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Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.

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Tantz Tarab
figure, Menuet en quitre, La Prin-
cesse, Boutree, Rigoudon, Gauot-
te,
u. d. g. deren fast alle Monathe
in Franckreich neue erfunden wer-
den. Die Englischen aber, so mit
vielen Personen getantzet werden,
seynd der Schieß-Tantz, Leyer-
Tantz, Nonnen-Tantz, Jalousie-
Tantz, Großvater-Tantz, Winck-
Tantz, Licht-Tantz, Hahne-Tantz,
Reverentz-Tantz, u. d. g.

Tantzen,

Ist eine zierliche Bewegung des
Leibes und Setzung der Füsse nach
dem Tact der Music eingerichtet
und abgetheilet. Ist, so weit es das
Frauenzimmer erlernet, entweder,
Frantzöisch, Englisch oder
Teutsch.

Tapeten, oder, Tapezerey,
Tapisserien,

Seynd grosse bunte Teppichte
mit allerhand Figuren und Blu-
menwerck gewürcket oder gemah-
let: wormit die Frauenzimmer Putz-
Stuben an den Wänden behangen
und bekleidet werden. Die halb-
seidenen und halbleinenen gestreiff-
ten Tapeten nennet man Susies,
auch Spolier.

Tarabotti,

Archangela, eine gelehrte Ita-
liänische Nonne zu St. Anna in
Venedig, sie hat unter dem Nah-
men Galerana Barototti ein Buch
geschrieben, dessen Titul ist: La
simplicita ingannata,
so zu Leyden
1654. herauskommen. Wie auch
eine Welsche Anti-Satyram wieder
die Satyram Menippeam de Luxu
[Spaltenumbruch]

Tarl Tarq
Foeminarum Bounnisegnii, so der
berühmte Joh. Dan. Major in das
Teutsche übersetzet, geschrieben;
Welcher aber P. Ludovicus Sesti
ein Dominicaner geantwortet, wel-
che opuscula alle zusammen zu Sie-
na
sollen gedruckt seyn. Vid. Men. in
Lect. Ital p 60. Catalog. Biblioth.
Thuan. P. II. pag. 537. Gregor.
Leti in Ital. Regnant. P. IV. l. 4. p.
465. Juncker. Centur. Foem. Illustr.
p.
74.

Tarlatenk,

Ist eine Art von weissen Nestel-
Tuch, doch sehr zart, klar und leich-
te, dessen sich das vornehme Frau-
enzimmer zu ihrem Putz zu bedie-
nen pfleget.

Tarpeja,

Eine Römische und Vestalische
Jungfer, des Tarpeji, so zu Romu-
li
Zeiten ein Wächter des Capitolii
war, Tochter; sie hat das Römi-
sche Capitolium an die Sabiner ver-
rathen, doch mit der Bedingung,
daß ihr statt der Belohnung dasje-
nige verbliebe, was sie an ihren lin-
cken Armen zu tragen pflegten, wo-
durch sie die göldnen Armbänder
verstande. Als sie aber solche Be-
lohnung foderte, legten die listigen
Sabiner es anders aus, hielten ih-
re Schilder, so sie auch in der lin-
cken Hand führten, gegen sie, und
stiessen sie damit zu Tode. Daher
auch das Capitolium hernach von
ihr das Tarpejische Schloß benen-
net ward.

Tarquinia,

Molza, aus Welschland von
Modena gebürtig, des berühmten
Poetens Francisci Marii Molsae

Encke-
Q q q 3

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Tantz Tarab
figurè, Menuet en quitre, La Prin-
ceſſe, Boutrèe, Rigoudon, Gauot-
te,
u. d. g. deren faſt alle Monathe
in Franckreich neue erfunden wer-
den. Die Engliſchen aber, ſo mit
vielen Perſonen getantzet werden,
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Tantz, Nonnen-Tantz, Jalouſie-
Tantz, Großvater-Tantz, Winck-
Tantz, Licht-Tantz, Hahne-Tantz,
Reverentz-Tantz, u. d. g.

Tantzen,

Iſt eine zierliche Bewegung des
Leibes und Setzung der Fuͤſſe nach
dem Tact der Muſic eingerichtet
und abgetheilet. Iſt, ſo weit es das
Frauenzimmer erlernet, entweder,
Frantzoͤiſch, Engliſch oder
Teutſch.

Tapeten, oder, Tapezerey,
Tapiſſerien,

Seynd groſſe bunte Teppichte
mit allerhand Figuren und Blu-
menwerck gewuͤrcket oder gemah-
let: wormit die Frauenzim̃er Putz-
Stuben an den Waͤnden behangen
und bekleidet werden. Die halb-
ſeidenen und halbleinenen geſtreiff-
ten Tapeten nennet man Suſies,
auch Spolier.

Tarabotti,

Archangela, eine gelehrte Ita-
liaͤniſche Nonne zu St. Anna in
Venedig, ſie hat unter dem Nah-
men Galerana Barototti ein Buch
geſchrieben, deſſen Titul iſt: La
ſimplicita ingannata,
ſo zu Leyden
1654. herauskommen. Wie auch
eine Welſche Anti-Satyram wieder
die Satyram Menippeam de Luxu
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Tarl Tarq
Fœminarum Bounniſegnii, ſo der
beruͤhmte Joh. Dan. Major in das
Teutſche uͤberſetzet, geſchrieben;
Welcher aber P. Ludovicus Seſti
ein Dominicaner geantwortet, wel-
che opuſcula alle zuſammen zu Sie-
na
ſollen gedruckt ſeyn. Vid. Men. in
Lect. Ital p 60. Catalog. Biblioth.
Thuan. P. II. pag. 537. Gregor.
Leti in Ital. Regnant. P. IV. l. 4. p.
465. Juncker. Centur. Fœm. Illuſtr.
p.
74.

