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Cramer, Wilhelm: Der christliche Vater wie er sein und was er thun soll. Nebst einem Anhange von Gebeten für denselben. Dülmen, 1874.

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Welch eine ernste Verpflichtung also für christ-
liche Mütter, diese Zeit, die Wochen und Monate
vor des Kindes Geburt heilig zu halten. Wie sehr
sollen sie vor jeder unordentlichen Gemüthsbewe-
gung, vor jeglicher Verkehrtheit sich hüten! Wie
soll es ihnen am Herzen liegen, sich in wahrer
christlicher Frömmigkeit zu üben, eifrig zu sein im
Gebete, in Beiwohnung der h. Messe und des
Gottesdienstes, im Empfang der h. Sakramente, in
jeglichen guten Werken, insbesondere in Werken der
Barmherzigkeit!

So wird es in den Legenden von den Müttern
mancher Heiligen erzählt. Schon vor der Geburt
weiheten sie diese ihre Kinder nach dem Zuge ihres
frommen Herzens dem Herrn und begleiteten
diese Widmung mit den mannichfaltigsten guten
Werken und mit vielem Gebet und Flehen für
ihre Kinder. Und so geschah es, daß sie denselben
eine gewisse Anlage zur Heiligkeit und einen Reich-
thum der kostbarsten für sie vermittelten Gnaden
gewissermaßen mit auf die Welt gaben. Und es
wird einst offenbar werden, wie sehr diese kostbare
Mitgift, der vortrefflichen Mütter dazu beigetragen
habe, daß ihre Kinder zu so hohen Stufen der
Heiligkeit gelangten und welchen reichen Antheil
an den Tugenden und Vollkommenheiten und den

Welch eine ernste Verpflichtung also für christ-
liche Mütter, diese Zeit, die Wochen und Monate
vor des Kindes Geburt heilig zu halten. Wie sehr
sollen sie vor jeder unordentlichen Gemüthsbewe-
gung, vor jeglicher Verkehrtheit sich hüten! Wie
soll es ihnen am Herzen liegen, sich in wahrer
christlicher Frömmigkeit zu üben, eifrig zu sein im
Gebete, in Beiwohnung der h. Messe und des
Gottesdienstes, im Empfang der h. Sakramente, in
jeglichen guten Werken, insbesondere in Werken der
Barmherzigkeit!

So wird es in den Legenden von den Müttern
mancher Heiligen erzählt. Schon vor der Geburt
weiheten sie diese ihre Kinder nach dem Zuge ihres
frommen Herzens dem Herrn und begleiteten
diese Widmung mit den mannichfaltigsten guten
Werken und mit vielem Gebet und Flehen für
ihre Kinder. Und so geschah es, daß sie denselben
eine gewisse Anlage zur Heiligkeit und einen Reich-
thum der kostbarsten für sie vermittelten Gnaden
gewissermaßen mit auf die Welt gaben. Und es
wird einst offenbar werden, wie sehr diese kostbare
Mitgift, der vortrefflichen Mütter dazu beigetragen
habe, daß ihre Kinder zu so hohen Stufen der
Heiligkeit gelangten und welchen reichen Antheil
an den Tugenden und Vollkommenheiten und den

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[54/0265] Welch eine ernste Verpflichtung also für christ- liche Mütter, diese Zeit, die Wochen und Monate vor des Kindes Geburt heilig zu halten. Wie sehr sollen sie vor jeder unordentlichen Gemüthsbewe- gung, vor jeglicher Verkehrtheit sich hüten! Wie soll es ihnen am Herzen liegen, sich in wahrer christlicher Frömmigkeit zu üben, eifrig zu sein im Gebete, in Beiwohnung der h. Messe und des Gottesdienstes, im Empfang der h. Sakramente, in jeglichen guten Werken, insbesondere in Werken der Barmherzigkeit! So wird es in den Legenden von den Müttern mancher Heiligen erzählt. Schon vor der Geburt weiheten sie diese ihre Kinder nach dem Zuge ihres frommen Herzens dem Herrn und begleiteten diese Widmung mit den mannichfaltigsten guten Werken und mit vielem Gebet und Flehen für ihre Kinder. Und so geschah es, daß sie denselben eine gewisse Anlage zur Heiligkeit und einen Reich- thum der kostbarsten für sie vermittelten Gnaden gewissermaßen mit auf die Welt gaben. Und es wird einst offenbar werden, wie sehr diese kostbare Mitgift, der vortrefflichen Mütter dazu beigetragen habe, daß ihre Kinder zu so hohen Stufen der Heiligkeit gelangten und welchen reichen Antheil an den Tugenden und Vollkommenheiten und den

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Zitationshilfe: Cramer, Wilhelm: Der christliche Vater wie er sein und was er thun soll. Nebst einem Anhange von Gebeten für denselben. Dülmen, 1874, S. 54. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cramer_mutter_1874/265>, abgerufen am 29.03.2024.