Cramer, Johann Andreas: Andachten in Betrachtungen, Gebeten und Liedern über Gott, seine Eigenschaften und Werke. Erster Theil. Schleßwig, 1764.Erdkreis ausgebreitet liegen, wenn du nicht selbst unser Lehrer geworden wärest, und uns unter- richtet hättest, wie wir dich in deinen wunder- vollen Werken erkennen sollten! Du hast vom Anfange selbst zu den Menschen geredet; hast von Zeit zu Zeit dich ihnen noch unmittelbarer, als durch deine Werke offenbaret, damit wir wissen könnten, daß du es seyst, der unsre höchste Auf- merksamkeit, unsre brünstigste Liebe und unsre tiefste Anbetung verdiene. Darum hast du selbst deinen eingebohrnen Sohn zu uns gesandt, daß er die unwissende Welt von dir unterrichtete und sie deine Wege lehrte, damit dein Name vom Aufgange bis zum Niedergange herrlich würde, und deine Erkenntniß sich ausbreitete, wie ein aufgehaltener Strom, den dein Wind treibt. O Herr, mit welch einem Lobe sollen wir eine solche Barmherzigkeit erheben! Welche Dankbar- keit ist feurig genug, dich für eine solche Gnade zu preisen! Ach daß ich nimmer aufhören möchte, deine unaussprechliche Güte zu rühmen! Ach daß ich keine Weisheit höher achten möchte, als die Weisheit dich zu kennen, recht von dir zu den- ken, zu lernen, was dir gefällt, und durch deine Erkenntniß seelig zu werden! Amen! XIII. Erster Theil. F
Erdkreis ausgebreitet liegen, wenn du nicht ſelbſt unſer Lehrer geworden wäreſt, und uns unter- richtet hätteſt, wie wir dich in deinen wunder- vollen Werken erkennen ſollten! Du haſt vom Anfange ſelbſt zu den Menſchen geredet; haſt von Zeit zu Zeit dich ihnen noch unmittelbarer, als durch deine Werke offenbaret, damit wir wiſſen könnten, daß du es ſeyſt, der unſre höchſte Auf- merkſamkeit, unſre brünſtigſte Liebe und unſre tiefſte Anbetung verdiene. Darum haſt du ſelbſt deinen eingebohrnen Sohn zu uns geſandt, daß er die unwiſſende Welt von dir unterrichtete und ſie deine Wege lehrte, damit dein Name vom Aufgange bis zum Niedergange herrlich würde, und deine Erkenntniß ſich ausbreitete, wie ein aufgehaltener Strom, den dein Wind treibt. O Herr, mit welch einem Lobe ſollen wir eine ſolche Barmherzigkeit erheben! Welche Dankbar- keit iſt feurig genug, dich für eine ſolche Gnade zu preiſen! Ach daß ich nimmer aufhören möchte, deine unausſprechliche Güte zu rühmen! Ach daß ich keine Weisheit höher achten möchte, als die Weisheit dich zu kennen, recht von dir zu den- ken, zu lernen, was dir gefällt, und durch deine Erkenntniß ſeelig zu werden! Amen! XIII. Erſter Theil. F
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Erdkreis ausgebreitet liegen, wenn du nicht ſelbſt
unſer Lehrer geworden wäreſt, und uns unter-
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vollen Werken erkennen ſollten! Du haſt vom
Anfange ſelbſt zu den Menſchen geredet; haſt von
Zeit zu Zeit dich ihnen noch unmittelbarer, als
durch deine Werke offenbaret, damit wir wiſſen
könnten, daß du es ſeyſt, der unſre höchſte Auf-
merkſamkeit, unſre brünſtigſte Liebe und unſre
tiefſte Anbetung verdiene. Darum haſt du ſelbſt
deinen eingebohrnen Sohn zu uns geſandt, daß
er die unwiſſende Welt von dir unterrichtete und
ſie deine Wege lehrte, damit dein Name vom
Aufgange bis zum Niedergange herrlich würde,
und deine Erkenntniß ſich ausbreitete, wie ein
aufgehaltener Strom, den dein Wind treibt.
O Herr, mit welch einem Lobe ſollen wir eine
ſolche Barmherzigkeit erheben! Welche Dankbar-
keit iſt feurig genug, dich für eine ſolche Gnade
zu preiſen! Ach daß ich nimmer aufhören möchte,
deine unausſprechliche Güte zu rühmen! Ach daß
ich keine Weisheit höher achten möchte, als die
Weisheit dich zu kennen, recht von dir zu den-
ken, zu lernen, was dir gefällt, und durch deine
Erkenntniß ſeelig zu werden!
Amen!
XIII.
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