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Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.

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Fleisch Fleute
Part. Poster. de A. 1620. pag. 425.
Was D. Feustking von ihren Er-
scheinungen und Entzückungen
hält, ist weitläufftiger in seinem
Gynaeceo Haeret. Fanat. p. 288.
seqq.
zu lesen.

Fleisch-Bäncke,

Werden diejenigen öffentlichen
Stellen und Behältnisse genennet,
worinnen das abgeschlachtete
Fleisch zum öffentlichen Verkauff
ausgeleget, und nach dem Gewich-
te in demjenigen Werth, wie iedes
Pfund von der Obrigkeit alle
Marcktage geschätzet und vorge-
schrieben worden, verkauffet wird.

Fleischbeil. Siehe. Hacke-
beil.
Fleisch-Gabel,

Ist eine von Eisen groß verfer-
tigte zweyzackigte Gabel, wormit
man das gekochte Fleisch auszule-
gen pfleget.

Fleisch-Gelte,

Ist ein von höltzernen Tauben
und Reiffen, schmahl und lang zu-
sammen getriebenes Fäßlein, von
obenher mit zwey langen Handha-
ben versehen, worinnen die Magd
das in Kochstücken zerhackte Spei-
sefleisch vorher zu waschen und aus-
zuspiehlen pfleget.

Fleischhaken,

Ist ein dreyzackigtes an einem
Strick herabhangendes Eisen, wor-
an man das rohe Fleisch und Wild-
pret zu hengen pfleget.

Fleute douce,

Oder Flöte, ist ein gewisses In-
[Spaltenumbruch]

Fleyrin Fließg
strument von Buchsbaum, Eben,
Wasser-Elben, Rosen oder andern
Holtze, auch öffters Elffenbein ge-
drehet, worauf das Frauenzimmer
offtermahls blasen lernet.

Fleyrin,

Euphrosina. Eine Teutsche
Poetin, so Leuten von Condition
bey Hochzeiten, Begräbnüssen,
Geburths- und Nahmens-Tagen
mit Poesie soll auffgewartet ha-
ben: man hat deren viel Proben
in dem Rüstischen Parnaß an der
Elbe gefunden.

Flicken,

Heisset dem Frauenvolck die
schadhaffte weisse Wäsche wieder-
um ersetzen, und durch Auffsetzung
eines neuen Fleckes, oder Zustopf-
fung eines kleinern Loches wieder
gantz und brauchbahr machen.

Fliegen-Wedel,

Ist ein von zarten und zusam-
men gelauffenen Holtzspänlein ge-
bundener Wisch an einen langen
und geschlancken Stöcklein, wor-
mit die Ammen und Kinder-Muh-
men denen schlaffenden Kindern,
oder der krancken Sechswöchnerin
die Fliegen wehren und wegjagen.

Fließgen von Porcellain,

Heissen diejenigen kleinen viere-
ckigten, von Thon gebrennten, und
mit Porcellain lasirte und überzo-
gene Platten, wormit das Frau-
enzimmer die Wände in ihren Zim-
mern, Kammern, Vorsälen und
Küchen eine Ecke hinauff zum
Zierrath besetzen, auch öffters der-

gleichen
S 2

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Fleiſch Fleute
Part. Poſter. de A. 1620. pag. 425.
Was D. Feuſtking von ihren Er-
ſcheinungen und Entzuͤckungen
haͤlt, iſt weitlaͤufftiger in ſeinem
Gynæceo Hæret. Fanat. p. 288.
ſeqq.
zu leſen.

Fleiſch-Baͤncke,

Werden diejenigen oͤffentlichen
Stellen und Behaͤltniſſe genennet,
worinnen das abgeſchlachtete
Fleiſch zum oͤffentlichen Verkauff
ausgeleget, und nach dem Gewich-
te in demjenigen Werth, wie iedes
Pfund von der Obrigkeit alle
Marcktage geſchaͤtzet und vorge-
ſchrieben worden, verkauffet wird.

Fleiſchbeil. Siehe. Hacke-
beil.
Fleiſch-Gabel,

Iſt eine von Eiſen groß verfer-
tigte zweyzackigte Gabel, wormit
man das gekochte Fleiſch auszule-
gen pfleget.

Fleiſch-Gelte,

Iſt ein von hoͤltzernen Tauben
und Reiffen, ſchmahl und lang zu-
ſammen getriebenes Faͤßlein, von
obenher mit zwey langen Handha-
ben verſehen, worinnen die Magd
das in Kochſtuͤcken zerhackte Spei-
ſefleiſch voꝛher zu waſchen und aus-
zuſpiehlen pfleget.

Fleiſchhaken,

Iſt ein dreyzackigtes an einem
Strick herabhangendes Eiſen, wor-
an man das rohe Fleiſch und Wild-
pret zu hengen pfleget.

