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Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.

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Rose Rosella
Küchen-Gebrauch gerichtet hätte,
welcher vornehmlich darinnen be-
stehet, daß der Koch aus denen
Rosenblättern einen Creme macht,
das gebrannte Rosen-Wasser aber
an etliche Essen, bisweilen auch an
die Mandel-Torten thut.

Rose an der Brust,

Denen Medicis Erysipelas ge-
nannt, ist eine Inflammation und
Entzündung aus der Stagnation
oder stille Stehung des Geblütes
herrührend, so meistens die flei-
schigten Gliedmassen und zwar nur
von obenher betrifft, und bey denen
säugenden Weibern, aus Erschre-
cken, Zorn, Erkältung, Schärffe
der Humorum oder anderen Ursa-
chen, auf denen Brüsten öffters
auffzufahren pfleget.

Rose brechen,

Ist ein dem Frauenzimmer ge-
bräuchliches Spiel, da die um den
Tisch herum sitzende Compagnie
von etlichen Karten-Blättern eine
runde Rose in einander stecket, die
übrigen Blätter der Karte darü-
ber streuet, und immer ein Blatt
nach dem andern in der Reyhe ein-
tzeln davon wieder hinweg nimmt,
wen die Reyhe trifft, daß er in Er-
manglung anderer schon auffgeho-
bener Blätter die Rose aubrechen
und ein Blatt daraus ziehen muß,
dem wird ein Pfand einzulieffern
anbefohlen.

Rosella,

Elisabetha, oder Isabella, wie sie
einige nennen, aus Spanien, ein
Sectirisches und schwärmmeri-
sches Weibesbild, so die Urheberin
[Spaltenumbruch]

Röseln Rosera
der so genannten Jesuitinnen gewe-
sen, und solche Secte zu Barcellona
An.
1540. nach Art der Jesuiten
und männlichen Gesellschafft ge-
stifftet. Siehe Jesuitissae.

Röseln. siehe. Sommer-
Sprossen.
Rosen-Crantz. siehe. Pater
noster.
von Rosenthal,

Dorothea Eleonora, legte sich
auf die deutsche Dichter-Kunst, und
hat A. 1641. zu Breßlau ein Buch
unter dem Titul: vermischtes Di-
vertissement
in gebundenen und
ungebundenen Reden heraus gege-
ben. Vid. Neumeister. Dissertat. de
Poetriis Germanicis.

Rosen-Tuch, oder, rothe
Pezetten,

Sind aus dem besten Crespon
oder zarten Holländischen Lein-
wand geschnittene Schminckfleck-
lein, so mit Cochenillen wohl ge-
färbet seyn, wormit sich oftermahls
das Weibes-Volck die Wangen
roth anzustreichen und zu schmin-
cken pfleget.

Rosera, oder de Roseres
auch Joja,

Elisabetha, eine sehr gelehrte
Spanierin, so von Pabst Paulo
III.
wegen ihrer Erudition sehr hoch
gehalten worden, sie lebte um das
Jahr 1549. predigte zu Barcellona
mit aller Verwunderung, brachte
eine grosse Menge Jüden zum
Catholischen Glauben und erklär-
te in Gegenwart vieler Cardinäle

Johannis

[Spaltenumbruch]

Roſe Roſella
Kuͤchen-Gebrauch gerichtet haͤtte,
welcher vornehmlich darinnen be-
ſtehet, daß der Koch aus denen
Roſenblaͤtteꝛn einen Creme macht,
das gebrannte Roſen-Waſſer aber
an etliche Eſſen, bisweilen auch an
die Mandel-Torten thut.

Roſe an der Bruſt,

Denen Medicis Eryſipelas ge-
nannt, iſt eine Inflammation und
Entzuͤndung aus der Stagnation
oder ſtille Stehung des Gebluͤtes
herruͤhrend, ſo meiſtens die flei-
ſchigten Gliedmaſſen und zwar nur
von obenher betrifft, und bey denen
ſaͤugenden Weibern, aus Erſchre-
cken, Zorn, Erkaͤltung, Schaͤrffe
der Humorum oder anderen Urſa-
chen, auf denen Bruͤſten oͤffters
auffzufahren pfleget.

Roſe brechen,

Iſt ein dem Frauenzimmer ge-
braͤuchliches Spiel, da die um den
Tiſch herum ſitzende Compagnie
von etlichen Karten-Blaͤttern eine
runde Roſe in einander ſtecket, die
uͤbrigen Blaͤtter der Karte daruͤ-
ber ſtreuet, und immer ein Blatt
nach dem andern in der Reyhe ein-
tzeln davon wieder hinweg nimmt,
wen die Reyhe trifft, daß er in Er-
manglung anderer ſchon auffgeho-
bener Blaͤtter die Roſe aubrechen
und ein Blatt daraus ziehen muß,
dem wird ein Pfand einzulieffern
anbefohlen.

Roſella,

Eliſabetha, oder Iſabella, wie ſie
einige nennen, aus Spanien, ein
Sectiriſches und ſchwaͤrmmeri-
ſches Weibesbild, ſo die Urheberin
[Spaltenumbruch]

Roͤſeln Roſera
der ſo genannten Jeſuitinnen gewe-
ſen, und ſolche Secte zu Barcellona
An.
1540. nach Art der Jeſuiten
und maͤnnlichen Geſellſchafft ge-
ſtifftet. Siehe Jeſuitiſſæ.

