Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Crosner, Alexius: Ein Sermon von der heiligen Christlichen Kirchen. Wittenberg, 1531.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>
Ausleger.

II. Petri. 2. Vnd das solt jr fur das erst wissen / das keine weissagung jnn der schrifft geschicht / aus eigner auslegung / denn es ist noch nie keine weissagung aus menschlichem willen erfur bracht / sondern die heiligen menschen Gottes haben geredt / getrieben von dem hei ligen geist.

Also auch Johan. 6. aussem. 54. cap. Esaie / Sie werden alle von Gott geleret sein.

Vnd Jere. 31. Ich wil mein gesetz jnn jre sinn geben / vnd jnn jre hertzen dasselb schreiben / vnd ich wil jnen ein Got sein / vnd sie sollen mein volck sein / vnd es wird hinfurt niemand seinen bruder oder nehesten leren vnd sagen / Erkenne den Herrn / denn sie sollen mich alle erkennen / vom kleinsten vnter jn / bis auff den grösten.

Wie es zuuer stehen / das der mensche Gottsgelerig sey.

Welchs nicht zuuernemen ist (wie es die eitelgeister vernemen / so alles felschlich auff den geist zihen) das darumb das schrifftliche wort / oder mündliche predig nicht zu hören / vnd an jm selbs nichts sey / noch darnach zu studirn / lesen / trachten / gedencken etc. sondern nur faulentzen / jnn himel vnd jnn die lufft gaffen / vnd das maul nach dem heiligen geist auff sperren / wie der faul baur vnter dem bawm ligend / nach pflaumen / das sie jme von jn selbs / vnd on sein zuthun / jns maul fallen Die schrifft forschen.sollen / Dieweil doch Christus die schrifft forschen heist / vnd sonst kein anders noch besonders warten / Joan. 5. vnd on derselben schrifft vleissigs forschen / studirn / lesen / predig hören etc. als wenig seinen heiligen geist / vnd durch jnen den rechten verstand der Schrifft geben wird / wie Esaias am. 8. sagt / vnd Paulus Gal. 3. vnd 1. Cor. 3. cap. als wenig er vns on erbeit erneren wird / so er vns doch zu erneren auch hat zugesagt / Psal. 54. vnd Matthej. 6.

Gott wircket durch ordentliche mittel.

Dieweil Gott wircket vornemlich durch seine ordentliche mittel / Als wie die erbeit / vnd das zuthun der hende / das rechte von Gott geordente mittel ist

Ausleger.

II. Petri. 2. Vnd das solt jr fur das erst wissen / das keine weissagung jnn der schrifft geschicht / aus eigner auslegung / denn es ist noch nie keine weissagung aus menschlichem willen erfur bracht / sondern die heiligen menschen Gottes haben geredt / getrieben von dem hei ligen geist.

Also auch Johan. 6. aussem. 54. cap. Esaie / Sie werden alle von Gott geleret sein.

Vnd Jere. 31. Ich wil mein gesetz jnn jre sinn geben / vnd jnn jre hertzen dasselb schreiben / vnd ich wil jnen ein Got sein / vnd sie sollen mein volck sein / vnd es wird hinfurt niemand seinen bruder oder nehesten leren vnd sagen / Erkenne den Herrn / denn sie sollen mich alle erkennen / vom kleinsten vnter jn / bis auff den grösten.

Wie es zuuer stehen / das der mensche Gottsgelerig sey.

Welchs nicht zuuernemen ist (wie es die eitelgeister vernemen / so alles felschlich auff den geist zihen) das darumb das schrifftliche wort / oder mündliche predig nicht zu hören / vnd an jm selbs nichts sey / noch darnach zu studirn / lesen / trachten / gedencken etc. sondern nur faulentzen / jnn himel vnd jnn die lufft gaffen / vnd das maul nach dem heiligen geist auff sperren / wie der faul baur vnter dem bawm ligend / nach pflaumen / das sie jme von jn selbs / vnd on sein zuthun / jns maul fallen Die schrifft forschen.sollẽ / Dieweil doch Christus die schrifft forschen heist / vnd sonst kein anders noch besonders warten / Joan. 5. vnd on derselben schrifft vleissigs forschen / studirn / lesen / predig hören etc. als wenig seinen heiligen geist / vnd durch jnen den rechten verstand der Schrifft geben wird / wie Esaias am. 8. sagt / vnd Paulus Gal. 3. vnd 1. Cor. 3. cap. als wenig er vns on erbeit erneren wird / so er vns doch zu erneren auch hat zugesagt / Psal. 54. vnd Matthej. 6.

Gott wircket durch ordentliche mittel.