Fleute douce,

Oder Floͤte, iſt ein gewiſſes In-
[Spaltenumbruch]

Fleyrin Fließg
ſtrument von Buchsbaum, Eben,
Waſſer-Elben, Roſen oder andern
Holtze, auch oͤffters Elffenbein ge-
drehet, worauf das Frauenzimmer
offtermahls blaſen lernet.

Fleyrin,

Euphroſina. Eine Teutſche
Poetin, ſo Leuten von Condition
bey Hochzeiten, Begraͤbnuͤſſen,
Geburths- und Nahmens-Tagen
mit Poeſie ſoll auffgewartet ha-
ben: man hat deren viel Proben
in dem Ruͤſtiſchen Parnaß an der
Elbe gefunden.

Flicken,

Heiſſet dem Frauenvolck die
ſchadhaffte weiſſe Waͤſche wieder-
um erſetzen, und durch Auffſetzung
eines neuen Fleckes, oder Zuſtopf-
fung eines kleinern Loches wieder
gantz und brauchbahr machen.

Fliegen-Wedel,

Iſt ein von zarten und zuſam-
men gelauffenen Holtzſpaͤnlein ge-
bundener Wiſch an einen langen
und geſchlancken Stoͤcklein, wor-
mit die Ammen und Kinder-Muh-
men denen ſchlaffenden Kindern,
oder der krancken Sechswoͤchnerin
die Fliegen wehren und wegjagen.

Fließgen von Porcellain,

Heiſſen diejenigen kleinen viere-
ckigten, von Thon gebrennten, und
mit Porcellain laſirte und uͤberzo-
gene Platten, wormit das Frau-
enzimmer die Waͤnde in ihren Zim-
mern, Kammern, Vorſaͤlen und
Kuͤchen eine Ecke hinauff zum
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gleichen
S 2
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[0297] Fleiſch Fleute Fleyrin Fließg Part. Poſter. de A. 1620. pag. 425. Was D. Feuſtking von ihren Er- ſcheinungen und Entzuͤckungen haͤlt, iſt weitlaͤufftiger in ſeinem Gynæceo Hæret. Fanat. p. 288. ſeqq. zu leſen. Fleiſch-Baͤncke, Werden diejenigen oͤffentlichen Stellen und Behaͤltniſſe genennet, worinnen das abgeſchlachtete Fleiſch zum oͤffentlichen Verkauff ausgeleget, und nach dem Gewich- te in demjenigen Werth, wie iedes Pfund von der Obrigkeit alle Marcktage geſchaͤtzet und vorge- ſchrieben worden, verkauffet wird. Fleiſchbeil. Siehe. Hacke- beil. Fleiſch-Gabel, Iſt eine von Eiſen groß verfer- tigte zweyzackigte Gabel, wormit man das gekochte Fleiſch auszule- gen pfleget. Fleiſch-Gelte, Iſt ein von hoͤltzernen Tauben und Reiffen, ſchmahl und lang zu- ſammen getriebenes Faͤßlein, von obenher mit zwey langen Handha- ben verſehen, worinnen die Magd das in Kochſtuͤcken zerhackte Spei- ſefleiſch voꝛher zu waſchen und aus- zuſpiehlen pfleget. Fleiſchhaken, Iſt ein dreyzackigtes an einem Strick herabhangendes Eiſen, wor- an man das rohe Fleiſch und Wild- pret zu hengen pfleget. Fleute douce, Oder Floͤte, iſt ein gewiſſes In- ſtrument von Buchsbaum, Eben, Waſſer-Elben, Roſen oder andern Holtze, auch oͤffters Elffenbein ge- drehet, worauf das Frauenzimmer offtermahls blaſen lernet. Fleyrin, Euphroſina. Eine Teutſche Poetin, ſo Leuten von Condition bey Hochzeiten, Begraͤbnuͤſſen, Geburths- und Nahmens-Tagen mit Poeſie ſoll auffgewartet ha- ben: man hat deren viel Proben in dem Ruͤſtiſchen Parnaß an der Elbe gefunden. Flicken, Heiſſet dem Frauenvolck die ſchadhaffte weiſſe Waͤſche wieder- um erſetzen, und durch Auffſetzung eines neuen Fleckes, oder Zuſtopf- fung eines kleinern Loches wieder gantz und brauchbahr machen. Fliegen-Wedel, Iſt ein von zarten und zuſam- men gelauffenen Holtzſpaͤnlein ge- bundener Wiſch an einen langen und geſchlancken Stoͤcklein, wor- mit die Ammen und Kinder-Muh- men denen ſchlaffenden Kindern, oder der krancken Sechswoͤchnerin die Fliegen wehren und wegjagen. Fließgen von Porcellain, Heiſſen diejenigen kleinen viere- ckigten, von Thon gebrennten, und mit Porcellain laſirte und uͤberzo- gene Platten, wormit das Frau- enzimmer die Waͤnde in ihren Zim- mern, Kammern, Vorſaͤlen und Kuͤchen eine Ecke hinauff zum Zierrath beſetzen, auch oͤffters der- gleichen S 2

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Zitationshilfe: Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/297>, abgerufen am 25.11.2024.