Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699.

Bild:
<< vorherige Seite

Gebet in Betrübniß und Unmuth.
deiner Tröstung nicht vergessen/ und dich nach der
Erqvickung mit frölichem Hertzen und Munde lo-
ben mein Lebenlang/ Amen.

Gebet/ daß uns GOtt in Betrübniß und
Unmuth durch sein Wort und H. Geist trösten
wolle.

S. Scherertz.

BArmhertziger Vater/ du GOtt alles Trostes/
der du die Elenden tröstest/ und dich wendest
zu dem Gebet der Verlassenen/ daß du die mü-
den Seelen (wie ein kühler Thau das Graß) erqvi-
ckest. Du siehests/ wie ich in so grosses Hertzeleid und
Unruhe des Gemüths gerathen bin/ und wenig
Trost in der Welt antreffen kan/ denn solcher Trost
ist itzt zu schwach/ mein blödes und zerschlagenes
Hertz auffzurichten und zu erfreuen. HErr ich habe
ie grosse Bekümmer niß in meinem Hertzen/ daß ich
selbst nicht alles beschreiben kan/ du weist es besser als
ich/ mir vergehet aller Verstand und Gedächtniß
darüber/ ich bin ohnmächtig/ daß ich fast zu Boden
falle. Aber tröste mich doch durch dein Wort/ laß
mich dasselbige fleißig suchen/ hören/ ehren und in
mein Hertz schliessen/ beschere mir schöne Trost-
Predigten/ erqvickende Trost-Sprüche und Büch-
lein/ damit ich meine Seele ergötze. Laß die Brünn-
lein Israelis in meine Seele fliessen/ daß mein dür-
res und mattes Hertz dadurch gewässert/ erfrischer
und fruchtbar gemacht werde/ wie mit einem
Strom. Mache mich truncken von den Gütern
deines Hauses/ träncke mich mit Wollust/ denn bey
dir ist die lebendige Qvelle/ du hast Wasser des ewi-
gen Lebens/ das für dem ewigen Durst und Mattig-
keit bewahren kan. Hilff/ daß ich deine Tröstungen
nicht gering achte/ und meine Ohren nicht verstopf-
fe/ wenn du mit mir durch dein Wort tröstlich re-

den

Gebet in Betrübniß und Unmuth.
deiner Tröſtung nicht vergeſſen/ und dich nach der
Erqvickung mit frölichem Hertzen und Munde lo-
ben mein Lebenlang/ Amen.

Gebet/ daß uns GOtt in Betrübniß und
Unmuth durch ſein Wort und H. Geiſt tröſten
wolle.

S. Scherertz.

BArmhertziger Vater/ du GOtt alles Troſtes/
der du die Elenden tröſteſt/ und dich wendeſt
zu dem Gebet der Verlaſſenen/ daß du die mü-
den Seelen (wie ein kühler Thau das Graß) erqvi-
ckeſt. Du ſieheſts/ wie ich in ſo groſſes Hertzeleid und
Unruhe des Gemüths gerathen bin/ und wenig
Troſt in der Welt antreffen kan/ denn ſolcher Troſt
iſt itzt zu ſchwach/ mein blödes und zerſchlagenes
Hertz auffzurichten und zu erfreuen. HErr ich habe
ie groſſe Bekümmer niß in meinem Hertzen/ daß ich
ſelbſt nicht alles beſchreiben kan/ du weiſt es beſſer als
ich/ mir vergehet aller Verſtand und Gedächtniß
darüber/ ich bin ohnmächtig/ daß ich faſt zu Boden
falle. Aber tröſte mich doch durch dein Wort/ laß
mich daſſelbige fleißig ſuchen/ hören/ ehren und in
mein Hertz ſchlieſſen/ beſchere mir ſchöne Troſt-
Predigten/ erqvickende Troſt-Sprüche und Büch-
lein/ damit ich meine Seele ergötze. Laß die Brünn-
lein Iſraelis in meine Seele flieſſen/ daß mein dür-
res und mattes Hertz dadurch gewäſſert/ erfriſcher
und fruchtbar gemacht werde/ wie mit einem
Strom. Mache mich truncken von den Gütern
deines Hauſes/ träncke mich mit Wolluſt/ denn bey
dir iſt die lebendige Qvelle/ du haſt Waſſer des ewi-
gen Lebens/ das für dem ewigen Durſt und Mattig-
keit bewahren kan. Hilff/ daß ich deine Tröſtungen
nicht gering achte/ und meine Ohren nicht verſtopf-
fe/ wenn du mit mir durch dein Wort tröſtlich re-

