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Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699.

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Reise-Gebet.
Warnung deines Sohnes/ meines einigen Heylan-
des/ ohn Unterlaß wol behertzige: Fürchtet euch
nicht für denen/ die den Leib tödten/ und die Seele
nicht mögen tödten: Fürchtet euch aber vielmehr für
dem/ der Leib und Seel verderben mag in die Hölle.
Darumb wer mich bekennet für den Menschen/ den
wil ich bekennen für meinem himmlischen Vater/
wer mich äber verläugnet für den Menschen/ den
wil ich auch verläugnen für meinem himmlischen
Vater. Ach HErr! gib Gnade/ daß ich/ so lange ich
in diesem Jammerthal leben muß/ eine gute Ritter-
schafft übe/ den Glauben und gut Gewissen behalten
möge/ Amen/ HErr JEsu/ Amen.

Ein anders/ so einer mit Weib und Kindern
eine beschwerliche Reise thun muß.

D. G. Zämann.

GEtreuer/ himmlischer Vater/ der du vor Zei-
ten dem Abraham aus seinem Vaterlande
und von seiner Freundschafft in ein anders
ihme unbekantes Land zu reisen befohlen/ und ihn
daselbst zu einem grossen Volck gemacht hast/ auch
den Jacob aus dem gelobten Lande in Mesopota-
mien/ hernach in Egypten/ und seine Nachkommen/
die Kinder Israel/ mit starcker Hand und ausge-
recktem Arm durchs rothe Meer/ und durch die
grausame Wüsten wieder herauff geführet/ und ih-
nen auff der gantzen Reise selbst des Tages in einer
Wolcken und des Nachts in einer Feuer- Seulen
für gangen/ desgleichen die Weisen aus Morgenland
biß gen Bethlehem vermittelst des Wunder-Sterns
sicherlich begleitet hast! Du hast mir auch nach dei-
nem heiligen/ wunderbaren Rath und Willen/ eine
schwere/ ferne/ gefährliche Reise aufferleget/ und
heissest mich ziehen in ein solches Land/ das ich nicht

kenne/

Reiſe-Gebet.
Warnung deines Sohnes/ meines einigen Heylan-
des/ ohn Unterlaß wol behertzige: Fürchtet euch
nicht für denen/ die den Leib tödten/ und die Seele
nicht mögen tödten: Fürchtet euch aber vielmehr für
dem/ der Leib und Seel verderben mag in die Hölle.
Darumb wer mich bekennet für den Menſchen/ den
wil ich bekennen für meinem himmliſchen Vater/
wer mich äber verläugnet für den Menſchen/ den
wil ich auch verläugnen für meinem himmliſchen
Vater. Ach HErr! gib Gnade/ daß ich/ ſo lange ich
in dieſem Jammerthal leben muß/ eine gute Ritter-
ſchafft übe/ den Glauben und gut Gewiſſen behalten
möge/ Amen/ HErr JEſu/ Amen.

Ein anders/ ſo einer mit Weib und Kindern
eine beſchwerliche Reiſe thun muß.

D. G. Zämann.

GEtreuer/ himmliſcher Vater/ der du vor Zei-
ten dem Abraham aus ſeinem Vaterlande
und von ſeiner Freundſchafft in ein anders
ihme unbekantes Land zu reiſen befohlen/ und ihn
daſelbſt zu einem groſſen Volck gemacht haſt/ auch
den Jacob aus dem gelobten Lande in Meſopota-
mien/ hernach in Egypten/ und ſeine Nachkommen/
die Kinder Iſrael/ mit ſtarcker Hand und ausge-
recktem Arm durchs rothe Meer/ und durch die
grauſame Wüſten wieder herauff geführet/ und ih-
nen auff der gantzen Reiſe ſelbſt des Tages in einer
Wolcken und des Nachts in einer Feuer- Seulen
für gangen/ desgleichen die Weiſen aus Morgenland
biß gen Bethlehem vermittelſt des Wunder-Sterns
ſicherlich begleitet haſt! Du haſt mir auch nach dei-
nem heiligen/ wunderbaren Rath und Willen/ eine
ſchwere/ ferne/ gefährliche Reiſe aufferleget/ und
heiſſeſt mich ziehen in ein ſolches Land/ das ich nicht

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[1226/1272] Reiſe-Gebet. Warnung deines Sohnes/ meines einigen Heylan- des/ ohn Unterlaß wol behertzige: Fürchtet euch nicht für denen/ die den Leib tödten/ und die Seele nicht mögen tödten: Fürchtet euch aber vielmehr für dem/ der Leib und Seel verderben mag in die Hölle. Darumb wer mich bekennet für den Menſchen/ den wil ich bekennen für meinem himmliſchen Vater/ wer mich äber verläugnet für den Menſchen/ den wil ich auch verläugnen für meinem himmliſchen Vater. Ach HErr! gib Gnade/ daß ich/ ſo lange ich in dieſem Jammerthal leben muß/ eine gute Ritter- ſchafft übe/ den Glauben und gut Gewiſſen behalten möge/ Amen/ HErr JEſu/ Amen. Ein anders/ ſo einer mit Weib und Kindern eine beſchwerliche Reiſe thun muß. D. G. Zämann. GEtreuer/ himmliſcher Vater/ der du vor Zei- ten dem Abraham aus ſeinem Vaterlande und von ſeiner Freundſchafft in ein anders ihme unbekantes Land zu reiſen befohlen/ und ihn daſelbſt zu einem groſſen Volck gemacht haſt/ auch den Jacob aus dem gelobten Lande in Meſopota- mien/ hernach in Egypten/ und ſeine Nachkommen/ die Kinder Iſrael/ mit ſtarcker Hand und ausge- recktem Arm durchs rothe Meer/ und durch die grauſame Wüſten wieder herauff geführet/ und ih- nen auff der gantzen Reiſe ſelbſt des Tages in einer Wolcken und des Nachts in einer Feuer- Seulen für gangen/ desgleichen die Weiſen aus Morgenland biß gen Bethlehem vermittelſt des Wunder-Sterns ſicherlich begleitet haſt! Du haſt mir auch nach dei- nem heiligen/ wunderbaren Rath und Willen/ eine ſchwere/ ferne/ gefährliche Reiſe aufferleget/ und heiſſeſt mich ziehen in ein ſolches Land/ das ich nicht kenne/

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Zitationshilfe: Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699, S. 1226. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699/1272>, abgerufen am 22.07.2024.