eine gewisse Weihe, die Weihe des christlichen Lebens verleihet.
Also auf, christliche Mutter, schaffe, so viel an dir ist, eine solche Atmosphäre um deine Kinder. Es ist vor allem deine Sache. Ist ja das Kind - wir wiesen schon früher darauf hin - in seinen ersten, entscheidungsvollsten Jahren haupt- sächlich, ja vielfach so fast ausschließlich auf die Mutter angewiesen. Ihr Verhalten, ihr Reden und Thun, ihre Art und Weise, ihr Beispiel, ihr sämmtliches Walten im Hause, das schaffet für ihre Kleinen die Atmosphäre. Wohl ihr und dem Kinde, wenn sie es versteht, dieselbe wahrhaft christkatholisch, d. i. wahrhaft heilsam für ihre Kinder zu gestalten. Eine jede wahrhaft christliche Mutter thut's.
Schon das Haus selbst hat durch ihre Vermit- tlung eine christliche Ausstattung. Da findet man in den verschiedenen, wenigstens in den Haupt- räumlichkeiten des Hauses religiöse Bilder, ein Crucifix, vielleicht eine Statue der Mutter Gottes und anderer Heiligen; da findet man Weihwasser- brünnchen, vielleicht auch geweihete Kerzen u. s. w. Das Kind sieht, wird aufmerksam, fragt, hört von der Mutter die Bedeutung, lernt, und nimmt durch Sehen und Hören heilsamen religiösen Eindruck in sich auf und wird früh an katho- lisches Leben gewöhnt; eine Weihe seines kindlichen Herzens.
Mehr aber noch ist es das christliche Leben der Mutter selbst, was jene heilsame Atmosphäre schafft. Das Kind merkt, daß die Mutter betet, zur Kirche,
eine gewisse Weihe, die Weihe des christlichen Lebens verleihet.
Also auf, christliche Mutter, schaffe, so viel an dir ist, eine solche Atmosphäre um deine Kinder. Es ist vor allem deine Sache. Ist ja das Kind – wir wiesen schon früher darauf hin – in seinen ersten, entscheidungsvollsten Jahren haupt- sächlich, ja vielfach so fast ausschließlich auf die Mutter angewiesen. Ihr Verhalten, ihr Reden und Thun, ihre Art und Weise, ihr Beispiel, ihr sämmtliches Walten im Hause, das schaffet für ihre Kleinen die Atmosphäre. Wohl ihr und dem Kinde, wenn sie es versteht, dieselbe wahrhaft christkatholisch, d. i. wahrhaft heilsam für ihre Kinder zu gestalten. Eine jede wahrhaft christliche Mutter thut's.
Schon das Haus selbst hat durch ihre Vermit- tlung eine christliche Ausstattung. Da findet man in den verschiedenen, wenigstens in den Haupt- räumlichkeiten des Hauses religiöse Bilder, ein Crucifix, vielleicht eine Statue der Mutter Gottes und anderer Heiligen; da findet man Weihwasser- brünnchen, vielleicht auch geweihete Kerzen u. s. w. Das Kind sieht, wird aufmerksam, fragt, hört von der Mutter die Bedeutung, lernt, und nimmt durch Sehen und Hören heilsamen religiösen Eindruck in sich auf und wird früh an katho- lisches Leben gewöhnt; eine Weihe seines kindlichen Herzens.
