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Cramer, Wilhelm: Der christliche Vater wie er sein und was er thun soll. Nebst einem Anhange von Gebeten für denselben. Dülmen, 1874.

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tholischen Glauben, wie er ihn auch, wo es Noth
thut, ohne Scheu bekennet.

Dann sehen die Kinder die Fast- und Abstinenz-
tage der h. Kirche vom Vater nach Pflicht beobachtet;
sie sehen ihn mit Ehrfurcht das heil. Kreuzzeichen
machen; sie sehen ihn das Weihwasser und von der
Kirche geweihete Dinge in Ehren halten; er ver-
schmähet es nicht, mit religiösen Bildern das Haus
und seine Räume auszustatten. Er ist - sie sehen's
tagtäglich - ein Freund des Gebetes. Gebetet wird
bei Tische vor und nach dem Essen; gebetet wird am
Morgen, am Abende; und leicht bei mancher andern
Gelegenheit. Die Sonn- und Festtage werden in
Ehren gehalten; da ruhet alle Arbeit, welche nicht
von der Noth geboten ist; da liebt man's, in der
Kirche zu weilen, nicht etwa blos bei einer kleinen
Messe, - nein recht viel, bei Hochamt und Predigt,
selbst an Nachmittagen. Gern ist, was an kirchlicher
Feier und Festlichkeit der Verlauf des Kirchenjahres
mit sich führet, gern ist das in Predigten zur Sprache
Gekommene, gern sind kirchliche Angelegenheiten Ge-
genstand der häuslichen Unterhaltung; wie denn über-
haupt der Vater ein Herz hat für die h. katholische
Kirche und ihre Geschicke und für ihr Oberhaupt,
den h. Vater, und für Alles, was die h. Kirche be-
trifft. Darüber wird gern gesprochen; die Kinder
hören darüber aus seinem Munde, was ihnen frommt;
er deutet ihnen die Dinge und die Vorfälle des Ta-
ges, er gibt ihnen heilsame Belehrung, Deutung
und Winke. - Mehr als einmal im Jahre sehen
die Kinder den Vater zur h. Beicht und Communion
gehen und mit welchem h. Ernste er diese h. Hand-
lungen hält und vollführet.

tholischen Glauben, wie er ihn auch, wo es Noth
thut, ohne Scheu bekennet.

Dann sehen die Kinder die Fast- und Abstinenz-
tage der h. Kirche vom Vater nach Pflicht beobachtet;
sie sehen ihn mit Ehrfurcht das heil. Kreuzzeichen
machen; sie sehen ihn das Weihwasser und von der
Kirche geweihete Dinge in Ehren halten; er ver-
schmähet es nicht, mit religiösen Bildern das Haus
und seine Räume auszustatten. Er ist – sie sehen's
tagtäglich – ein Freund des Gebetes. Gebetet wird
bei Tische vor und nach dem Essen; gebetet wird am
Morgen, am Abende; und leicht bei mancher andern
Gelegenheit. Die Sonn- und Festtage werden in
Ehren gehalten; da ruhet alle Arbeit, welche nicht
von der Noth geboten ist; da liebt man's, in der
Kirche zu weilen, nicht etwa blos bei einer kleinen
Messe, – nein recht viel, bei Hochamt und Predigt,
selbst an Nachmittagen. Gern ist, was an kirchlicher
Feier und Festlichkeit der Verlauf des Kirchenjahres
mit sich führet, gern ist das in Predigten zur Sprache
Gekommene, gern sind kirchliche Angelegenheiten Ge-
genstand der häuslichen Unterhaltung; wie denn über-
haupt der Vater ein Herz hat für die h. katholische
Kirche und ihre Geschicke und für ihr Oberhaupt,
den h. Vater, und für Alles, was die h. Kirche be-
trifft. Darüber wird gern gesprochen; die Kinder
hören darüber aus seinem Munde, was ihnen frommt;
er deutet ihnen die Dinge und die Vorfälle des Ta-
ges, er gibt ihnen heilsame Belehrung, Deutung
und Winke. – Mehr als einmal im Jahre sehen
die Kinder den Vater zur h. Beicht und Communion
gehen und mit welchem h. Ernste er diese h. Hand-
lungen hält und vollführet.

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[49/0052] tholischen Glauben, wie er ihn auch, wo es Noth thut, ohne Scheu bekennet. Dann sehen die Kinder die Fast- und Abstinenz- tage der h. Kirche vom Vater nach Pflicht beobachtet; sie sehen ihn mit Ehrfurcht das heil. Kreuzzeichen machen; sie sehen ihn das Weihwasser und von der Kirche geweihete Dinge in Ehren halten; er ver- schmähet es nicht, mit religiösen Bildern das Haus und seine Räume auszustatten. Er ist – sie sehen's tagtäglich – ein Freund des Gebetes. Gebetet wird bei Tische vor und nach dem Essen; gebetet wird am Morgen, am Abende; und leicht bei mancher andern Gelegenheit. Die Sonn- und Festtage werden in Ehren gehalten; da ruhet alle Arbeit, welche nicht von der Noth geboten ist; da liebt man's, in der Kirche zu weilen, nicht etwa blos bei einer kleinen Messe, – nein recht viel, bei Hochamt und Predigt, selbst an Nachmittagen. Gern ist, was an kirchlicher Feier und Festlichkeit der Verlauf des Kirchenjahres mit sich führet, gern ist das in Predigten zur Sprache Gekommene, gern sind kirchliche Angelegenheiten Ge- genstand der häuslichen Unterhaltung; wie denn über- haupt der Vater ein Herz hat für die h. katholische Kirche und ihre Geschicke und für ihr Oberhaupt, den h. Vater, und für Alles, was die h. Kirche be- trifft. Darüber wird gern gesprochen; die Kinder hören darüber aus seinem Munde, was ihnen frommt; er deutet ihnen die Dinge und die Vorfälle des Ta- ges, er gibt ihnen heilsame Belehrung, Deutung und Winke. – Mehr als einmal im Jahre sehen die Kinder den Vater zur h. Beicht und Communion gehen und mit welchem h. Ernste er diese h. Hand- lungen hält und vollführet.

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Zitationshilfe: Cramer, Wilhelm: Der christliche Vater wie er sein und was er thun soll. Nebst einem Anhange von Gebeten für denselben. Dülmen, 1874, S. 49. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cramer_mutter_1874/52>, abgerufen am 28.03.2024.