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Cramer, Wilhelm: Der christliche Vater wie er sein und was er thun soll. Nebst einem Anhange von Gebeten für denselben. Dülmen, 1874.

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knüpft, so daß sie gewissermaßen aufhören, zwei zu
sein; "sie werden Zwei in Einem Fleische sein";
und in Kraft desselben h. Sakramentes senket sich
sofort und fortan über die also geeinten Eheleute,
so viel sie sich empfänglich erweisen, jegliche Gnade
des Herrn, welche Noth thut, auf daß das eheliche
Verhältniß ein wahrhaft christliches sei, und sie,
"zusammenkommen, nicht wie die Heiden, welche
Gott nicht kennen, sondern, wie es Kindern der
Heiligen zusteht."

Nun hat das also geweihete und geheiligte ehe-
liche Verhältniß den Segen des Herrn empfangen;
die Gattin ist Mutter geworden. In Mutter-
freuden hält sie das Söhnchen, das Töchterlein in
ihren Armen. Das Wort des Herrn ist an ihr
wahr geworden: "Ein Weib, so es gebieret, hat
Traurigkeit, weil ihre Stunde gekommen ist; hat
sie aber das Knäblein geboren, so gedenkt sie
nimmer ihrer Nöthen ob der Freude, daß ein
Mensch geboren ist."
Aber ihre Freude soll noch
voller werden.

Die Kirche eilt zur Mutter, nimmt das Knäb-
lein aus ihren Armen, auf daß es an ihrer Hand
im Bade der Wiedergeburt von dem unseligen Erbe
der Stammeltern befreiet wiedergeboren werde zum
Kinde Gottes. Und so empfängt es dann die be-
glückte Mutter von der h. Kirche, und indem sie
ihren Glaubensblick auf dem Lieblinge ruhen lässet,
schauet sie, wie ihr Kind nun auch ein Kind Gottes
ist, angethan mit all' der Herrlichkeit, welche sich
ziemet für das Kind eines so großen Vaters, von
Ihm, wie von ihr, ja mehr noch geliebt, ausge-

knüpft, so daß sie gewissermaßen aufhören, zwei zu
sein; „sie werden Zwei in Einem Fleische sein“;
und in Kraft desselben h. Sakramentes senket sich
sofort und fortan über die also geeinten Eheleute,
so viel sie sich empfänglich erweisen, jegliche Gnade
des Herrn, welche Noth thut, auf daß das eheliche
Verhältniß ein wahrhaft christliches sei, und sie,
„zusammenkommen, nicht wie die Heiden, welche
Gott nicht kennen, sondern, wie es Kindern der
Heiligen zusteht.“

Nun hat das also geweihete und geheiligte ehe-
liche Verhältniß den Segen des Herrn empfangen;
die Gattin ist Mutter geworden. In Mutter-
freuden hält sie das Söhnchen, das Töchterlein in
ihren Armen. Das Wort des Herrn ist an ihr
wahr geworden: „Ein Weib, so es gebieret, hat
Traurigkeit, weil ihre Stunde gekommen ist; hat
sie aber das Knäblein geboren, so gedenkt sie
nimmer ihrer Nöthen ob der Freude, daß ein
Mensch geboren ist.“
Aber ihre Freude soll noch
voller werden.

Die Kirche eilt zur Mutter, nimmt das Knäb-
lein aus ihren Armen, auf daß es an ihrer Hand
im Bade der Wiedergeburt von dem unseligen Erbe
der Stammeltern befreiet wiedergeboren werde zum
Kinde Gottes. Und so empfängt es dann die be-
glückte Mutter von der h. Kirche, und indem sie
ihren Glaubensblick auf dem Lieblinge ruhen lässet,
schauet sie, wie ihr Kind nun auch ein Kind Gottes
ist, angethan mit all' der Herrlichkeit, welche sich
ziemet für das Kind eines so großen Vaters, von
Ihm, wie von ihr, ja mehr noch geliebt, ausge-

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[10/0221] knüpft, so daß sie gewissermaßen aufhören, zwei zu sein; „sie werden Zwei in Einem Fleische sein“; und in Kraft desselben h. Sakramentes senket sich sofort und fortan über die also geeinten Eheleute, so viel sie sich empfänglich erweisen, jegliche Gnade des Herrn, welche Noth thut, auf daß das eheliche Verhältniß ein wahrhaft christliches sei, und sie, „zusammenkommen, nicht wie die Heiden, welche Gott nicht kennen, sondern, wie es Kindern der Heiligen zusteht.“ Nun hat das also geweihete und geheiligte ehe- liche Verhältniß den Segen des Herrn empfangen; die Gattin ist Mutter geworden. In Mutter- freuden hält sie das Söhnchen, das Töchterlein in ihren Armen. Das Wort des Herrn ist an ihr wahr geworden: „Ein Weib, so es gebieret, hat Traurigkeit, weil ihre Stunde gekommen ist; hat sie aber das Knäblein geboren, so gedenkt sie nimmer ihrer Nöthen ob der Freude, daß ein Mensch geboren ist.“ Aber ihre Freude soll noch voller werden. Die Kirche eilt zur Mutter, nimmt das Knäb- lein aus ihren Armen, auf daß es an ihrer Hand im Bade der Wiedergeburt von dem unseligen Erbe der Stammeltern befreiet wiedergeboren werde zum Kinde Gottes. Und so empfängt es dann die be- glückte Mutter von der h. Kirche, und indem sie ihren Glaubensblick auf dem Lieblinge ruhen lässet, schauet sie, wie ihr Kind nun auch ein Kind Gottes ist, angethan mit all' der Herrlichkeit, welche sich ziemet für das Kind eines so großen Vaters, von Ihm, wie von ihr, ja mehr noch geliebt, ausge-

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Zitationshilfe: Cramer, Wilhelm: Der christliche Vater wie er sein und was er thun soll. Nebst einem Anhange von Gebeten für denselben. Dülmen, 1874, S. 10. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cramer_mutter_1874/221>, abgerufen am 25.11.2024.