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Cramer, Wilhelm: Der christliche Vater wie er sein und was er thun soll. Nebst einem Anhange von Gebeten für denselben. Dülmen, 1874.

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sein in der Anwendung der Mittel zur christlichen
Gottesfurcht und Frömmigkeit, wenn ihm an dieser
nicht viel, wenn ihm nichts daran liegt? Wie wenig
liegt Manchem daran!

In der That liegt Alles daran. Im Grunde
die einzige Aufgabe, welche Gott dem Menschen auf
Erden gegeben hat, daß er sich in Gottesfurcht und
Frömmigkeit übe und so sein zeitliches und ewiges
Heil gründe. Alles, was sonst auf Erden noch Be-
deutung und Wichtigkeit hat, sollte nach Gottes Ab-
sicht und Willen nur Mittel sein zu jenem großen
Zwecke. Wenn das kurze Menschenleben auf Erden
abgelaufen ist und der langen, endlosen Ewigkeit
Platz gemacht hat, da hat Jegliches, was auf Erden
dem Menschen immer am Herzen liegen mag, Be-
deutung und Werth für immer verloren; nur Eins
hat da Bedeutung und Werth behalten - Gottes-
furcht und Frömmigkeit; wer sie geübt hat, ist ewig
glücklich, wer sie nicht geübt hat, ewig unglücklich.

Und haben wir einen Vater im Auge, so kommen
noch die Kinder, ja leicht Kinder und Kindeskinder
hinzu; jenachdem er Gottesfurcht und Frömmigkeit
übt oder nicht übt, werden aller Voraussicht nach auch
sie selbe üben oder nicht üben, also wie er ewig
glücklich oder unglücklich sein.

Wie viel liegt also bei einem Vater daran, daß
er in wahrer Gottesfurcht und Frömmigkeit bestehe!
Alles liegt daran. Es handelt sich ja um sein
und seiner Kinder zeitliches und ewiges
Wohlergehen
.

Das, christlicher Vater, rufe dir also oft, immer
von Neuem in's Bewußtsein, damit du in deine zeit-
lichen Bestrebungen, in den Sorgen und Zerstreuun-

sein in der Anwendung der Mittel zur christlichen
Gottesfurcht und Frömmigkeit, wenn ihm an dieser
nicht viel, wenn ihm nichts daran liegt? Wie wenig
liegt Manchem daran!

In der That liegt Alles daran. Im Grunde
die einzige Aufgabe, welche Gott dem Menschen auf
Erden gegeben hat, daß er sich in Gottesfurcht und
Frömmigkeit übe und so sein zeitliches und ewiges
Heil gründe. Alles, was sonst auf Erden noch Be-
deutung und Wichtigkeit hat, sollte nach Gottes Ab-
sicht und Willen nur Mittel sein zu jenem großen
Zwecke. Wenn das kurze Menschenleben auf Erden
abgelaufen ist und der langen, endlosen Ewigkeit
Platz gemacht hat, da hat Jegliches, was auf Erden
dem Menschen immer am Herzen liegen mag, Be-
deutung und Werth für immer verloren; nur Eins
hat da Bedeutung und Werth behalten – Gottes-
furcht und Frömmigkeit; wer sie geübt hat, ist ewig
glücklich, wer sie nicht geübt hat, ewig unglücklich.

Und haben wir einen Vater im Auge, so kommen
noch die Kinder, ja leicht Kinder und Kindeskinder
hinzu; jenachdem er Gottesfurcht und Frömmigkeit
übt oder nicht übt, werden aller Voraussicht nach auch
sie selbe üben oder nicht üben, also wie er ewig
glücklich oder unglücklich sein.

Wie viel liegt also bei einem Vater daran, daß
er in wahrer Gottesfurcht und Frömmigkeit bestehe!
Alles liegt daran. Es handelt sich ja um sein
und seiner Kinder zeitliches und ewiges
Wohlergehen
.

Das, christlicher Vater, rufe dir also oft, immer
von Neuem in's Bewußtsein, damit du in deine zeit-
lichen Bestrebungen, in den Sorgen und Zerstreuun-

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[73/0076] sein in der Anwendung der Mittel zur christlichen Gottesfurcht und Frömmigkeit, wenn ihm an dieser nicht viel, wenn ihm nichts daran liegt? Wie wenig liegt Manchem daran! In der That liegt Alles daran. Im Grunde die einzige Aufgabe, welche Gott dem Menschen auf Erden gegeben hat, daß er sich in Gottesfurcht und Frömmigkeit übe und so sein zeitliches und ewiges Heil gründe. Alles, was sonst auf Erden noch Be- deutung und Wichtigkeit hat, sollte nach Gottes Ab- sicht und Willen nur Mittel sein zu jenem großen Zwecke. Wenn das kurze Menschenleben auf Erden abgelaufen ist und der langen, endlosen Ewigkeit Platz gemacht hat, da hat Jegliches, was auf Erden dem Menschen immer am Herzen liegen mag, Be- deutung und Werth für immer verloren; nur Eins hat da Bedeutung und Werth behalten – Gottes- furcht und Frömmigkeit; wer sie geübt hat, ist ewig glücklich, wer sie nicht geübt hat, ewig unglücklich. Und haben wir einen Vater im Auge, so kommen noch die Kinder, ja leicht Kinder und Kindeskinder hinzu; jenachdem er Gottesfurcht und Frömmigkeit übt oder nicht übt, werden aller Voraussicht nach auch sie selbe üben oder nicht üben, also wie er ewig glücklich oder unglücklich sein. Wie viel liegt also bei einem Vater daran, daß er in wahrer Gottesfurcht und Frömmigkeit bestehe! Alles liegt daran. Es handelt sich ja um sein und seiner Kinder zeitliches und ewiges Wohlergehen. Das, christlicher Vater, rufe dir also oft, immer von Neuem in's Bewußtsein, damit du in deine zeit- lichen Bestrebungen, in den Sorgen und Zerstreuun-

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Zitationshilfe: Cramer, Wilhelm: Der christliche Vater wie er sein und was er thun soll. Nebst einem Anhange von Gebeten für denselben. Dülmen, 1874, S. 73. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cramer_mutter_1874/76>, abgerufen am 29.03.2024.