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Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699.

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Gebet eines Soldaten in gemein.
Hertz/ daß ich mich für Fluchen/ Schweren/ Schwel-
gen/ ungeziemten Raub/ Plünderung und andern
Sünden hüte/ meinem Ober-Herrn treu und ge-
horsam verbleibe/ und für meinen Feind nicht er-
schrecke/ sondern in deinem Nahmen denselben frisch
und freudig anfalle/ mich in aller Gefahr mit festem
Glauben an dich halte/ und von dir mich weder
Wunden noch Tod lasse wanckelmüthig machen.
Gefällt es dir/ daß ich sol gefangen oder verwunder
werden/ und halb todt auff der Wahlstatt liegen
bleiben/ so gib mir in meinen Schmertzen Gedult/
und laß mich alles für deinen väterlichen Willen er-
kennen und auffnehmen; Woltest du mich aber ent-
weder durch Feuer oder Schwerd/ oder was es seyn
möchte/ gantz von hinnen wegnehmen/ so gib mir
umb deines schmertzlichen und schmählichen Todes
willen ein seliges Ende/ und laß mich nimmermehr
von dir geschieden werden/ Amen.

Gebet eines Soldaten auff der Schildwache.

R. B.

LIeber HERR JESU Christe/ ich stehe
ietzt in meinem Beruff hier an der Spitzen
des Lägers (oder Festung) und sol die Schild-
wache halten wider unsere Feinde. Ich bitte dich/
vergib mir alle meine Sünde/ und laß deine heilige
Engel umb mich seyn/ die mich schützen und bewah-
ren/ daß ich nicht unversehens von meinen Feinden
überfallen werde. Laß mich das Grauen der Nacht
nicht erschrecken/ behüte mich für Gespensten und
Fantaseyen des leidigen Teuffels. Eröffne meine
Ohren und Augen/ daß ich die Ankunfft der Feinde
von ferne mercke/ und mich und (die Festung) das
gantze Heer wol in acht nehme/ und ungescheuet
das Zeichen meinen Brüdern von der Feinde Ge-

gen-

Gebet eines Soldaten in gemein.
Hertz/ daß ich mich für Fluchen/ Schweren/ Schwel-
gen/ ungeziemten Raub/ Plünderung und andern
Sünden hüte/ meinem Ober-Herrn treu und ge-
horſam verbleibe/ und für meinen Feind nicht er-
ſchrecke/ ſondern in deinem Nahmen denſelben friſch
und freudig anfalle/ mich in aller Gefahr mit feſtem
Glauben an dich halte/ und von dir mich weder
Wunden noch Tod laſſe wanckelmüthig machen.
Gefällt es dir/ daß ich ſol gefangen oder verwunder
werden/ und halb todt auff der Wahlſtatt liegen
bleiben/ ſo gib mir in meinen Schmertzen Gedult/
und laß mich alles für deinen väterlichen Willen er-
kennen und auffnehmen; Wolteſt du mich aber ent-
weder durch Feuer oder Schwerd/ oder was es ſeyn
möchte/ gantz von hinnen wegnehmen/ ſo gib mir
umb deines ſchmertzlichen und ſchmählichen Todes
willen ein ſeliges Ende/ und laß mich nimmermehr
von dir geſchieden werden/ Amen.

Gebet eines Soldaten auff der Schildwache.

R. B.

LIeber HERR JESU Chriſte/ ich ſtehe
ietzt in meinem Beruff hier an der Spitzen
des Lägers (oder Feſtung) und ſol die Schild-
wache halten wider unſere Feinde. Ich bitte dich/
vergib mir alle meine Sünde/ und laß deine heilige
Engel umb mich ſeyn/ die mich ſchützen und bewah-
ren/ daß ich nicht unverſehens von meinen Feinden
überfallen werde. Laß mich das Grauen der Nacht
nicht erſchrecken/ behüte mich für Geſpenſten und
Fantaſeyen des leidigen Teuffels. Eröffne meine
Ohren und Augen/ daß ich die Ankunfft der Feinde
von ferne mercke/ und mich und (die Feſtung) das
gantze Heer wol in acht nehme/ und ungeſcheuet
das Zeichen meinen Brüdern von der Feinde Ge-

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[290/0322] Gebet eines Soldaten in gemein. Hertz/ daß ich mich für Fluchen/ Schweren/ Schwel- gen/ ungeziemten Raub/ Plünderung und andern Sünden hüte/ meinem Ober-Herrn treu und ge- horſam verbleibe/ und für meinen Feind nicht er- ſchrecke/ ſondern in deinem Nahmen denſelben friſch und freudig anfalle/ mich in aller Gefahr mit feſtem Glauben an dich halte/ und von dir mich weder Wunden noch Tod laſſe wanckelmüthig machen. Gefällt es dir/ daß ich ſol gefangen oder verwunder werden/ und halb todt auff der Wahlſtatt liegen bleiben/ ſo gib mir in meinen Schmertzen Gedult/ und laß mich alles für deinen väterlichen Willen er- kennen und auffnehmen; Wolteſt du mich aber ent- weder durch Feuer oder Schwerd/ oder was es ſeyn möchte/ gantz von hinnen wegnehmen/ ſo gib mir umb deines ſchmertzlichen und ſchmählichen Todes willen ein ſeliges Ende/ und laß mich nimmermehr von dir geſchieden werden/ Amen. Gebet eines Soldaten auff der Schildwache. R. B. LIeber HERR JESU Chriſte/ ich ſtehe ietzt in meinem Beruff hier an der Spitzen des Lägers (oder Feſtung) und ſol die Schild- wache halten wider unſere Feinde. Ich bitte dich/ vergib mir alle meine Sünde/ und laß deine heilige Engel umb mich ſeyn/ die mich ſchützen und bewah- ren/ daß ich nicht unverſehens von meinen Feinden überfallen werde. Laß mich das Grauen der Nacht nicht erſchrecken/ behüte mich für Geſpenſten und Fantaſeyen des leidigen Teuffels. Eröffne meine Ohren und Augen/ daß ich die Ankunfft der Feinde von ferne mercke/ und mich und (die Feſtung) das gantze Heer wol in acht nehme/ und ungeſcheuet das Zeichen meinen Brüdern von der Feinde Ge- gen-

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Zitationshilfe: Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699, S. 290. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699/322>, abgerufen am 22.11.2024.