den
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f1111" n="1071"/><fw place="top" type="header">Gebet in Betrübniß und Unmuth.</fw><lb/>
deiner Trö&#x017F;tung nicht verge&#x017F;&#x017F;en/ und dich nach der<lb/>
Erqvickung mit frölichem Hertzen und Munde lo-<lb/>
ben mein Lebenlang/ Amen.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>Gebet/ daß uns GOtt in Betrübniß und<lb/>
Unmuth durch &#x017F;ein Wort und H. Gei&#x017F;t trö&#x017F;ten<lb/>
wolle.</head>
          <argument>
            <p>S. Scherertz.</p>
          </argument><lb/>
          <p><hi rendition="#in">B</hi>Armhertziger Vater/ du GOtt alles Tro&#x017F;tes/<lb/>
der du die Elenden trö&#x017F;te&#x017F;t/ und dich wende&#x017F;t<lb/>
zu dem Gebet der Verla&#x017F;&#x017F;enen/ daß du die mü-<lb/>
den Seelen (wie ein kühler Thau das Graß) erqvi-<lb/>
cke&#x017F;t. Du &#x017F;iehe&#x017F;ts/ wie ich in &#x017F;o gro&#x017F;&#x017F;es Hertzeleid und<lb/>
Unruhe des Gemüths gerathen bin/ und wenig<lb/>
Tro&#x017F;t in der Welt antreffen kan/ denn &#x017F;olcher Tro&#x017F;t<lb/>
i&#x017F;t itzt zu &#x017F;chwach/ mein blödes und zer&#x017F;chlagenes<lb/>
Hertz auffzurichten und zu erfreuen. HErr ich habe<lb/>
ie gro&#x017F;&#x017F;e Bekümmer niß in meinem Hertzen/ daß ich<lb/>
&#x017F;elb&#x017F;t nicht alles be&#x017F;chreiben kan/ du wei&#x017F;t es be&#x017F;&#x017F;er als<lb/>
ich/ mir vergehet aller Ver&#x017F;tand und Gedächtniß<lb/>
darüber/ ich bin ohnmächtig/ daß ich fa&#x017F;t zu Boden<lb/>
falle. Aber trö&#x017F;te mich doch durch dein Wort/ laß<lb/>
mich da&#x017F;&#x017F;elbige fleißig &#x017F;uchen/ hören/ ehren und in<lb/>
mein Hertz &#x017F;chlie&#x017F;&#x017F;en/ be&#x017F;chere mir &#x017F;chöne Tro&#x017F;t-<lb/>
Predigten/ erqvickende Tro&#x017F;t-Sprüche und Büch-<lb/>
lein/ damit ich meine Seele ergötze. Laß die Brünn-<lb/>
lein I&#x017F;raelis in meine Seele flie&#x017F;&#x017F;en/ daß mein dür-<lb/>
res und mattes Hertz dadurch gewä&#x017F;&#x017F;ert/ erfri&#x017F;cher<lb/>
und fruchtbar gemacht werde/ wie mit einem<lb/>
Strom. Mache mich truncken von den Gütern<lb/>
deines Hau&#x017F;es/ träncke mich mit Wollu&#x017F;t/ denn bey<lb/>
dir i&#x017F;t die lebendige Qvelle/ du ha&#x017F;t Wa&#x017F;&#x017F;er des ewi-<lb/>
gen Lebens/ das für dem ewigen Dur&#x017F;t und Mattig-<lb/>
keit bewahren kan. Hilff/ daß ich deine Trö&#x017F;tungen<lb/>
nicht gering achte/ und meine Ohren nicht ver&#x017F;topf-<lb/>
fe/ wenn du mit mir durch dein Wort trö&#x017F;tlich re-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">den</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[1071/1111] Gebet in Betrübniß und Unmuth. deiner Tröſtung nicht vergeſſen/ und dich nach der Erqvickung mit frölichem Hertzen und Munde lo- ben mein Lebenlang/ Amen. Gebet/ daß uns GOtt in Betrübniß und Unmuth durch ſein Wort und H. Geiſt tröſten wolle. S. Scherertz. BArmhertziger Vater/ du GOtt alles Troſtes/ der du die Elenden tröſteſt/ und dich wendeſt zu dem Gebet der Verlaſſenen/ daß du die mü- den Seelen (wie ein kühler Thau das Graß) erqvi- ckeſt. Du ſieheſts/ wie ich in ſo groſſes Hertzeleid und Unruhe des Gemüths gerathen bin/ und wenig Troſt in der Welt antreffen kan/ denn ſolcher Troſt iſt itzt zu ſchwach/ mein blödes und zerſchlagenes Hertz auffzurichten und zu erfreuen. HErr ich habe ie groſſe Bekümmer niß in meinem Hertzen/ daß ich ſelbſt nicht alles beſchreiben kan/ du weiſt es beſſer als ich/ mir vergehet aller Verſtand und Gedächtniß darüber/ ich bin ohnmächtig/ daß ich faſt zu Boden falle. Aber tröſte mich doch durch dein Wort/ laß mich daſſelbige fleißig ſuchen/ hören/ ehren und in mein Hertz ſchlieſſen/ beſchere mir ſchöne Troſt- Predigten/ erqvickende Troſt-Sprüche und Büch- lein/ damit ich meine Seele ergötze. Laß die Brünn- lein Iſraelis in meine Seele flieſſen/ daß mein dür- res und mattes Hertz dadurch gewäſſert/ erfriſcher und fruchtbar gemacht werde/ wie mit einem Strom. Mache mich truncken von den Gütern deines Hauſes/ träncke mich mit Wolluſt/ denn bey dir iſt die lebendige Qvelle/ du haſt Waſſer des ewi- gen Lebens/ das für dem ewigen Durſt und Mattig- keit bewahren kan. Hilff/ daß ich deine Tröſtungen nicht gering achte/ und meine Ohren nicht verſtopf- fe/ wenn du mit mir durch dein Wort tröſtlich re- den

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699/1111
Zitationshilfe: Cubach, Michael: Einer gläubigen und andächtigen Seelen vermehrtes tägliches Bet- Buß- Lob- Und Danck-Opffer. Leipzig, 1699, S. 1071. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cubach_betbuch_1699/1111>, abgerufen am 22.07.2024.