Crosner, Alexius: Ein Sermon von der heiligen Christlichen Kirchen. Wittenberg, 1531.das man der selben Pfarhern nu fast mangel vnd gebrechen hat. Als der selben etwa zu viel waren / da es im sanfft /Wie etwa zu viel Pfarhern waren / also sein jr jtzt zu wenig. faulentzen vnd schlaffen / mit fressen / sauffen etc. zugieng / vnd ein jeder vngelerter Esel ein Pfarher sein mocht / vnd die selben Pfarren vnd Pfründen zuerlangen / gen Rom / vnd sonst hin vnd wider reiseten vnd lieffen / vnd pferde / wagen / esel / ross vnd man / darumb vbeten vndEin Esel den andern reiten. müheten / das offt vnd viel ein esel den andern darüber zu tod reit etc. Also sein jr nu zu wenig / die weil es mühe vnd erbeit kostet / vnd der hals daran wil gestreckt sein / vnd findet sich nu endlich im auskerich / wie im sprichwort / wer das schermesser fressen hat / das ist kürtzlich / wasSprichwort. man allenthalb gesucht hat / nemlich / mehr gelt / gut vnd eitel ehre / denn Gott vnd die seel. Wie es denn / diesem nach / leider alzu war ist / das derPrelati secun dum quid. mehrer teil / derselben Bapst / Bisschouen / Prelaten / Pfarhern / Prediger etc. dieweil sie die Kirch representirn vnd bedeuten sollen / anders nichts sein / denn eine blösse representation vnd bedeutung der Kirchen / thun also dem namen vberig gnug / vnd mehr denn zu viel / jnn dem sie nimer thun / was sie sollen vnd bedeuten / das ist / nimmer odder gar selten / der Kirchen recht vor sein. Wie ein gemaltes menlein / ist auch representatiue /Gleichnis. das ist / bedeutlich / ein mensch / aber nimmer der rechtschaffenGemalt men lein. / thetige / lebendige mensch / oder aber / wie eine wollen sackpfeiff / ob sie gleich nicht pfeiffet / wird dennochWollen sackpfeiff. eine sackpfeiff genant. Wolan / wie wir sie on Gotts geist / allein nach gunst /Wie wir kirchendiener ord nen / also haben wir sie. vnd ansehen der person / nicht durch die rechte thür ein füren / sondern dieblich vnd mörderisch eindringen / Jo han 10. (wie denn ein jeder die seinen zu solchen grossen Bisschoff lichen ampten vnd andern reichen pfründen das man der selben Pfarhern nu fast mangel vnd gebrechen hat. Als der selben etwa zu viel waren / da es im sanfft /Wie etwa zu viel Pfarhern waren / also sein jr jtzt zu wenig. faulentzen vñ schlaffen / mit fressen / sauffen etc. zugieng / vnd ein jeder vngelerter Esel ein Pfarher sein mocht / vnd die selben Pfarren vnd Pfründen zuerlangen / gen Rom / vnd sonst hin vnd wider reiseten vñ lieffen / vnd pferde / wagen / esel / ross vnd man / darumb vbeten vndEin Esel den andern reiten. müheten / das offt vnd viel ein esel den andern darüber zu tod reit etc. Also sein jr nu zu wenig / die weil es mühe vnd erbeit kostet / vnd der hals daran wil gestreckt sein / vnd findet sich nu endlich im auskerich / wie im sprichwort / wer das schermesser fressen hat / das ist kürtzlich / wasSprichwort. man allenthalb gesucht hat / nemlich / mehr gelt / gut vnd eitel ehre / denn Gott vnd die seel. Wie es deñ / diesem nach / leider alzu war ist / das derPrelati secun dum quid. mehrer teil / derselben Bapst / Bisschouen / Prelaten / Pfarhern / Prediger etc. dieweil sie die Kirch representirn vnd bedeuten sollen / anders nichts sein / denn eine blösse representation vnd bedeutung der Kirchen / thun also dem namen vberig gnug / vnd mehr denn zu viel / jnn dem sie nimer thun / was sie sollen vnd bedeuten / das ist / nimmer odder gar selten / der Kirchen recht vor sein. Wie ein gemaltes menlein / ist auch representatiue /Gleichnis. das ist / bedeutlich / ein mensch / aber nimmer der rechtschaffenGemalt men lein. / thetige / lebendige mensch / oder aber / wie eine wollen sackpfeiff / ob sie gleich nicht pfeiffet / wird dennochWollen sackpfeiff. eine sackpfeiff genant. Wolan / wie wir sie on Gotts geist / allein nach gunst /Wie wir kirchendiener ord nen / also haben wir sie. vnd ansehen der person / nicht durch die rechte thür ein füren / sondern dieblich vnd mörderisch eindringen / Jo han 10. 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das man der selben Pfarhern nu fast mangel vnd gebrechen hat.
Als der selben etwa zu viel waren / da es im sanfft / faulentzen vñ schlaffen / mit fressen / sauffen etc. zugieng / vnd ein jeder vngelerter Esel ein Pfarher sein mocht / vnd die selben Pfarren vnd Pfründen zuerlangen / gen Rom / vnd sonst hin vnd wider reiseten vñ lieffen / vnd pferde / wagen / esel / ross vnd man / darumb vbeten vnd müheten / das offt vnd viel ein esel den andern darüber zu tod reit etc.
Wie etwa zu viel Pfarhern waren / also sein jr jtzt zu wenig.
Ein Esel den andern reiten. Also sein jr nu zu wenig / die weil es mühe vnd erbeit kostet / vnd der hals daran wil gestreckt sein / vnd findet sich nu endlich im auskerich / wie im sprichwort / wer das schermesser fressen hat / das ist kürtzlich / was man allenthalb gesucht hat / nemlich / mehr gelt / gut vnd eitel ehre / denn Gott vnd die seel.
Sprichwort. Wie es deñ / diesem nach / leider alzu war ist / das der mehrer teil / derselben Bapst / Bisschouen / Prelaten / Pfarhern / Prediger etc. dieweil sie die Kirch representirn vnd bedeuten sollen / anders nichts sein / denn eine blösse representation vnd bedeutung der Kirchen / thun also dem namen vberig gnug / vnd mehr denn zu viel / jnn dem sie nimer thun / was sie sollen vnd bedeuten / das ist / nimmer odder gar selten / der Kirchen recht vor sein.
Prelati secun dum quid. Wie ein gemaltes menlein / ist auch representatiue / das ist / bedeutlich / ein mensch / aber nimmer der rechtschaffen / thetige / lebendige mensch / oder aber / wie eine wollen sackpfeiff / ob sie gleich nicht pfeiffet / wird dennoch eine sackpfeiff genant.
Gleichnis.
Gemalt men lein.
Wollen sackpfeiff. Wolan / wie wir sie on Gotts geist / allein nach gunst / vnd ansehen der person / nicht durch die rechte thür ein füren / sondern dieblich vnd mörderisch eindringen / Jo han 10. (wie denn ein jeder die seinen zu solchen grossen Bisschoff lichen ampten vnd andern reichen pfründen
Wie wir kirchendiener ord nen / also haben wir sie.
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Zitationshilfe: | Crosner, Alexius: Ein Sermon von der heiligen Christlichen Kirchen. Wittenberg, 1531, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/crosner_sermon2_1531/35>, abgerufen am 16.02.2025. |