Conradi, Hermann: Adam Mensch. Leipzig, [1889].Resignation -- schließlich bedeutete dieser Entschluß Im Uebrigen wurde er von Tag zu Tag mehr " Auf welcher Welt werden wir einmal nicht ,in Adam hatte gut fragen. Die Antwort war ihm Ende. Druck von Oswald Schmidt, Leipzig-Reudnitz. Reſignation — ſchließlich bedeutete dieſer Entſchluß Im Uebrigen wurde er von Tag zu Tag mehr „ Auf welcher Welt werden wir einmal nicht ‚in Adam hatte gut fragen. Die Antwort war ihm Ende. Druck von Oswald Schmidt, Leipzig-Reudnitz. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0471" n="463"/> Reſignation — ſchließlich bedeutete dieſer Entſchluß<lb/> doch auch eine Hoffnung auf die Zukunft und eine<lb/> Bürgſchaft für die Zukunft. Adam zweifelte daran<lb/> wenigſtens nur dann und wann.</p><lb/> <p>Im Uebrigen wurde er von Tag zu Tag mehr<lb/> und mehr guter Dinge. Er koſtete die kargen, letzten<lb/> Zeitläufte ſeiner „Freiheit“ in ſanfter Behaglichkeit<lb/> aus. Der Sommer war ſo ſchön, die Roſen blüh-<lb/> ten, bald mußte es auch Levkojen und Reſeda geben.<lb/> Und ſonſt — „na! Ick bin ja man ooch bloß <hi rendition="#aq">in<lb/> absentia</hi> uff der Welt“ — tröſtete ſich Adam —<lb/> der brave Klempnergeſelle behielt doch Recht.</p><lb/> <p>„ Auf welcher Welt werden wir einmal nicht ‚<hi rendition="#aq">in<lb/> absentia</hi>‘ daſein —?“</p><lb/> <p>Adam hatte gut fragen. Die Antwort war ihm<lb/> ja doch furchtbar ſchnuppe. —</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#g">Ende.</hi> </hi> </p> </div><lb/> </body> <back> <div type="imprint" n="1"> <p> <hi rendition="#c">Druck von Oswald Schmidt, Leipzig-Reudnitz.</hi> </p> </div><lb/> </back> </text> </TEI> [463/0471]
Reſignation — ſchließlich bedeutete dieſer Entſchluß
doch auch eine Hoffnung auf die Zukunft und eine
Bürgſchaft für die Zukunft. Adam zweifelte daran
wenigſtens nur dann und wann.
Im Uebrigen wurde er von Tag zu Tag mehr
und mehr guter Dinge. Er koſtete die kargen, letzten
Zeitläufte ſeiner „Freiheit“ in ſanfter Behaglichkeit
aus. Der Sommer war ſo ſchön, die Roſen blüh-
ten, bald mußte es auch Levkojen und Reſeda geben.
Und ſonſt — „na! Ick bin ja man ooch bloß in
absentia uff der Welt“ — tröſtete ſich Adam —
der brave Klempnergeſelle behielt doch Recht.
„ Auf welcher Welt werden wir einmal nicht ‚in
absentia‘ daſein —?“
Adam hatte gut fragen. Die Antwort war ihm
ja doch furchtbar ſchnuppe. —
Ende.
Druck von Oswald Schmidt, Leipzig-Reudnitz.
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