Tarlatenk,

Iſt eine Art von weiſſen Neſtel-
Tuch, doch ſehr zart, klar und leich-
te, deſſen ſich das vornehme Frau-
enzimmer zu ihrem Putz zu bedie-
nen pfleget.

Tarpeja,

Eine Roͤmiſche und Veſtaliſche
Jungfer, des Tarpeji, ſo zu Romu-
li
Zeiten ein Waͤchter des Capitolii
war, Tochter; ſie hat das Roͤmi-
ſche Capitolium an die Sabiner ver-
rathen, doch mit der Bedingung,
daß ihr ſtatt der Belohnung dasje-
nige verbliebe, was ſie an ihren lin-
cken Armen zu tragen pflegten, wo-
durch ſie die goͤldnen Armbaͤnder
verſtande. Als ſie aber ſolche Be-
lohnung foderte, legten die liſtigen
Sabiner es anders aus, hielten ih-
re Schilder, ſo ſie auch in der lin-
cken Hand fuͤhrten, gegen ſie, und
ſtieſſen ſie damit zu Tode. Daher
auch das Capitolium hernach von
ihr das Tarpejiſche Schloß benen-
net ward.

Tarquinia,

Molza, aus Welſchland von
Modena gebuͤrtig, des beruͤhmten
Poetens Franciſci Marii Molſæ

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Q q q 3
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[1003] Tantz Tarab Tarl Tarq figurè, Menuet en quitre, La Prin- ceſſe, Boutrèe, Rigoudon, Gauot- te, u. d. g. deren faſt alle Monathe in Franckreich neue erfunden wer- den. Die Engliſchen aber, ſo mit vielen Perſonen getantzet werden, ſeynd der Schieß-Tantz, Leyer- Tantz, Nonnen-Tantz, Jalouſie- Tantz, Großvater-Tantz, Winck- Tantz, Licht-Tantz, Hahne-Tantz, Reverentz-Tantz, u. d. g. Tantzen, Iſt eine zierliche Bewegung des Leibes und Setzung der Fuͤſſe nach dem Tact der Muſic eingerichtet und abgetheilet. Iſt, ſo weit es das Frauenzimmer erlernet, entweder, Frantzoͤiſch, Engliſch oder Teutſch. Tapeten, oder, Tapezerey, Tapiſſerien, Seynd groſſe bunte Teppichte mit allerhand Figuren und Blu- menwerck gewuͤrcket oder gemah- let: wormit die Frauenzim̃er Putz- Stuben an den Waͤnden behangen und bekleidet werden. Die halb- ſeidenen und halbleinenen geſtreiff- ten Tapeten nennet man Suſies, auch Spolier. Tarabotti, Archangela, eine gelehrte Ita- liaͤniſche Nonne zu St. Anna in Venedig, ſie hat unter dem Nah- men Galerana Barototti ein Buch geſchrieben, deſſen Titul iſt: La ſimplicita ingannata, ſo zu Leyden 1654. herauskommen. Wie auch eine Welſche Anti-Satyram wieder die Satyram Menippeam de Luxu Fœminarum Bounniſegnii, ſo der beruͤhmte Joh. Dan. Major in das Teutſche uͤberſetzet, geſchrieben; Welcher aber P. Ludovicus Seſti ein Dominicaner geantwortet, wel- che opuſcula alle zuſammen zu Sie- na ſollen gedruckt ſeyn. Vid. Men. in Lect. Ital p 60. Catalog. Biblioth. Thuan. P. II. pag. 537. Gregor. Leti in Ital. Regnant. P. IV. l. 4. p. 465. Juncker. Centur. Fœm. Illuſtr. p. 74. Tarlatenk, Iſt eine Art von weiſſen Neſtel- Tuch, doch ſehr zart, klar und leich- te, deſſen ſich das vornehme Frau- enzimmer zu ihrem Putz zu bedie- nen pfleget. Tarpeja, Eine Roͤmiſche und Veſtaliſche Jungfer, des Tarpeji, ſo zu Romu- li Zeiten ein Waͤchter des Capitolii war, Tochter; ſie hat das Roͤmi- ſche Capitolium an die Sabiner ver- rathen, doch mit der Bedingung, daß ihr ſtatt der Belohnung dasje- nige verbliebe, was ſie an ihren lin- cken Armen zu tragen pflegten, wo- durch ſie die goͤldnen Armbaͤnder verſtande. Als ſie aber ſolche Be- lohnung foderte, legten die liſtigen Sabiner es anders aus, hielten ih- re Schilder, ſo ſie auch in der lin- cken Hand fuͤhrten, gegen ſie, und ſtieſſen ſie damit zu Tode. Daher auch das Capitolium hernach von ihr das Tarpejiſche Schloß benen- net ward. Tarquinia, Molza, aus Welſchland von Modena gebuͤrtig, des beruͤhmten Poetens Franciſci Marii Molſæ Encke- Q q q 3

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Zitationshilfe: Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/1003>, abgerufen am 27.11.2024.