Roͤſeln. ſiehe. Sommer-
Sproſſen.
Roſen-Crantz. ſiehe. Pater
noſter.
von Roſenthal,

Dorothea Eleonora, legte ſich
auf die deutſche Dichter-Kunſt, und
hat A. 1641. zu Breßlau ein Buch
unter dem Titul: vermiſchtes Di-
vertiſſement
in gebundenen und
ungebundenen Reden heraus gege-
ben. Vid. Neumeiſter. Diſſertat. de
Poetriis Germanicis.

Roſen-Tuch, oder, rothe
Pezetten,

Sind aus dem beſten Creſpon
oder zarten Hollaͤndiſchen Lein-
wand geſchnittene Schminckfleck-
lein, ſo mit Cochenillen wohl ge-
faͤrbet ſeyn, wormit ſich oftermahls
das Weibes-Volck die Wangen
roth anzuſtreichen und zu ſchmin-
cken pfleget.

Roſera, oder de Roſeres
auch Joja,

Eliſabetha, eine ſehr gelehrte
Spanierin, ſo von Pabſt Paulo
III.
wegen ihrer Erudition ſehr hoch
gehalten worden, ſie lebte um das
Jahr 1549. predigte zu Barcellona
mit aller Verwunderung, brachte
eine groſſe Menge Juͤden zum
Catholiſchen Glauben und erklaͤr-
te in Gegenwart vieler Cardinaͤle

Johannis
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[0853] Roſe Roſella Roͤſeln Roſera Kuͤchen-Gebrauch gerichtet haͤtte, welcher vornehmlich darinnen be- ſtehet, daß der Koch aus denen Roſenblaͤtteꝛn einen Creme macht, das gebrannte Roſen-Waſſer aber an etliche Eſſen, bisweilen auch an die Mandel-Torten thut. Roſe an der Bruſt, Denen Medicis Eryſipelas ge- nannt, iſt eine Inflammation und Entzuͤndung aus der Stagnation oder ſtille Stehung des Gebluͤtes herruͤhrend, ſo meiſtens die flei- ſchigten Gliedmaſſen und zwar nur von obenher betrifft, und bey denen ſaͤugenden Weibern, aus Erſchre- cken, Zorn, Erkaͤltung, Schaͤrffe der Humorum oder anderen Urſa- chen, auf denen Bruͤſten oͤffters auffzufahren pfleget. Roſe brechen, Iſt ein dem Frauenzimmer ge- braͤuchliches Spiel, da die um den Tiſch herum ſitzende Compagnie von etlichen Karten-Blaͤttern eine runde Roſe in einander ſtecket, die uͤbrigen Blaͤtter der Karte daruͤ- ber ſtreuet, und immer ein Blatt nach dem andern in der Reyhe ein- tzeln davon wieder hinweg nimmt, wen die Reyhe trifft, daß er in Er- manglung anderer ſchon auffgeho- bener Blaͤtter die Roſe aubrechen und ein Blatt daraus ziehen muß, dem wird ein Pfand einzulieffern anbefohlen. Roſella, Eliſabetha, oder Iſabella, wie ſie einige nennen, aus Spanien, ein Sectiriſches und ſchwaͤrmmeri- ſches Weibesbild, ſo die Urheberin der ſo genannten Jeſuitinnen gewe- ſen, und ſolche Secte zu Barcellona An. 1540. nach Art der Jeſuiten und maͤnnlichen Geſellſchafft ge- ſtifftet. Siehe Jeſuitiſſæ. Roͤſeln. ſiehe. Sommer- Sproſſen. Roſen-Crantz. ſiehe. Pater noſter. von Roſenthal, Dorothea Eleonora, legte ſich auf die deutſche Dichter-Kunſt, und hat A. 1641. zu Breßlau ein Buch unter dem Titul: vermiſchtes Di- vertiſſement in gebundenen und ungebundenen Reden heraus gege- ben. Vid. Neumeiſter. Diſſertat. de Poetriis Germanicis. Roſen-Tuch, oder, rothe Pezetten, Sind aus dem beſten Creſpon oder zarten Hollaͤndiſchen Lein- wand geſchnittene Schminckfleck- lein, ſo mit Cochenillen wohl ge- faͤrbet ſeyn, wormit ſich oftermahls das Weibes-Volck die Wangen roth anzuſtreichen und zu ſchmin- cken pfleget. Roſera, oder de Roſeres auch Joja, Eliſabetha, eine ſehr gelehrte Spanierin, ſo von Pabſt Paulo III. wegen ihrer Erudition ſehr hoch gehalten worden, ſie lebte um das Jahr 1549. predigte zu Barcellona mit aller Verwunderung, brachte eine groſſe Menge Juͤden zum Catholiſchen Glauben und erklaͤr- te in Gegenwart vieler Cardinaͤle Johannis

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Zitationshilfe: Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/853>, abgerufen am 23.11.2024.