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Cohn, Gustav: Die deutsche Frauenbewegung. Berlin, 1896.

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Gegenstände ist hier verhandelt worden: Einrichtung von Haus-
haltungsschulen durch die Grafschaftsräthe; staatliche Regulirung
der Frauenarbeit; muthmaßliche Wirkung der Gewährung des
parlamentarischen Stimmrechts an die Frauen auf ihre Stellung;
Frauenberuf in ländlichen Ortschaften (im Dienste der Mäßig-
keitsbewegung, der Heranbildung von Krankenpflegerinnen, der
gesammten Emporhebung der unteren Classen); die Unterbringung
von verwaisten Kindern; einzelne Probleme der Armenpflege; der
gegenwärtige Zustand des weiblichen Unterrichts und die Aus-
sichten des Lehrberufes für Frauen; die Verpflichtungen der
höheren Bildung von Frauen; die Moral des Geldausgebens.

Eine ähnliche Mannigfaltigkeit, aber in entsprechend
größerer Menge, tritt uns aus den englischen Zeitschriften ent-
gegen, welche aus verwandten Kreisen und für verwandte Zwecke
thätig sind. Die Vierteljahrsschrift "The Englishwoman's Review"*)
, wenn wir etwa das Heft vom 15. April dieses
Jahres ansehen, behandelt: Den Kampf der Universitäten Oxford
und Cambridge um die Zulassung des weiblichen Geschlechts
zu den akademischen Graden; ein Meeting von chinesischen
Frauen behufs Abschaffung des Einschnürens der Füße; die
Einführung europäischen Schulunterrichts bei den Hindu-
Mädchen; das weibliche Geschlecht und die Fabrikgesetze; das
Frauenstimmrecht, seine Aussichten und seine Fortschritte in
England und im Auslande (eine ständige Rubrik der Zeit-
schrift); Wahlen und Anstellungen weiblicher Persönlichkeiten;
dazu eine Fülle von Mittheilungen aus England und aus aller
Welt über irgend welche Thatsachen, welche eine Art weib-

*) Der volle Titel heißt: "The Englishwoman's Review of social
and industrial questions edited by Helen Blackburn and Antoinette
Mackenzie. London, 22 Berner's Street, Oxford Street, W.

Gegenstände ist hier verhandelt worden: Einrichtung von Haus-
haltungsschulen durch die Grafschaftsräthe; staatliche Regulirung
der Frauenarbeit; muthmaßliche Wirkung der Gewährung des
parlamentarischen Stimmrechts an die Frauen auf ihre Stellung;
Frauenberuf in ländlichen Ortschaften (im Dienste der Mäßig-
keitsbewegung, der Heranbildung von Krankenpflegerinnen, der
gesammten Emporhebung der unteren Classen); die Unterbringung
von verwaisten Kindern; einzelne Probleme der Armenpflege; der
gegenwärtige Zustand des weiblichen Unterrichts und die Aus-
sichten des Lehrberufes für Frauen; die Verpflichtungen der
höheren Bildung von Frauen; die Moral des Geldausgebens.

Eine ähnliche Mannigfaltigkeit, aber in entsprechend
größerer Menge, tritt uns aus den englischen Zeitschriften ent-
gegen, welche aus verwandten Kreisen und für verwandte Zwecke
thätig sind. Die Vierteljahrsschrift „The Englishwoman's Review*)
, wenn wir etwa das Heft vom 15. April dieses
Jahres ansehen, behandelt: Den Kampf der Universitäten Oxford
und Cambridge um die Zulassung des weiblichen Geschlechts
zu den akademischen Graden; ein Meeting von chinesischen
Frauen behufs Abschaffung des Einschnürens der Füße; die
Einführung europäischen Schulunterrichts bei den Hindu-
Mädchen; das weibliche Geschlecht und die Fabrikgesetze; das
Frauenstimmrecht, seine Aussichten und seine Fortschritte in
England und im Auslande (eine ständige Rubrik der Zeit-
schrift); Wahlen und Anstellungen weiblicher Persönlichkeiten;
dazu eine Fülle von Mittheilungen aus England und aus aller
Welt über irgend welche Thatsachen, welche eine Art weib-

*) Der volle Titel heißt: „The Englishwoman’s Review of social
and industrial questions edited by Helen Blackburn and Antoinette
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[5/0021] Gegenstände ist hier verhandelt worden: Einrichtung von Haus- haltungsschulen durch die Grafschaftsräthe; staatliche Regulirung der Frauenarbeit; muthmaßliche Wirkung der Gewährung des parlamentarischen Stimmrechts an die Frauen auf ihre Stellung; Frauenberuf in ländlichen Ortschaften (im Dienste der Mäßig- keitsbewegung, der Heranbildung von Krankenpflegerinnen, der gesammten Emporhebung der unteren Classen); die Unterbringung von verwaisten Kindern; einzelne Probleme der Armenpflege; der gegenwärtige Zustand des weiblichen Unterrichts und die Aus- sichten des Lehrberufes für Frauen; die Verpflichtungen der höheren Bildung von Frauen; die Moral des Geldausgebens. Eine ähnliche Mannigfaltigkeit, aber in entsprechend größerer Menge, tritt uns aus den englischen Zeitschriften ent- gegen, welche aus verwandten Kreisen und für verwandte Zwecke thätig sind. Die Vierteljahrsschrift „The Englishwoman's Review“ *) , wenn wir etwa das Heft vom 15. April dieses Jahres ansehen, behandelt: Den Kampf der Universitäten Oxford und Cambridge um die Zulassung des weiblichen Geschlechts zu den akademischen Graden; ein Meeting von chinesischen Frauen behufs Abschaffung des Einschnürens der Füße; die Einführung europäischen Schulunterrichts bei den Hindu- Mädchen; das weibliche Geschlecht und die Fabrikgesetze; das Frauenstimmrecht, seine Aussichten und seine Fortschritte in England und im Auslande (eine ständige Rubrik der Zeit- schrift); Wahlen und Anstellungen weiblicher Persönlichkeiten; dazu eine Fülle von Mittheilungen aus England und aus aller Welt über irgend welche Thatsachen, welche eine Art weib- *) Der volle Titel heißt: „The Englishwoman’s Review of social and industrial questions edited by Helen Blackburn and Antoinette Mackenzie. London, 22 Berner’s Street, Oxford Street, W.

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Texte der ersten Frauenbewegung, betreut von Anna Pfundt und Thomas Gloning, JLU Gießen: Bereitstellung der Texttranskription. (2021-02-18T15:54:56Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
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Zitationshilfe: Cohn, Gustav: Die deutsche Frauenbewegung. Berlin, 1896, S. 5. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cohn_frauenbewegung_1896/21>, abgerufen am 28.03.2024.