts nicht/ wehe<lb/>
des &#x017F;ündlichen Volcks/ des boßhafftigen Samens.<lb/>
Erleuchte mich aber mit deinem Wort und Heil.<lb/>
Gei&#x017F;t/ daß ich in wahrem Glauben erkenne/ daß du<lb/>
nach deinem We&#x017F;en in dreyen Per&#x017F;onen ein eini-<lb/>
ger/ wahrer/ we&#x017F;entlicher GOtt anzubeten bi&#x017F;t/<lb/>
und du ewiger Vater &#x017F;ey&#x017F;t die er&#x017F;te Per&#x017F;on der<lb/>
heiligen Dreyfaltigkeit/ der du von Ewigkeit her<lb/>
deinen eingebohrnen Sohn aus deinem göttlichen<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">C c c 2</fw><fw place="bottom" type="catch">We-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[771/0809] Gebet umb wahre Erkäntniß GOttes. Herꝛ/ laß mich ſolcher gnädigen Heimſuchung viel uñ offt genieſſen/ und erwecke mein Hertz/ daß ich in acht habe/ wenn du durch dein liebes Wort an mein Hertz klopffeſt/ auf daß ich leiſe höre/ mich frühe zu dir ſchi- cke/ und mich mit dem hier von Hertzen bekant ma- che/ bey dem ich ewig in unausſprechlichẽ Freuden zu bleiben gedencke. Laß dir wolgefallen die Rede mei- nes Mundes/ und das Geſpräch meines Hertzens für dir/ HErr mein Hort und mein Erlöſer/ Amen. Gebet umb wahre Erkäntniß Gottes. J. A. EWiger/ war hafftiger/ gerechter/ lebendiger/ heiliger Gott und Vater/ ich klage und beken- ne dir mit betrübtem und demütigem Gei- ſte die angeborne Blindheit und Finſterniß mei- nes Hertzens/ daß ich dich von Natur nicht recht erkennen kan/ auch zu deinem göttlichen Erkänt- niß/ in welchem doch das ewige Leben ſtehet/ aus natürlicher/ fleiſchlicher Thorheit und Unwiſſen- heit weder Luſt noch Liebe trage: Ach/ vergib mir ſolche ſchädliche Thorheit/ gnädiger Vater/ und rechne mir dieſelbe nicht zu/ nim̃ die ſchwere Straf- fe von mir/ da da durch den Propheten Eſaiam das Wehe ſchreyeſt über alle/ die dich nicht kennen wollen/ und ſprichſt: Ein Ochſe kennet ſeinen Herrn/ und ein Eſel die Krippe ſeines Herrn/ aber Jſrael kennets nicht/ mein Volck vernimmts nicht/ wehe des ſündlichen Volcks/ des boßhafftigen Samens. Erleuchte mich aber mit deinem Wort und Heil. Geiſt/ daß ich in wahrem Glauben erkenne/ daß du nach deinem Weſen in dreyen Perſonen ein eini- ger/ wahrer/ weſentlicher GOtt anzubeten biſt/ und du ewiger Vater ſeyſt die erſte Perſon der heiligen Dreyfaltigkeit/ der du von Ewigkeit her deinen eingebohrnen Sohn aus deinem göttlichen We- C c c 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699/809
Zitationshilfe: Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699, S. 771. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699/809>, abgerufen am 23.11.2024.