Dieweil Gott wircket vornemlich durch seine ordentliche mittel / Als wie die erbeit / vnd das zuthun der hende / das rechte von Gott geordente mittel ist 

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0084"/>
        <note place="left">Ausleger.</note>
        <p>II. Petri. 2. Vnd das solt jr fur das erst wissen / das keine weissagung jnn der                      schrifft geschicht / aus eigner auslegung / denn es ist noch nie keine                      weissagung aus menschlichem willen erfur bracht / sondern die heiligen menschen                      Gottes haben geredt / getrieben von dem hei ligen geist.</p>
        <p>Also auch Johan. 6. aussem. 54. cap. Esaie / Sie werden alle von Gott geleret                      sein.</p>
        <p>Vnd Jere. 31. Ich wil mein gesetz jnn jre sinn geben / vnd jnn jre hertzen                      dasselb schreiben / vnd ich wil jnen ein Got sein / vnd sie sollen mein volck                      sein / vnd es wird hinfurt niemand seinen bruder oder nehesten leren vnd sagen /                      Erkenne den Herrn / denn sie sollen mich alle erkennen / vom kleinsten vnter jn                      / bis auff den grösten.</p>
        <note place="left">Wie es zuuer stehen / das der mensche Gottsgelerig                      sey.</note>
        <p>Welchs nicht zuuernemen ist (wie es die eitelgeister vernemen / so alles                      felschlich auff den geist zihen) das darumb das schrifftliche wort / oder                      mündliche predig nicht zu hören / vnd an jm selbs nichts sey / noch darnach zu                      studirn / lesen / trachten / gedencken etc. sondern nur faulentzen / jnn himel                      vnd jnn die lufft gaffen / vnd das maul nach dem heiligen geist auff sperren /                      wie der faul baur vnter dem bawm ligend / nach pflaumen / das sie jme von jn                      selbs / vnd on sein zuthun / jns maul fallen <note place="left">Die                          schrifft forschen.</note>solle&#x0303; / Dieweil doch Christus die                      schrifft forschen heist / vnd sonst kein anders noch besonders warten / Joan. 5.                      vnd on derselben schrifft vleissigs forschen / studirn / lesen / predig hören                      etc. als wenig seinen heiligen geist / vnd durch jnen den rechten verstand der                      Schrifft geben wird / wie Esaias am. 8. sagt / vnd Paulus Gal. 3. vnd 1. Cor. 3.                      cap. als wenig er vns on erbeit erneren wird / so er vns doch zu erneren auch                      hat zugesagt / Psal. 54. vnd Matthej. 6.</p>
        <note place="left">Gott wircket durch ordentliche mittel.</note>
        <p>Dieweil Gott wircket vornemlich durch seine ordentliche mittel / Als wie die                      erbeit / vnd das zuthun der hende / das rechte von Gott geordente mittel ist
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0084] II. Petri. 2. Vnd das solt jr fur das erst wissen / das keine weissagung jnn der schrifft geschicht / aus eigner auslegung / denn es ist noch nie keine weissagung aus menschlichem willen erfur bracht / sondern die heiligen menschen Gottes haben geredt / getrieben von dem hei ligen geist. Also auch Johan. 6. aussem. 54. cap. Esaie / Sie werden alle von Gott geleret sein. Vnd Jere. 31. Ich wil mein gesetz jnn jre sinn geben / vnd jnn jre hertzen dasselb schreiben / vnd ich wil jnen ein Got sein / vnd sie sollen mein volck sein / vnd es wird hinfurt niemand seinen bruder oder nehesten leren vnd sagen / Erkenne den Herrn / denn sie sollen mich alle erkennen / vom kleinsten vnter jn / bis auff den grösten. Welchs nicht zuuernemen ist (wie es die eitelgeister vernemen / so alles felschlich auff den geist zihen) das darumb das schrifftliche wort / oder mündliche predig nicht zu hören / vnd an jm selbs nichts sey / noch darnach zu studirn / lesen / trachten / gedencken etc. sondern nur faulentzen / jnn himel vnd jnn die lufft gaffen / vnd das maul nach dem heiligen geist auff sperren / wie der faul baur vnter dem bawm ligend / nach pflaumen / das sie jme von jn selbs / vnd on sein zuthun / jns maul fallen sollẽ / Dieweil doch Christus die schrifft forschen heist / vnd sonst kein anders noch besonders warten / Joan. 5. vnd on derselben schrifft vleissigs forschen / studirn / lesen / predig hören etc. als wenig seinen heiligen geist / vnd durch jnen den rechten verstand der Schrifft geben wird / wie Esaias am. 8. sagt / vnd Paulus Gal. 3. vnd 1. Cor. 3. cap. als wenig er vns on erbeit erneren wird / so er vns doch zu erneren auch hat zugesagt / Psal. 54. vnd Matthej. 6. Die schrifft forschen. Dieweil Gott wircket vornemlich durch seine ordentliche mittel / Als wie die erbeit / vnd das zuthun der hende / das rechte von Gott geordente mittel ist

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/crosner_sermon2_1531
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/crosner_sermon2_1531/84
Zitationshilfe: Crosner, Alexius: Ein Sermon von der heiligen Christlichen Kirchen. Wittenberg, 1531, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/crosner_sermon2_1531/84>, abgerufen am 27.11.2024.