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Crüger, Peter: Cupediæ Astrosophicæ. Breslau, 1631.

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schon durch beyfuge deß andern nicht zum prognosticiren schreitet vnnd vom
selben ersten haben wir ein sonderlich Opus geschrieben: Vom andern aber/
welchs an jhm selbst nicht so perfect, sind wir in gegenwertigem Buch zu han-
dlen entschlossen/ Vnd zwar also/ das niemandt/ dem die warheit lieb ist/ diese
dinge vergleichen sol mit der ersten vnd vnwandelbaren gewißheit/ wenn er se-
hen wird beydes der jetzigen sachen schwache beschaffenheit/ wie auch der muht-
massungen schwerigkeit.

Sihe/ was kan klarer von einem alten Lehrer auff meiner seiten gesagt wer-
den? Zum andern/ das Astrologia nicht ohne Astronomia sich behelffen kan/
oder ja sol: (wiewol Kepplerus in seinem buch De nova stella c. 11. recht
schreibt/ quod Astrologi sinceriorem Astronomiam utplurimum ignorent)
ist vnleugbar: Denn weil sie aus deß Himmelslauff etwas weissagen sol/ muß
sie ja von der Astronomia sich desselben lauffs erlernen/ oder ja zum wenigsten
die Ephemerides zur hand nemen. (Wetter versteigen sich auch die guten
Herren Astrologi gar selten.) Aber wozu bebarff doch Astronomia einer hülf-
fe aus der Astrologia? Gar nirgend zu: Sie kan jhrer gar wol entberen/ vnd
lesset sie gern zu frieden/ vnd wünschet auch das Astrologia, als eine fürwitzige
Tochter/ das köstliche von der Mutter entlehnte geschmeide nicht zur vppigkeit
vnd vnehren mißbrauchete.



Aus dem Prognostico des 1618.
Jahres.
I.
Warumb ich nichts von den 12. Himlischen Häusern hal-
te/ vnd dennoch bey dem anfang der 4. Jahrszeiten/ wie auch bey den

Finsternüssen/ des auffgehenden/ vntergehenden vnd im Mittagszirckel
schwebenden grads/ das ist der spitzen deß ersten/ siebenden vnd ze-
henden Hauses so fleißig gedencke?

ES haben die alten Astrologi hierinn der außthei-
lung deß Thierkreißes gefolget/ vnd zu mehrer bequemigkeit jhres Prog-

nosti-
F

ſchon durch beyfuge deß andern nicht zum prognoſticiren ſchreitet vnnd vom
ſelben erſten haben wir ein ſonderlich Opus geſchrieben: Vom andern aber/
welchs an jhm ſelbſt nicht ſo perfect, ſind wir in gegenwertigem Buch zu han-
dlen entſchloſſen/ Vnd zwar alſo/ das niemandt/ dem die warheit lieb iſt/ dieſe
dinge vergleichen ſol mit der erſten vnd vnwandelbaren gewißheit/ wenn er ſe-
hen wird beydes der jetzigen ſachen ſchwache beſchaffenheit/ wie auch der muht-
maſſungen ſchwerigkeit.

Sihe/ was kan klarer von einem alten Lehrer auff meiner ſeiten geſagt wer-
den? Zum andern/ das Aſtrologia nicht ohne Aſtronomia ſich behelffen kan/
oder ja ſol: (wiewol Kepplerus in ſeinem buch De nova ſtella c. 11. recht
ſchreibt/ quod Aſtrologi ſinceriorem Aſtronomiam utplurimùm ignorent)
iſt vnleugbar: Denn weil ſie aus deß Himmelslauff etwas weiſſagen ſol/ muß
ſie ja von der Aſtronomia ſich deſſelben lauffs erlernen/ oder ja zum wenigſten
die Ephemerides zur hand nemen. (Wetter verſteigen ſich auch die guten
Herren Aſtrologi gar ſelten.) Aber wozu bebarff doch Aſtronomia einer huͤlf-
fe aus der Aſtrologia? Gar nirgend zu: Sie kan jhrer gar wol entberen/ vnd
leſſet ſie gern zu frieden/ vnd wuͤnſchet auch das Aſtrologia, als eine fuͤrwitzige
Tochter/ das koͤſtliche von der Mutter entlehnte geſchmeide nicht zur vppigkeit
vnd vnehren mißbrauchete.



