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Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699.

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Gebet am grunen Donnerstage.
selber speisest mit deinem heiligen Leibe und Blute/
und mir so tröstlich zueignest/ und versiegelst alle dei-
ne erworbene Güter und Wolthaten. Ja/ mein
HErr/ das Brodt/ das wir brechen/ ist ja die Ge-
meinschafft deines Leibes/ und der Kelch/ welchen
wir segnen/ ist ja die Gemeinschafft deines Blutes. O
wie soll ich dirs meinem GOtt vergelten/ daß du dich
so nahe zu mir thust/ und eine solche himmlische/ gött-
liche Gemeine mit mir auffrichtest/ dadurch ich nicht
allem mit dir/ sondern auch durch dich mit der gan-
tzen heiligen Dreyfaltigkeit vereiniget und verbun-
den werde. Ja mein HErr/ in dem du mich mit
deinem heiligen Leib und Blut speisest und tränck est/
vereinigest und verbindest du dich mit mir so fest/ daß
ich nun hinfort dein Gliedmaß deines Fleisches und
Gebeins bin. Du theilest so mildiglich mit mir/ daß
nun dein gantzer Gehorsam/ Verdienst und Gerech-
tigkeit mein eigen ist/ und ich dadurch für meinem
GOtt so gerecht und angenehm bin/ als wenn ich
der Mittler selbst wäre. Ja du vereinigest dich so hoch
mit mir/ daß du nun alle zeit in mir wohnen/ mich
durch deinen heiligen Geist lebendig machen/ und
nimmermehr von mir lassen wilt. Mein HErr und
mein GOtt/ wie tröstlich stärckest du meinen Glau-
ben/ wie lieblich er weckest du meine Zuversicht. Hilff
HErr JEsu Christe/ daß unsere Gemeinschafft je
länger je fester werde/ daß ich mich deines Verdiensts
und Wolthaten je länger je freudiger tröste/ daß ich
dir je länger je tieffer einverleibet/ und dein unablöß-
lich Gliedmaß bleibe/ daß ich durch dich mit GOtt/
deinem und meinem Vater/ und mit deinem heili-
gen Geist je länger je kräfftiger vereiniget und ver-
bunden seyn und bleiben möge/ biß in Ewigkeit. O
wohne und lebe in mir/ mein HErr JEsu/ and er-

zeige

Gebet am grunen Donnerſtage.
ſelber ſpeiſeſt mit deinem heiligen Leibe und Blute/
und mir ſo tröſtlich zueigneſt/ und verſiegelſt alle dei-
ne erworbene Güter und Wolthaten. Ja/ mein
HErr/ das Brodt/ das wir brechen/ iſt ja die Ge-
meinſchafft deines Leibes/ und der Kelch/ welchen
wir ſegnen/ iſt ja die Gemeinſchafft deines Blutes. O
wie ſoll ich dirs meinem GOtt vergelten/ daß du dich
ſo nahe zu mir thuſt/ und eine ſolche himmliſche/ gött-
liche Gemeine mit mir auffrichteſt/ dadurch ich nicht
allem mit dir/ ſondern auch durch dich mit der gan-
tzen heiligen Dreyfaltigkeit vereiniget und verbun-
den werde. Ja mein HErr/ in dem du mich mit
deinem heiligen Leib und Blut ſpeiſeſt und tränck eſt/
vereinigeſt und verbindeſt du dich mit mir ſo feſt/ daß
ich nun hinfort dein Gliedmaß deines Fleiſches und
Gebeins bin. Du theileſt ſo mildiglich mit mir/ daß
nun dein gantzer Gehorſam/ Verdienſt und Gerech-
tigkeit mein eigen iſt/ und ich dadurch für meinem
GOtt ſo gerecht und angenehm bin/ als wenn ich
der Mittler ſelbſt wäre. Ja du vereinigeſt dich ſo hoch
mit mir/ daß du nun alle zeit in mir wohnen/ mich
durch deinen heiligen Geiſt lebendig machen/ und
nimmermehr von mir laſſen wilt. Mein HErr und
mein GOtt/ wie tröſtlich ſtärckeſt du meinen Glau-
ben/ wie lieblich er weckeſt du meine Zuverſicht. Hilff
HErr JEſu Chriſte/ daß unſere Gemeinſchafft je
länger je feſter werde/ daß ich mich deines Verdienſts
und Wolthaten je länger je freudiger tröſte/ daß ich
dir je länger je tieffer einverleibet/ und dein unablöß-
lich Gliedmaß bleibe/ daß ich durch dich mit GOtt/
deinem und meinem Vater/ und mit deinem heili-
gen Geiſt je länger je kräfftiger vereiniget und ver-
bunden ſeyn und bleiben möge/ biß in Ewigkeit. O
wohne und lebe in mir/ mein HErr JEſu/ and er-

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[662/0698] Gebet am grunen Donnerſtage. ſelber ſpeiſeſt mit deinem heiligen Leibe und Blute/ und mir ſo tröſtlich zueigneſt/ und verſiegelſt alle dei- ne erworbene Güter und Wolthaten. Ja/ mein HErr/ das Brodt/ das wir brechen/ iſt ja die Ge- meinſchafft deines Leibes/ und der Kelch/ welchen wir ſegnen/ iſt ja die Gemeinſchafft deines Blutes. O wie ſoll ich dirs meinem GOtt vergelten/ daß du dich ſo nahe zu mir thuſt/ und eine ſolche himmliſche/ gött- liche Gemeine mit mir auffrichteſt/ dadurch ich nicht allem mit dir/ ſondern auch durch dich mit der gan- tzen heiligen Dreyfaltigkeit vereiniget und verbun- den werde. Ja mein HErr/ in dem du mich mit deinem heiligen Leib und Blut ſpeiſeſt und tränck eſt/ vereinigeſt und verbindeſt du dich mit mir ſo feſt/ daß ich nun hinfort dein Gliedmaß deines Fleiſches und Gebeins bin. Du theileſt ſo mildiglich mit mir/ daß nun dein gantzer Gehorſam/ Verdienſt und Gerech- tigkeit mein eigen iſt/ und ich dadurch für meinem GOtt ſo gerecht und angenehm bin/ als wenn ich der Mittler ſelbſt wäre. Ja du vereinigeſt dich ſo hoch mit mir/ daß du nun alle zeit in mir wohnen/ mich durch deinen heiligen Geiſt lebendig machen/ und nimmermehr von mir laſſen wilt. Mein HErr und mein GOtt/ wie tröſtlich ſtärckeſt du meinen Glau- ben/ wie lieblich er weckeſt du meine Zuverſicht. Hilff HErr JEſu Chriſte/ daß unſere Gemeinſchafft je länger je feſter werde/ daß ich mich deines Verdienſts und Wolthaten je länger je freudiger tröſte/ daß ich dir je länger je tieffer einverleibet/ und dein unablöß- lich Gliedmaß bleibe/ daß ich durch dich mit GOtt/ deinem und meinem Vater/ und mit deinem heili- gen Geiſt je länger je kräfftiger vereiniget und ver- bunden ſeyn und bleiben möge/ biß in Ewigkeit. O wohne und lebe in mir/ mein HErr JEſu/ and er- zeige

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Zitationshilfe: Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699, S. 662. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699/698>, abgerufen am 22.07.2024.