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Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699.

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Gebet in gefährlicher Belägerung.
legten. Ach HErr/ laß mich auch Gnade finden für
ihnen/ daß sie aus deiner Furcht gegen mich gütig er-
scheinen/ und bedencken/ daß du am jüngsten Tage
richten werdest die Lebendigen und die Todten. Ver-
leihe auch/ daß sie endlich im Friede und aller Güte
von meiner Wohnung sich ihrem Beruff nach wen-
den/ und ich wiederumb meiner befohlenen Nahrung
in der Stille abwarten/ und mich deines reichen Se-
gens hertzlich trösten möge/ durch JEsum Christum
deinen lieben Sohn/ unsern Heyland/ Amen.

Gebet in gefährlicher Belägerung einer
Stadt und Gemein.

S. Scherertz.

ALlmächtiger/ ewiger GOtt/ der du der Elen-
den Seufftzen nicht verschmähest/ und der be-
trübten Hertzen Verlangen nicht verachtest/
siehe doch an unser Gebet/ welches wir dir in unser
Noth fürbringen/ und erhöre uns gnädiglich. Denn
die Feinde deines Volcks haben diese Stadt/ darin-
nen du deinen Tempel und Wohnung hast/ an al-
len Orten hart belagert/ und eine Wagenburg dar-
umb geschlagen. Nun müssen wir arme Sünder
zwar bekennen unsre greuliche Missethat/ daß wir
die Zeit deiner Heimsuchung nicht haben wahr ge-
nommen/ noch uns die schreckliche Verwüstung der
Stadt Jerusalem/ welche nun darnieder lieget/ und
der gantzen Welt prediget/ wie auch den Untergang
der schönen Kirchen in Asia/ Africa und anderswo/
weil sie dein Wort verachtet/ nicht bewegen lassen/
sondern sind gottloß gewesen/ und haben deinen
Knechten/ die uns so treulich vermahnet/ nicht ge-
horchet. Wir haben Stoltz/ Pracht und Ubermuth
in Reden/ Geberden/ Kleidung/ Essen und Trin-
cken getrieben und Aergerniß gegeben. Unser gantzes

Haupt
A a a a 5

Gebet in gefährlicher Belägerung.
legten. Ach HErr/ laß mich auch Gnade finden für
ihnen/ daß ſie aus deiner Furcht gegen mich gütig er-
ſcheinen/ und bedencken/ daß du am jüngſten Tage
richten werdeſt die Lebendigen und die Todten. Ver-
leihe auch/ daß ſie endlich im Friede und aller Güte
von meiner Wohnung ſich ihrem Beruff nach wen-
den/ und ich wiederumb meiner befohlenẽ Nahrung
in der Stille abwarten/ und mich deines reichen Se-
gens hertzlich tröſten möge/ durch JEſum Chriſtum
deinen lieben Sohn/ unſern Heyland/ Amen.

Gebet in gefährlicher Belägerung einer
Stadt und Gemein.

S. Scherertz.

ALlmächtiger/ ewiger GOtt/ der du der Elen-
den Seufftzen nicht verſchmäheſt/ und der be-
trübten Hertzen Verlangen nicht verachteſt/
ſiehe doch an unſer Gebet/ welches wir dir in unſer
Noth fürbringen/ und erhöre uns gnädiglich. Denn
die Feinde deines Volcks haben dieſe Stadt/ darin-
nen du deinen Tempel und Wohnung haſt/ an al-
len Orten hart belagert/ und eine Wagenburg dar-
umb geſchlagen. Nun müſſen wir arme Sünder
zwar bekennen unſre greuliche Miſſethat/ daß wir
die Zeit deiner Heimſuchung nicht haben wahr ge-
nommen/ noch uns die ſchreckliche Verwüſtung der
Stadt Jeruſalem/ welche nun darnieder lieget/ und
der gantzen Welt prediget/ wie auch den Untergang
der ſchönen Kirchen in Aſia/ Africa und anderswo/
weil ſie dein Wort verachtet/ nicht bewegen laſſen/
ſondern ſind gottloß geweſen/ und haben deinen
Knechten/ die uns ſo treulich vermahnet/ nicht ge-
horchet. Wir haben Stoltz/ Pracht und Ubermuth
in Reden/ Geberden/ Kleidung/ Eſſen und Trin-
cken getrieben und Aergerniß gegeben. Unſer gantzes

Haupt
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[1113/1155] Gebet in gefährlicher Belägerung. legten. Ach HErr/ laß mich auch Gnade finden für ihnen/ daß ſie aus deiner Furcht gegen mich gütig er- ſcheinen/ und bedencken/ daß du am jüngſten Tage richten werdeſt die Lebendigen und die Todten. Ver- leihe auch/ daß ſie endlich im Friede und aller Güte von meiner Wohnung ſich ihrem Beruff nach wen- den/ und ich wiederumb meiner befohlenẽ Nahrung in der Stille abwarten/ und mich deines reichen Se- gens hertzlich tröſten möge/ durch JEſum Chriſtum deinen lieben Sohn/ unſern Heyland/ Amen. Gebet in gefährlicher Belägerung einer Stadt und Gemein. S. Scherertz. ALlmächtiger/ ewiger GOtt/ der du der Elen- den Seufftzen nicht verſchmäheſt/ und der be- trübten Hertzen Verlangen nicht verachteſt/ ſiehe doch an unſer Gebet/ welches wir dir in unſer Noth fürbringen/ und erhöre uns gnädiglich. Denn die Feinde deines Volcks haben dieſe Stadt/ darin- nen du deinen Tempel und Wohnung haſt/ an al- len Orten hart belagert/ und eine Wagenburg dar- umb geſchlagen. Nun müſſen wir arme Sünder zwar bekennen unſre greuliche Miſſethat/ daß wir die Zeit deiner Heimſuchung nicht haben wahr ge- nommen/ noch uns die ſchreckliche Verwüſtung der Stadt Jeruſalem/ welche nun darnieder lieget/ und der gantzen Welt prediget/ wie auch den Untergang der ſchönen Kirchen in Aſia/ Africa und anderswo/ weil ſie dein Wort verachtet/ nicht bewegen laſſen/ ſondern ſind gottloß geweſen/ und haben deinen Knechten/ die uns ſo treulich vermahnet/ nicht ge- horchet. Wir haben Stoltz/ Pracht und Ubermuth in Reden/ Geberden/ Kleidung/ Eſſen und Trin- cken getrieben und Aergerniß gegeben. Unſer gantzes Haupt A a a a 5

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Zitationshilfe: Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699, S. 1113. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699/1155>, abgerufen am 22.07.2024.