Aus dem Prognoſtico des 1618.
Jahres.
I.
Warumb ich nichts von den 12. Himliſchen Haͤuſern hal-
te/ vnd dennoch bey dem anfang der 4. Jahrszeiten/ wie auch bey den

Finſternuͤſſen/ des auffgehenden/ vntergehenden vnd im Mittagszirckel
ſchwebenden grads/ das iſt der ſpitzen deß erſten/ ſiebenden vnd ze-
henden Hauſes ſo fleißig gedencke?

ES haben die alten Aſtrologi hierinn der außthei-
lung deß Thierkreißes gefolget/ vnd zu mehrer bequemigkeit jhres Prog-

noſti-
F
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[0059] ſchon durch beyfuge deß andern nicht zum prognoſticiren ſchreitet vnnd vom ſelben erſten haben wir ein ſonderlich Opus geſchrieben: Vom andern aber/ welchs an jhm ſelbſt nicht ſo perfect, ſind wir in gegenwertigem Buch zu han- dlen entſchloſſen/ Vnd zwar alſo/ das niemandt/ dem die warheit lieb iſt/ dieſe dinge vergleichen ſol mit der erſten vnd vnwandelbaren gewißheit/ wenn er ſe- hen wird beydes der jetzigen ſachen ſchwache beſchaffenheit/ wie auch der muht- maſſungen ſchwerigkeit. Sihe/ was kan klarer von einem alten Lehrer auff meiner ſeiten geſagt wer- den? Zum andern/ das Aſtrologia nicht ohne Aſtronomia ſich behelffen kan/ oder ja ſol: (wiewol Kepplerus in ſeinem buch De nova ſtella c. 11. recht ſchreibt/ quod Aſtrologi ſinceriorem Aſtronomiam utplurimùm ignorent) iſt vnleugbar: Denn weil ſie aus deß Himmelslauff etwas weiſſagen ſol/ muß ſie ja von der Aſtronomia ſich deſſelben lauffs erlernen/ oder ja zum wenigſten die Ephemerides zur hand nemen. (Wetter verſteigen ſich auch die guten Herren Aſtrologi gar ſelten.) Aber wozu bebarff doch Aſtronomia einer huͤlf- fe aus der Aſtrologia? Gar nirgend zu: Sie kan jhrer gar wol entberen/ vnd leſſet ſie gern zu frieden/ vnd wuͤnſchet auch das Aſtrologia, als eine fuͤrwitzige Tochter/ das koͤſtliche von der Mutter entlehnte geſchmeide nicht zur vppigkeit vnd vnehren mißbrauchete. Aus dem Prognoſtico des 1618. Jahres. I. Warumb ich nichts von den 12. Himliſchen Haͤuſern hal- te/ vnd dennoch bey dem anfang der 4. Jahrszeiten/ wie auch bey den Finſternuͤſſen/ des auffgehenden/ vntergehenden vnd im Mittagszirckel ſchwebenden grads/ das iſt der ſpitzen deß erſten/ ſiebenden vnd ze- henden Hauſes ſo fleißig gedencke? ES haben die alten Aſtrologi hierinn der außthei- lung deß Thierkreißes gefolget/ vnd zu mehrer bequemigkeit jhres Prog- noſti- F

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Zitationshilfe: Crüger, Peter: Cupediæ Astrosophicæ. Breslau, 1631, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/crueger_cupediae_1631/59>, abgerufen am 23.11.2024.