Wollen sie damit etwa sagen, -- symbolisch an- deuten, daß -- daß -- -- na! manchmal wirft man eben das Geld weg --" scherzte Adam.
"Still, Doctor, -- das klingt ja ganz gefährlich -- Sie sind des Teufels --" wehrte Herr Quöck erschrocken ab.
"Pflegen Sie das ... Geld auch so .. wegwerfend zu behandeln, Herr Doctor --?" fragte Oettinger.
Man trat gerade in den Salon ein. Lydia hatte ihren Fauteuil im Speisezimmer verlassen und stand jetzt am Spieltisch. Sie hielt die rändervergoldete Scat- karte zwischen Daumen und Mittelfinger ihrer kleinen, weißen, rechten Hand, ungefähr in Schritthöhe über dem Tisch, und ließ nachlässig, träumerisch, gedanken- abseits ein Blatt nach dem anderen auf die Fläche niedertaumeln.
"Leider!" erwiderte Adam, einen komisch-drolligen Ton des Bedauerns in der Stimme.
Lydia wandte sich um. Sie sah die Herren fragend an.
"Wo steckt denn Tante Möbius --?" ärgerte sich Herr Quöck laut. Er schien irgend ein Anliegen zu haben.
"Die wird wohl noch in der Küche sein --" vermuthete Lydia.
"Es ist doch genug Wein da --? .. Nein! Wo die alte -- ich hätte beinah' was gesagt -- nur steckt --?"
Hedwig erschien im Rahmen der Thür. Sie sah sehr verschlossen und gelangweilt aus.
"Die Damen werden entschuldigen -- aber der Scat -- dieses jöttlichste aller Spiele -- -- bitte,
Wollen ſie damit etwa ſagen, — ſymboliſch an- deuten, daß — daß — — na! manchmal wirft man eben das Geld weg —“ ſcherzte Adam.
„Still, Doctor, — das klingt ja ganz gefährlich — Sie ſind des Teufels —“ wehrte Herr Quöck erſchrocken ab.
„Pflegen Sie das ... Geld auch ſo .. wegwerfend zu behandeln, Herr Doctor —?“ fragte Oettinger.
Man trat gerade in den Salon ein. Lydia hatte ihren Fauteuil im Speiſezimmer verlaſſen und ſtand jetzt am Spieltiſch. Sie hielt die rändervergoldete Scat- karte zwiſchen Daumen und Mittelfinger ihrer kleinen, weißen, rechten Hand, ungefähr in Schritthöhe über dem Tiſch, und ließ nachläſſig, träumeriſch, gedanken- abſeits ein Blatt nach dem anderen auf die Fläche niedertaumeln.
„Leider!“ erwiderte Adam, einen komiſch-drolligen Ton des Bedauerns in der Stimme.
Lydia wandte ſich um. Sie ſah die Herren fragend an.
„Wo ſteckt denn Tante Möbius —?“ ärgerte ſich Herr Quöck laut. Er ſchien irgend ein Anliegen zu haben.
„Die wird wohl noch in der Küche ſein —“ vermuthete Lydia.
„Es iſt doch genug Wein da —? .. Nein! Wo die alte — ich hätte beinah' was geſagt — nur ſteckt —?“
Hedwig erſchien im Rahmen der Thür. Sie ſah ſehr verſchloſſen und gelangweilt aus.
„Die Damen werden entſchuldigen — aber der Scat — dieſes jöttlichſte aller Spiele — — bitte,
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Wollen ſie damit etwa ſagen, — ſymboliſch an-
deuten, daß — daß — — na! manchmal wirft
man eben das Geld weg —“ ſcherzte Adam.
„Still, Doctor, — das klingt ja ganz gefährlich
— Sie ſind des Teufels —“ wehrte Herr Quöck
erſchrocken ab.
„Pflegen Sie das ... Geld auch ſo .. wegwerfend
zu behandeln, Herr Doctor —?“ fragte Oettinger.
Man trat gerade in den Salon ein. Lydia hatte
ihren Fauteuil im Speiſezimmer verlaſſen und ſtand
jetzt am Spieltiſch. Sie hielt die rändervergoldete Scat-
karte zwiſchen Daumen und Mittelfinger ihrer kleinen,
weißen, rechten Hand, ungefähr in Schritthöhe über
dem Tiſch, und ließ nachläſſig, träumeriſch, gedanken-
abſeits ein Blatt nach dem anderen auf die Fläche
niedertaumeln.
„Leider!“ erwiderte Adam, einen komiſch-drolligen
Ton des Bedauerns in der Stimme.
Lydia wandte ſich um. Sie ſah die Herren
fragend an.
„Wo ſteckt denn Tante Möbius —?“ ärgerte ſich
Herr Quöck laut. Er ſchien irgend ein Anliegen zu haben.
„Die wird wohl noch in der Küche ſein —“
vermuthete Lydia.
„Es iſt doch genug Wein da —? .. Nein! Wo die
alte — ich hätte beinah' was geſagt — nur ſteckt —?“
Hedwig erſchien im Rahmen der Thür. Sie
ſah ſehr verſchloſſen und gelangweilt aus.
„Die Damen werden entſchuldigen — aber der
Scat — dieſes jöttlichſte aller Spiele — — bitte,
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Conradi, Hermann: Adam Mensch. Leipzig, [1889], S. 70. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/conradi_adam_1889/78>, abgerufen am 24.11.2024.
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