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Cramer, Wilhelm: Der christliche Vater wie er sein und was er thun soll. Nebst einem Anhange von Gebeten für denselben. Dülmen, 1874.

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Dürfen wir nun die Voraussetzung machen, daß
unserm oben ausgesprochenen Wunsche gemäß unser
Büchlein "die christliche Mutter" auch von den Vä-
tern werde gelesen werde, so könnten wir hier einfach
darauf verweisen, was dort über diesen Punkt gesagt
ist (die christliche Mutter im Gebete S. 116); denn
ganz dasselbe gilt im Wesentlichen auch für den Vater.
Aber da diese Voraussetzung leicht nicht allgemeine
Erfüllung findet und es doch so wichtig ist, daß auch
die Väter diesen Punkt beherzigen, so glaubten wir
es nicht unterlassen zu dürfen, auch hier, wenn auch
nur in aller Kürze, ein Wort darüber zu sagen.

Wer die Aufgabe des väterlichen Berufes nur
halbwegs zu würdigen versteht, der wird gestehen, daß
sie eine schwere sei und ohne einen besondern Bei-
stand von oben nicht zu lösen sei. Dieses Beistandes
bedarf's für den Vater, damit er es verstehe, seine
Kinder gut zu erziehen, für die Kinder aber, damit
das, was er an ihnen thut, Erfolg habe und fruchte.

Dürfen wir nun die Voraussetzung machen, daß
unserm oben ausgesprochenen Wunsche gemäß unser
Büchlein „die christliche Mutter“ auch von den Vä-
tern werde gelesen werde, so könnten wir hier einfach
darauf verweisen, was dort über diesen Punkt gesagt
ist (die christliche Mutter im Gebete S. 116); denn
ganz dasselbe gilt im Wesentlichen auch für den Vater.
Aber da diese Voraussetzung leicht nicht allgemeine
Erfüllung findet und es doch so wichtig ist, daß auch
die Väter diesen Punkt beherzigen, so glaubten wir
es nicht unterlassen zu dürfen, auch hier, wenn auch
nur in aller Kürze, ein Wort darüber zu sagen.

Wer die Aufgabe des väterlichen Berufes nur
halbwegs zu würdigen versteht, der wird gestehen, daß
sie eine schwere sei und ohne einen besondern Bei-
stand von oben nicht zu lösen sei. Dieses Beistandes
bedarf's für den Vater, damit er es verstehe, seine
Kinder gut zu erziehen, für die Kinder aber, damit
das, was er an ihnen thut, Erfolg habe und fruchte.

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[162/0165] Dürfen wir nun die Voraussetzung machen, daß unserm oben ausgesprochenen Wunsche gemäß unser Büchlein „die christliche Mutter“ auch von den Vä- tern werde gelesen werde, so könnten wir hier einfach darauf verweisen, was dort über diesen Punkt gesagt ist (die christliche Mutter im Gebete S. 116); denn ganz dasselbe gilt im Wesentlichen auch für den Vater. Aber da diese Voraussetzung leicht nicht allgemeine Erfüllung findet und es doch so wichtig ist, daß auch die Väter diesen Punkt beherzigen, so glaubten wir es nicht unterlassen zu dürfen, auch hier, wenn auch nur in aller Kürze, ein Wort darüber zu sagen. Wer die Aufgabe des väterlichen Berufes nur halbwegs zu würdigen versteht, der wird gestehen, daß sie eine schwere sei und ohne einen besondern Bei- stand von oben nicht zu lösen sei. Dieses Beistandes bedarf's für den Vater, damit er es verstehe, seine Kinder gut zu erziehen, für die Kinder aber, damit das, was er an ihnen thut, Erfolg habe und fruchte.

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Zitationshilfe: Cramer, Wilhelm: Der christliche Vater wie er sein und was er thun soll. Nebst einem Anhange von Gebeten für denselben. Dülmen, 1874, S. 162. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cramer_mutter_1874/165>, abgerufen am 25.04.2024.