Conradi, Hermann: Adam Mensch. Leipzig, [1889].Een Leben ohne Liebe -- was ich mir allerdings unterthänigst zu bezweifelnDet wäre nischt for mir ...' -- erlaube. ,Een Leben ohne Liebe' dürfte viel em- pfehlenswerther ... jedenfalls viel gesünder sein. Aber was soll die ganze Schwatzerei! Wir gehen direkt zu meiner Wohnung -- nicht, Hedwig? Das ist am Gescheitesten --" Seit einigen Minuten waren die beiden wieder "Adam --!" "Nun --?" "Ach! es ist schrecklich!" "Immer noch? Du bist poussirlich, Kind!" "Du weißt nicht --" "Ich weiß nicht --? Was denn --?" "Nicht wahr: Du läßt mich aber allein bei "Selbstverständlich -- wenn Du es durchaus "Oh mein Gott --!" "Was ist denn nur so furchtbar --?" "Meine -- Ver -- -- ich bin ja schon -- Adam! Adam war doch zusammengezuckt. Hm! Er Een Leben ohne Liebe — was ich mir allerdings unterthänigſt zu bezweifelnDet wäre niſcht for mir ...‘ — erlaube. ‚Een Leben ohne Liebe‘ dürfte viel em- pfehlenswerther ... jedenfalls viel geſünder ſein. Aber was ſoll die ganze Schwatzerei! Wir gehen direkt zu meiner Wohnung — nicht, Hedwig? Das iſt am Geſcheiteſten —“ Seit einigen Minuten waren die beiden wieder „Adam —!“ „Nun —?“ „Ach! es iſt ſchrecklich!“ „Immer noch? Du biſt pouſſirlich, Kind!“ „Du weißt nicht —“ „Ich weiß nicht —? Was denn —?“ „Nicht wahr: Du läßt mich aber allein bei „Selbſtverſtändlich — wenn Du es durchaus „Oh mein Gott —!“ „Was iſt denn nur ſo furchtbar —?“ „Meine — Ver — — ich bin ja ſchon — Adam! Adam war doch zuſammengezuckt. Hm! Er <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0301" n="293"/><lb/><lg type="poem"><l>Een Leben ohne Liebe —</l><lb/><l>Det wäre niſcht for mir ...‘ —</l></lg><lb/> was ich mir allerdings unterthänigſt zu bezweifeln<lb/> erlaube. ‚Een Leben ohne Liebe‘ dürfte viel em-<lb/> pfehlenswerther ... jedenfalls viel geſünder ſein.<lb/> Aber was ſoll die ganze Schwatzerei! Wir gehen<lb/> direkt zu meiner Wohnung — nicht, Hedwig? Das<lb/> iſt am Geſcheiteſten —“</p><lb/> <p>Seit einigen Minuten waren die beiden wieder<lb/> neben einander vorwärtsgeſchritten. Hedwig ſah<lb/> Adam von der Seite an.</p><lb/> <p>„Adam —!“</p><lb/> <p>„Nun —?“</p><lb/> <p>„Ach! es iſt ſchrecklich!“</p><lb/> <p>„Immer noch? Du biſt pouſſirlich, Kind!“</p><lb/> <p>„Du weißt nicht —“</p><lb/> <p>„Ich weiß nicht —? Was denn —?“</p><lb/> <p>„Nicht wahr: Du läßt mich aber allein bei<lb/> Dir — ich meine: allein — ja — ich — ich<lb/> ruhe mich nur ein Wenig aus auf deinem Sopha<lb/> — dann —“</p><lb/> <p>„Selbſtverſtändlich — wenn Du es durchaus<lb/> wünſch'ſt — ich dachte allerdings, daß wir —“</p><lb/> <p>„Oh mein Gott —!“</p><lb/> <p>„Was iſt denn nur ſo furchtbar —?“</p><lb/> <p>„Meine — Ver — — ich bin ja ſchon — Adam!<lb/> ich habe ja nichts mehr .. zu — ver .. l — —“<lb/> Das war leiſe ... wie mit unſäglicher Ueberwin-<lb/> dung herausgeſtöhnt.</p><lb/> <p>Adam war doch zuſammengezuckt. Hm! Er<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [293/0301]
Een Leben ohne Liebe —
Det wäre niſcht for mir ...‘ —
was ich mir allerdings unterthänigſt zu bezweifeln
erlaube. ‚Een Leben ohne Liebe‘ dürfte viel em-
pfehlenswerther ... jedenfalls viel geſünder ſein.
Aber was ſoll die ganze Schwatzerei! Wir gehen
direkt zu meiner Wohnung — nicht, Hedwig? Das
iſt am Geſcheiteſten —“
Seit einigen Minuten waren die beiden wieder
neben einander vorwärtsgeſchritten. Hedwig ſah
Adam von der Seite an.
„Adam —!“
„Nun —?“
„Ach! es iſt ſchrecklich!“
„Immer noch? Du biſt pouſſirlich, Kind!“
„Du weißt nicht —“
„Ich weiß nicht —? Was denn —?“
„Nicht wahr: Du läßt mich aber allein bei
Dir — ich meine: allein — ja — ich — ich
ruhe mich nur ein Wenig aus auf deinem Sopha
— dann —“
„Selbſtverſtändlich — wenn Du es durchaus
wünſch'ſt — ich dachte allerdings, daß wir —“
„Oh mein Gott —!“
„Was iſt denn nur ſo furchtbar —?“
„Meine — Ver — — ich bin ja ſchon — Adam!
ich habe ja nichts mehr .. zu — ver .. l — —“
Das war leiſe ... wie mit unſäglicher Ueberwin-
dung herausgeſtöhnt.
Adam war doch zuſammengezuckt. Hm! Er
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