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Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.

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Lade Lälia
Ingber, und machet folgende Kla-
re: Quirrelt in schlechte Milch
eine Hand voll weisses Mehl, daß
es wie ein dünner Brey wird, schla-
get 3. Eyer drunter, saltzet es ein
wenig und quirrelt es recht klar.
Inzwischen lasset Schmaltz in ei-
ner Pfanne auf dem Feuer heiß
werden, giesset aber erst davon ei-
nen Eß-Löffel voll in die Klare,
quirrelt es unter einander, und
schüttet diese Klare über den La-
ctuc. Ist nun das Schmaltz heiß,
so leget jedes Stückgen besonders
hinein, damit sie nicht zusammen
kleben, und backet derer so viel, als
ihr zum Auffsetzen nöthig habt.

Lade, siehe. Kasten.
Ladusia,

Eine berühmte und edle Matro-
ne von recht heroischen Geiste und
Tapfferkeit, so sich in dem Kriegs-
Wesen vortrefflich umgesehen:
wann sie zu Pferde saß, hatte sie den
Degen an der Seite, ihre Pisto-
len im Hulffter, und ließ ihre zu-
sammen gebundenen Haare über
die Schultern herab fliegen. Sie
commandirte manchmahl eine Es-
quadron,
öffters auch einen gan-
tzen Flügel. Vid. Gramond. Hist.
Gall. l. XI. p.
528.

Laelia Sabina,

Des C. Laelii, berühmten Rö-
mischen Redners, gleichfalls gelehr-
te und beredte Tochter, soll in ihres
Vaters Fußtapffen getreten seyn,
und nicht nur annehmlich peroriret
sondern auch sehr nette geschrieben
haben. Vid. Herbinium in Diss.
Historic. I. d. Foem. Ill. Erudit.
§.
[Spaltenumbruch]

Läpplein Lais
13. qui sua quae habet ex Quintilia-
no Fabio & Bocatio hausit.

Läpplein, oder, Flecklein,

Heissen diejenigen bey Seite ge-
legten Stücklein Leinwand, Zeug,
oder Tuch mit welchen die Weiber
im Hauseihre zerrissenen Sachen
wieder aus zu flicken und zu ergän-
tzen pflegen.

Laeta,

Ein gelehrtes Römisches Frau-
enzimmer, so zu Zeiten des Hiero-
nymi
denen Theologischen Wissen-
schafften sehr nachgegangen, und
in der H. Schrifft fleißig studieret.
Vid. Danhaueri
abgenöthigte Ret-
tung. Th. 7. l. c. app. p. 3.

Lager,

Seynd starcke grosse eichene
Balcken, worauf die Bier- und
Wein-Fässer im Keller liegen.

Lager-Bier,

Heisset dasjenige Bier, welches
man in denen heissen Sommerta-
gen zu brauen und mit Hopffen
stärcker als sonst zu versehen pfle-
get, damit sich selbiges in der Hitze
halten und vor der Säure erweh-
ren kan.

Lahn,

Ist das vom Goldplattner zube-
reitete und subtil gezogene Gold
und Silber, welches denen Gold-
spinnerinnen aus denen Manufa-
cturen
zum Spinnen übergeben
wird.

Lais,

Eine sehr berühmte und kostba-
re Hure. War aus Sicilien, von
dar sie sich nach Corinth um ihre

Hand-

[Spaltenumbruch]

Lade Laͤlia
Ingber, und machet folgende Kla-
re: Quirrelt in ſchlechte Milch
eine Hand voll weiſſes Mehl, daß
es wie ein duͤnner Brey wird, ſchla-
get 3. Eyer drunter, ſaltzet es ein
wenig und quirrelt es recht klar.
Inzwiſchen laſſet Schmaltz in ei-
ner Pfanne auf dem Feuer heiß
werden, gieſſet aber erſt davon ei-
nen Eß-Loͤffel voll in die Klare,
quirrelt es unter einander, und
ſchuͤttet dieſe Klare uͤber den La-
ctuc. Iſt nun das Schmaltz heiß,
ſo leget jedes Stuͤckgen beſonders
hinein, damit ſie nicht zuſammen
kleben, und backet derer ſo viel, als
ihr zum Auffſetzen noͤthig habt.

Lade, ſiehe. Kaſten.
Laduſia,

Eine beruͤhmte und edle Matro-
ne von recht heroiſchen Geiſte und
Tapfferkeit, ſo ſich in dem Kriegs-
Weſen vortrefflich umgeſehen:
wann ſie zu Pferde ſaß, hatte ſie den
Degen an der Seite, ihre Piſto-
len im Hulffter, und ließ ihre zu-
ſammen gebundenen Haare uͤber
die Schultern herab fliegen. Sie
commandirte manchmahl eine Eſ-
quadron,
oͤffters auch einen gan-
tzen Fluͤgel. Vid. Gramond. Hiſt.
Gall. l. XI. p.
528.

Lælia Sabina,

Des C. Lælii, beruͤhmten Roͤ-
miſchen Redners, gleichfalls gelehr-
te und beredte Tochter, ſoll in ihres
Vaters Fußtapffen getreten ſeyn,
und nicht nur annehmlich peroriret
ſondern auch ſehr nette geſchrieben
haben. Vid. Herbinium in Diſſ.
Hiſtoric. I. d. Foem. Ill. Erudit.
§.
[Spaltenumbruch]

Laͤpplein Lais
13. qui ſua quæ habet ex Quintilia-
no Fabio & Bocatio hauſit.

