ihre Stärcke des Verstandes und recht männlichen Geist mit allen Beyfall satt- sam abgelehnet. Ja wie die Tugend nicht nur ihre Augen auf ein kluges Buch len- cket, sondern auch darbey einen blancken Degen in die Hand nimmt, um ihren entbrannten Arm dadurch nicht müßig gehen zu lassen, so wird sie Bellona, als Göttin des Krieges, von diesem wun- derns würdigen Parnass auf eine solche Wahlstadt führen, wo ihre Töchter als Heroinen, trotz den berühmtesten Helden kämpffen, Lantz und Schild behertzt füh- ren, ihren zarten und schlancken Leib in einen beschwerlichen Pantzer und Küraß einschliessen, die wollenweiche Stirne mit einem Casquet beschweren, und so wohl die Blitze in ihren schönen Augen, als auch auff der Klinge zeigen, wo diese Heldenmüthigen Dames mit auffge- streifften Armen das Schlachtschwerdt auff beyden Seiten viel tausend Leichen streuen lassen, und sich durch ihren männ- lichen und heroischen Geist solche Sieges- Palmen und Oliven-Zweige erfechten,
welche
Vorrede.
ihre Staͤrcke des Verſtandes und recht maͤnnlichen Geiſt mit allen Beyfall ſatt- ſam abgelehnet. Ja wie die Tugend nicht nur ihre Augen auf ein kluges Buch len- cket, ſondern auch darbey einen blancken Degen in die Hand nimmt, um ihren entbrannten Arm dadurch nicht muͤßig gehen zu laſſen, ſo wird ſie Bellona, als Goͤttin des Krieges, von dieſem wun- derns wuͤrdigen Parnaſs auf eine ſolche Wahlſtadt fuͤhren, wo ihre Toͤchter als Heroinen, tꝛotz den beruͤhmteſten Helden kaͤmpffen, Lantz und Schild behertzt fuͤh- ren, ihren zarten und ſchlancken Leib in einen beſchwerlichen Pantzer und Kuͤraß einſchlieſſen, die wollenweiche Stirne mit einem Caſquet beſchweren, und ſo wohl die Blitze in ihren ſchoͤnen Augen, als auch auff der Klinge zeigen, wo dieſe Heldenmuͤthigen Dames mit auffge- ſtreifften Armen das Schlachtſchwerdt auff beyden Seiten viel tauſend Leichen ſtreuen laſſen, und ſich durch ihren maͤnn- lichen und heroiſchen Geiſt ſolche Sieges- Palmen und Oliven-Zweige erfechten,
welche
<TEI><text><front><divn="1"><p><pbfacs="#f0018"/><fwplace="top"type="header">Vorrede.</fw><lb/>
ihre Staͤrcke des Verſtandes und recht<lb/>
maͤnnlichen Geiſt mit allen Beyfall ſatt-<lb/>ſam abgelehnet. Ja wie die Tugend nicht<lb/>
nur ihre Augen auf ein kluges Buch len-<lb/>
cket, ſondern auch darbey einen blancken<lb/>
Degen in die Hand nimmt, um ihren<lb/>
entbrannten Arm dadurch nicht muͤßig<lb/>
gehen zu laſſen, ſo wird ſie <hirendition="#aq">Bellona,</hi> als<lb/>
Goͤttin des Krieges, von dieſem wun-<lb/>
derns wuͤrdigen <hirendition="#aq">Parnaſs</hi> auf eine ſolche<lb/>
Wahlſtadt fuͤhren, wo ihre Toͤchter als<lb/><hirendition="#aq">Heroinen,</hi> tꝛotz den beruͤhmteſten Helden<lb/>
kaͤmpffen, Lantz und Schild behertzt fuͤh-<lb/>
ren, ihren zarten und ſchlancken Leib in<lb/>
einen beſchwerlichen Pantzer und Kuͤraß<lb/>
einſchlieſſen, die wollenweiche Stirne<lb/>
mit einem <hirendition="#aq">Caſquet</hi> beſchweren, und ſo<lb/>
wohl die Blitze in ihren ſchoͤnen Augen,<lb/>
als auch auff der Klinge zeigen, wo dieſe<lb/>
Heldenmuͤthigen <hirendition="#aq">Dames</hi> mit auffge-<lb/>ſtreifften Armen das Schlachtſchwerdt<lb/>
auff beyden Seiten viel tauſend Leichen<lb/>ſtreuen laſſen, und ſich durch ihren maͤnn-<lb/>
lichen und heroiſchen Geiſt ſolche Sieges-<lb/>
Palmen und Oliven-Zweige erfechten,<lb/><fwplace="bottom"type="catch">welche</fw><lb/></p></div></front></text></TEI>
[0018]
Vorrede.
ihre Staͤrcke des Verſtandes und recht
maͤnnlichen Geiſt mit allen Beyfall ſatt-
ſam abgelehnet. Ja wie die Tugend nicht
nur ihre Augen auf ein kluges Buch len-
cket, ſondern auch darbey einen blancken
Degen in die Hand nimmt, um ihren
entbrannten Arm dadurch nicht muͤßig
gehen zu laſſen, ſo wird ſie Bellona, als
Goͤttin des Krieges, von dieſem wun-
derns wuͤrdigen Parnaſs auf eine ſolche
Wahlſtadt fuͤhren, wo ihre Toͤchter als
Heroinen, tꝛotz den beruͤhmteſten Helden
kaͤmpffen, Lantz und Schild behertzt fuͤh-
ren, ihren zarten und ſchlancken Leib in
einen beſchwerlichen Pantzer und Kuͤraß
einſchlieſſen, die wollenweiche Stirne
mit einem Caſquet beſchweren, und ſo
wohl die Blitze in ihren ſchoͤnen Augen,
als auch auff der Klinge zeigen, wo dieſe
Heldenmuͤthigen Dames mit auffge-
ſtreifften Armen das Schlachtſchwerdt
auff beyden Seiten viel tauſend Leichen
ſtreuen laſſen, und ſich durch ihren maͤnn-
lichen und heroiſchen Geiſt ſolche Sieges-
Palmen und Oliven-Zweige erfechten,
welche
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/18>, abgerufen am 28.07.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.