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Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699.

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Von dem seligen Wolstand
Christum in seiner Herrligkeit. In Summa/ es
wird unsere Freude so übertrefflich groß seyn/ daß
wir sie weder mit unserm Hertzen/ noch mit der See-
len/ noch allen unsern Kräfften genugsam werden
begreiffen können/ Amen.

Von dem seligen Wolstande der Seelen/ so
von dem irrdischen Leibe auffgelöset seyn.

St. Augustinus.

ACh wie gantz wol stehet es umb die Seele/ so
von dem irrdischen Leibe erlediget und auffge-
löset/ und dem Himmel frey zufähret/ die dich
den allerholdseligsten HErrn/ von Angesicht zu An-
gesicht beschauet/ welche keine Furcht des Todes fer-
ner betrüben kan/ sondern freuet sich der ewigen un-
verweßlichen Herrligkeit. Sie ist ruhig und sicher/
fürchtet nun weder Feind noch Tod/ denn sie hat
nun und schauet ohn Auffhören dich/ den gütigen
HErrn/ den sie in diesem Leben lange gesucht/ und
allezeit geliebet hat/ ist zugesellet dem lobsingendem
Chor der Engel/ und singet mit ihnen zugleich in
Ewigkeit die Honigfliessenden/ wohlklingenden Lob-
gesänge des ewigen Festes. O Christe/ du König/
du gütiger JESU/ sie wird gesättiget von der
fruchtbaren Völligkeit deines Hauses/ und vom
Bach deiner Wollust tränckest du sie. O wie eine
selige Gesellschafft der obersten Bürger und herrliche
Fest-Freude haben allda diejenigen/ so von hinnen
zu dir kommen/ von der traurigen Mühe und Arbeit
dieser unserer Pilgrimschafft/ zu den allerschönsten
Lüsten/ zu der fürtreflichen Schöne alles Glantzes/
und zu den Würden aller Zier/ da dich/ HErr/ deine
Bürger immerdar anschauen. Daselbst kommet
gar nichts zu den Ohren/ davon das Hertz betrübet
werden möchte. Was für Gesänge/ was für herrli-

che

Von dem ſeligen Wolſtand
Chriſtum in ſeiner Herrligkeit. In Summa/ es
wird unſere Freude ſo übertrefflich groß ſeyn/ daß
wir ſie weder mit unſerm Hertzen/ noch mit der See-
len/ noch allen unſern Kräfften genugſam werden
begreiffen können/ Amen.

Von dem ſeligen Wolſtande der Seelen/ ſo
von dem irrdiſchen Leibe auffgelöſet ſeyn.

St. Auguſtinus.

ACh wie gantz wol ſtehet es umb die Seele/ ſo
von dem irrdiſchen Leibe erlediget und auffge-
löſet/ und dem Himmel frey zufähret/ die dich
den allerholdſeligſten HErrn/ von Angeſicht zu An-
geſicht beſchauet/ welche keine Furcht des Todes fer-
ner betrüben kan/ ſondern freuet ſich der ewigen un-
verweßlichen Herrligkeit. Sie iſt ruhig und ſicher/
fürchtet nun weder Feind noch Tod/ denn ſie hat
nun und ſchauet ohn Auffhören dich/ den gütigen
HErrn/ den ſie in dieſem Leben lange geſucht/ und
allezeit geliebet hat/ iſt zugeſellet dem lobſingendem
Chor der Engel/ und ſinget mit ihnen zugleich in
Ewigkeit die Honigflieſſenden/ wohlklingenden Lob-
geſänge des ewigen Feſtes. O Chriſte/ du König/
du gütiger JESU/ ſie wird geſättiget von der
fruchtbaren Völligkeit deines Hauſes/ und vom
Bach deiner Wolluſt tränckeſt du ſie. O wie eine
ſelige Geſellſchafft der oberſten Bürger und herrliche
Feſt-Freude haben allda diejenigen/ ſo von hinnen
zu dir kommen/ von der traurigen Mühe und Arbeit
dieſer unſerer Pilgrimſchafft/ zu den allerſchönſten
Lüſten/ zu der fürtreflichen Schöne alles Glantzes/
und zu den Würden aller Zier/ da dich/ HErr/ deine
Bürger immerdar anſchauen. Daſelbſt kommet
gar nichts zu den Ohren/ davon das Hertz betrübet
werden möchte. Was für Geſänge/ was für herrli-

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[1330/1378] Von dem ſeligen Wolſtand Chriſtum in ſeiner Herrligkeit. In Summa/ es wird unſere Freude ſo übertrefflich groß ſeyn/ daß wir ſie weder mit unſerm Hertzen/ noch mit der See- len/ noch allen unſern Kräfften genugſam werden begreiffen können/ Amen. Von dem ſeligen Wolſtande der Seelen/ ſo von dem irrdiſchen Leibe auffgelöſet ſeyn. St. Auguſtinus. ACh wie gantz wol ſtehet es umb die Seele/ ſo von dem irrdiſchen Leibe erlediget und auffge- löſet/ und dem Himmel frey zufähret/ die dich den allerholdſeligſten HErrn/ von Angeſicht zu An- geſicht beſchauet/ welche keine Furcht des Todes fer- ner betrüben kan/ ſondern freuet ſich der ewigen un- verweßlichen Herrligkeit. Sie iſt ruhig und ſicher/ fürchtet nun weder Feind noch Tod/ denn ſie hat nun und ſchauet ohn Auffhören dich/ den gütigen HErrn/ den ſie in dieſem Leben lange geſucht/ und allezeit geliebet hat/ iſt zugeſellet dem lobſingendem Chor der Engel/ und ſinget mit ihnen zugleich in Ewigkeit die Honigflieſſenden/ wohlklingenden Lob- geſänge des ewigen Feſtes. O Chriſte/ du König/ du gütiger JESU/ ſie wird geſättiget von der fruchtbaren Völligkeit deines Hauſes/ und vom Bach deiner Wolluſt tränckeſt du ſie. O wie eine ſelige Geſellſchafft der oberſten Bürger und herrliche Feſt-Freude haben allda diejenigen/ ſo von hinnen zu dir kommen/ von der traurigen Mühe und Arbeit dieſer unſerer Pilgrimſchafft/ zu den allerſchönſten Lüſten/ zu der fürtreflichen Schöne alles Glantzes/ und zu den Würden aller Zier/ da dich/ HErr/ deine Bürger immerdar anſchauen. Daſelbſt kommet gar nichts zu den Ohren/ davon das Hertz betrübet werden möchte. Was für Geſänge/ was für herrli- che

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Zitationshilfe: Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699, S. 1330. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699/1378>, abgerufen am 23.07.2024.