Mehr aber noch ist es das christliche Leben der Mutter selbst, was jene heilsame Atmosphäre schafft. Das Kind merkt, daß die Mutter betet, zur Kirche,
<TEI><textxml:id="C889_001_1874"><group><text><body><div><p><pbfacs="#f0270"xml:id="C889_001_1874_pb0059_0001"n="59"/>
eine gewisse <hirendition="#g">Weihe</hi>, die Weihe des christlichen<lb/>
Lebens verleihet.</p><p>Also auf, christliche Mutter, schaffe, so viel an<lb/>
dir ist, eine solche Atmosphäre um deine Kinder.<lb/>
Es ist vor allem <hirendition="#g">deine</hi> Sache. Ist ja das Kind<lb/>– wir wiesen schon früher darauf hin – in<lb/>
seinen ersten, entscheidungsvollsten Jahren haupt-<lb/>
sächlich, ja vielfach so fast ausschließlich auf die<lb/>
Mutter angewiesen. <hirendition="#g">Ihr</hi> Verhalten, <hirendition="#g">ihr</hi> Reden<lb/>
und Thun, ihre Art und Weise, ihr Beispiel, ihr<lb/>
sämmtliches Walten im Hause, das schaffet für<lb/>
ihre Kleinen die Atmosphäre. Wohl ihr und dem<lb/>
Kinde, wenn sie es versteht, dieselbe wahrhaft<lb/>
christkatholisch, d. i. wahrhaft heilsam für ihre<lb/>
Kinder zu gestalten. Eine jede wahrhaft christliche<lb/>
Mutter thut's.</p><p>Schon das Haus selbst hat durch ihre Vermit-<lb/>
tlung eine christliche Ausstattung. Da findet man<lb/>
in den verschiedenen, wenigstens in den Haupt-<lb/>
räumlichkeiten des Hauses religiöse Bilder, ein<lb/>
Crucifix, vielleicht eine Statue der Mutter Gottes<lb/>
und anderer Heiligen; da findet man Weihwasser-<lb/>
brünnchen, vielleicht auch geweihete Kerzen u. s. w.<lb/>
Das Kind sieht, wird aufmerksam, fragt, hört von<lb/>
der Mutter die Bedeutung, lernt, und nimmt<lb/>
durch Sehen und Hören heilsamen religiösen<lb/>
Eindruck in sich auf und wird früh an katho-<lb/>
lisches Leben gewöhnt; eine <hirendition="#g">Weihe</hi> seines kindlichen<lb/>
Herzens.</p><p>Mehr aber noch ist es das christliche <hirendition="#g">Leben</hi> der<lb/>
Mutter selbst, was jene heilsame Atmosphäre schafft.<lb/>
Das Kind merkt, daß die Mutter betet, zur Kirche,<lb/></p></div></body></text></group></text></TEI>
[59/0270]
eine gewisse Weihe, die Weihe des christlichen
Lebens verleihet.
Also auf, christliche Mutter, schaffe, so viel an
dir ist, eine solche Atmosphäre um deine Kinder.
Es ist vor allem deine Sache. Ist ja das Kind
– wir wiesen schon früher darauf hin – in
seinen ersten, entscheidungsvollsten Jahren haupt-
sächlich, ja vielfach so fast ausschließlich auf die
Mutter angewiesen. Ihr Verhalten, ihr Reden
und Thun, ihre Art und Weise, ihr Beispiel, ihr
sämmtliches Walten im Hause, das schaffet für
ihre Kleinen die Atmosphäre. Wohl ihr und dem
Kinde, wenn sie es versteht, dieselbe wahrhaft
christkatholisch, d. i. wahrhaft heilsam für ihre
Kinder zu gestalten. Eine jede wahrhaft christliche
Mutter thut's.
Schon das Haus selbst hat durch ihre Vermit-
tlung eine christliche Ausstattung. Da findet man
in den verschiedenen, wenigstens in den Haupt-
räumlichkeiten des Hauses religiöse Bilder, ein
Crucifix, vielleicht eine Statue der Mutter Gottes
und anderer Heiligen; da findet man Weihwasser-
brünnchen, vielleicht auch geweihete Kerzen u. s. w.
Das Kind sieht, wird aufmerksam, fragt, hört von
der Mutter die Bedeutung, lernt, und nimmt
durch Sehen und Hören heilsamen religiösen
Eindruck in sich auf und wird früh an katho-
lisches Leben gewöhnt; eine Weihe seines kindlichen
Herzens.
Mehr aber noch ist es das christliche Leben der
Mutter selbst, was jene heilsame Atmosphäre schafft.
Das Kind merkt, daß die Mutter betet, zur Kirche,
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Cramer, Wilhelm: Der christliche Vater wie er sein und was er thun soll. Nebst einem Anhange von Gebeten für denselben. Dülmen, 1874, S. 59. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cramer_mutter_1874/270>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.