Laͤpplein, oder, Flecklein,

Heiſſen diejenigen bey Seite ge-
legten Stuͤcklein Leinwand, Zeug,
oder Tuch mit welchen die Weiber
im Hauſeihre zerriſſenen Sachen
wieder aus zu flicken und zu ergaͤn-
tzen pflegen.

Laeta,

Ein gelehrtes Roͤmiſches Frau-
enzimmer, ſo zu Zeiten des Hiero-
nymi
denen Theologiſchen Wiſſen-
ſchafften ſehr nachgegangen, und
in der H. Schrifft fleißig ſtudieret.
Vid. Danhaueri
abgenoͤthigte Ret-
tung. Th. 7. l. c. app. p. 3.

Lager,

Seynd ſtarcke groſſe eichene
Balcken, worauf die Bier- und
Wein-Faͤſſer im Keller liegen.

Lager-Bier,

Heiſſet dasjenige Bier, welches
man in denen heiſſen Sommerta-
gen zu brauen und mit Hopffen
ſtaͤrcker als ſonſt zu verſehen pfle-
get, damit ſich ſelbiges in der Hitze
halten und vor der Saͤure erweh-
ren kan.

Lahn,

Iſt das vom Goldplattner zube-
reitete und ſubtil gezogene Gold
und Silber, welches denen Gold-
ſpinnerinnen aus denen Manufa-
cturen
zum Spinnen uͤbergeben
wird.

Lais,

Eine ſehr beruͤhmte und koſtba-
re Hure. War aus Sicilien, von
dar ſie ſich nach Corinth um ihre

Hand-
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[0581] Lade Laͤlia Laͤpplein Lais Ingber, und machet folgende Kla- re: Quirrelt in ſchlechte Milch eine Hand voll weiſſes Mehl, daß es wie ein duͤnner Brey wird, ſchla- get 3. Eyer drunter, ſaltzet es ein wenig und quirrelt es recht klar. Inzwiſchen laſſet Schmaltz in ei- ner Pfanne auf dem Feuer heiß werden, gieſſet aber erſt davon ei- nen Eß-Loͤffel voll in die Klare, quirrelt es unter einander, und ſchuͤttet dieſe Klare uͤber den La- ctuc. Iſt nun das Schmaltz heiß, ſo leget jedes Stuͤckgen beſonders hinein, damit ſie nicht zuſammen kleben, und backet derer ſo viel, als ihr zum Auffſetzen noͤthig habt. Lade, ſiehe. Kaſten. Laduſia, Eine beruͤhmte und edle Matro- ne von recht heroiſchen Geiſte und Tapfferkeit, ſo ſich in dem Kriegs- Weſen vortrefflich umgeſehen: wann ſie zu Pferde ſaß, hatte ſie den Degen an der Seite, ihre Piſto- len im Hulffter, und ließ ihre zu- ſammen gebundenen Haare uͤber die Schultern herab fliegen. Sie commandirte manchmahl eine Eſ- quadron, oͤffters auch einen gan- tzen Fluͤgel. Vid. Gramond. Hiſt. Gall. l. XI. p. 528. Lælia Sabina, Des C. Lælii, beruͤhmten Roͤ- miſchen Redners, gleichfalls gelehr- te und beredte Tochter, ſoll in ihres Vaters Fußtapffen getreten ſeyn, und nicht nur annehmlich peroriret ſondern auch ſehr nette geſchrieben haben. Vid. Herbinium in Diſſ. Hiſtoric. I. d. Foem. Ill. Erudit. §. 13. qui ſua quæ habet ex Quintilia- no Fabio & Bocatio hauſit. Laͤpplein, oder, Flecklein, Heiſſen diejenigen bey Seite ge- legten Stuͤcklein Leinwand, Zeug, oder Tuch mit welchen die Weiber im Hauſeihre zerriſſenen Sachen wieder aus zu flicken und zu ergaͤn- tzen pflegen. Laeta, Ein gelehrtes Roͤmiſches Frau- enzimmer, ſo zu Zeiten des Hiero- nymi denen Theologiſchen Wiſſen- ſchafften ſehr nachgegangen, und in der H. Schrifft fleißig ſtudieret. Vid. Danhaueri abgenoͤthigte Ret- tung. Th. 7. l. c. app. p. 3. Lager, Seynd ſtarcke groſſe eichene Balcken, worauf die Bier- und Wein-Faͤſſer im Keller liegen. Lager-Bier, Heiſſet dasjenige Bier, welches man in denen heiſſen Sommerta- gen zu brauen und mit Hopffen ſtaͤrcker als ſonſt zu verſehen pfle- get, damit ſich ſelbiges in der Hitze halten und vor der Saͤure erweh- ren kan. Lahn, Iſt das vom Goldplattner zube- reitete und ſubtil gezogene Gold und Silber, welches denen Gold- ſpinnerinnen aus denen Manufa- cturen zum Spinnen uͤbergeben wird. Lais, Eine ſehr beruͤhmte und koſtba- re Hure. War aus Sicilien, von dar ſie ſich nach Corinth um ihre Hand-

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Zitationshilfe: Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/581>, abgerufen am 23.11.2024.