Seinen Tempeln zu wohnen und zu wirken. Siehe, diese so hochgeliebten Kinder hat der dreieinige Gott dir, o Vater, anvertraut, das Theuerste, was Er hat. Du sollst Ihm helfen, diese deine und Seine Kinder zum wahren Heil zu führen; Er hat dich in diesem hochheiligen Werke zu Seinem Mitarbeiter erwählet. O ehrwürdiges Amt, Gottes Mitarbeiter zu sein am Heile Seiner Kinder!
Und um was handelt es sich? Es handelt sich um das Wohl deiner Kinder. Handelte es sich blos um das zeitliche Wohl der Kinder, wie wichtig er- scheint schon das! Wie viel liegt daran, daß der Mensch hier auf Erden ein wahres Lebensglück finde. O gewiß, wenn es sich in der Erziehung bloß darum handelte, so würde dieselbe jedem nur halbwegs guten Vater schon höchst wichtig erscheinen müssen. Nun aber handelt es sich um ein ewiges Wohl und Wehe. Es ist in die Hand des Vaters gegeben, durch eine gute Erziehung seine Kinder von dem furchtbarsten, ewigen Verderben zu retten, ihnen das Höchste, ein unendliches, ewiges Glück zu vermitteln. Kann eine größere, höhere Aufgabe gedacht werden? Darum hat auch der Herr Jesus nicht Anstand ge- nommen, die größten Leiden und Qualen zu über- nehmen, ja sich dem schmählichsten Tode hinzugeben, da es sich darum handelte, die Menschen von jenem Verderben zu retten und sie zu diesem Heile zu füh- ren. Auch für die Seele eines jeden Kindes ist dieser unendlich kostbare Preis, dieses Lösegeld von unend- lichem Werthe entrichtet worden. O wahrhaft erha- bene, unendlich wichtige Aufgabe des Vaters an sei- nen Kindern!
Seinen Tempeln zu wohnen und zu wirken. Siehe, diese so hochgeliebten Kinder hat der dreieinige Gott dir, o Vater, anvertraut, das Theuerste, was Er hat. Du sollst Ihm helfen, diese deine und Seine Kinder zum wahren Heil zu führen; Er hat dich in diesem hochheiligen Werke zu Seinem Mitarbeiter erwählet. O ehrwürdiges Amt, Gottes Mitarbeiter zu sein am Heile Seiner Kinder!
Und um was handelt es sich? Es handelt sich um das Wohl deiner Kinder. Handelte es sich blos um das zeitliche Wohl der Kinder, wie wichtig er- scheint schon das! Wie viel liegt daran, daß der Mensch hier auf Erden ein wahres Lebensglück finde. O gewiß, wenn es sich in der Erziehung bloß darum handelte, so würde dieselbe jedem nur halbwegs guten Vater schon höchst wichtig erscheinen müssen. Nun aber handelt es sich um ein ewiges Wohl und Wehe. Es ist in die Hand des Vaters gegeben, durch eine gute Erziehung seine Kinder von dem furchtbarsten, ewigen Verderben zu retten, ihnen das Höchste, ein unendliches, ewiges Glück zu vermitteln. Kann eine größere, höhere Aufgabe gedacht werden? Darum hat auch der Herr Jesus nicht Anstand ge- nommen, die größten Leiden und Qualen zu über- nehmen, ja sich dem schmählichsten Tode hinzugeben, da es sich darum handelte, die Menschen von jenem Verderben zu retten und sie zu diesem Heile zu füh- ren. Auch für die Seele eines jeden Kindes ist dieser unendlich kostbare Preis, dieses Lösegeld von unend- lichem Werthe entrichtet worden. O wahrhaft erha- bene, unendlich wichtige Aufgabe des Vaters an sei- nen Kindern!
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Seinen Tempeln zu wohnen und zu wirken. Siehe,
diese so hochgeliebten Kinder hat der dreieinige Gott
dir, o Vater, anvertraut, das Theuerste, was Er hat.
Du sollst Ihm helfen, diese deine und Seine Kinder
zum wahren Heil zu führen; Er hat dich in diesem
hochheiligen Werke zu Seinem Mitarbeiter erwählet.
O ehrwürdiges Amt, Gottes Mitarbeiter zu sein am
Heile Seiner Kinder!
Und um was handelt es sich? Es handelt sich
um das Wohl deiner Kinder. Handelte es sich blos
um das zeitliche Wohl der Kinder, wie wichtig er-
scheint schon das! Wie viel liegt daran, daß der
Mensch hier auf Erden ein wahres Lebensglück finde.
O gewiß, wenn es sich in der Erziehung bloß darum
handelte, so würde dieselbe jedem nur halbwegs guten
Vater schon höchst wichtig erscheinen müssen. Nun
aber handelt es sich um ein ewiges Wohl und
Wehe. Es ist in die Hand des Vaters gegeben,
durch eine gute Erziehung seine Kinder von dem
furchtbarsten, ewigen Verderben zu retten, ihnen das
Höchste, ein unendliches, ewiges Glück zu vermitteln.
Kann eine größere, höhere Aufgabe gedacht werden?
Darum hat auch der Herr Jesus nicht Anstand ge-
nommen, die größten Leiden und Qualen zu über-
nehmen, ja sich dem schmählichsten Tode hinzugeben,
da es sich darum handelte, die Menschen von jenem
Verderben zu retten und sie zu diesem Heile zu füh-
ren. Auch für die Seele eines jeden Kindes ist dieser
unendlich kostbare Preis, dieses Lösegeld von unend-
lichem Werthe entrichtet worden. O wahrhaft erha-
bene, unendlich wichtige Aufgabe des Vaters an sei-
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Cramer, Wilhelm: Der christliche Vater wie er sein und was er thun soll. Nebst einem Anhange von Gebeten für denselben. Dülmen, 1874, S. 24. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cramer_mutter_1874/27>, abgerufen am 23.11.2024.
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