p2c_741.001 Jungfrau von Orleans, bildete sich die Jdee von der komischen p2c_741.002 Seite eher aus, wie von der ernsthaften. Die Theorie p2c_741.003 kann übrigens hier nur ahnen und weissagen. Der Geist p2c_741.004 des Dichters wird durch die Organisation der Gedankenwelt p2c_741.005 in seinem Zeitalter von selbst auf den Weg geführt, die p2c_741.006 Weissagungen der Theorie zu erfüllen.
p2c_741.007 §. 3.
p2c_741.008 Das Jdeal der Vernunft, als einer ursprünglichen p2c_741.009 Seelenkraft ist ein allgemeines gesetzliches p2c_741.010 Selbstbewußtseyn mittelst der Objekte, die absolute p2c_741.011 Harmonie alles objektiven und subjektiven. Die p2c_741.012 allegorische Poesie wird also, um die Vernunft zu p2c_741.013 interessiren, in ihrer höchsten Tendenz, die endlichen p2c_741.014 Formen der Schöpfung, als Sinnbilder von der innern p2c_741.015 Natur des Schöpfers darzustellen suchen, deren p2c_741.016 Beziehung auf das Urbild sich nach Begriffen erklären p2c_741.017 läßt. Sie wird die Jdeen, welche sich der Mensch p2c_741.018 von dem Göttlichen macht, in Allegorien versinnlichen. p2c_741.019 Hieraus wird das Gefühl des höhern p2c_741.020 Schönen, und überhaupt die höhere allegorische p2c_741.021 Poesie entstehn. Nächstdem wird die allegorischep2c_741.022 Poesie auch die niedern Vernunftanlagen oder p2c_741.023 das formale Vermögen zu schließen, im allgemeinen, p2c_741.024 (ohne Rücksicht auf das materiale Vernunftideal) zu p2c_741.025 beschäftigen suchen. Sie wird von Begriffen und
p2c_741.001 Jungfrau von Orleans, bildete sich die Jdee von der komischen p2c_741.002 Seite eher aus, wie von der ernsthaften. Die Theorie p2c_741.003 kann übrigens hier nur ahnen und weissagen. Der Geist p2c_741.004 des Dichters wird durch die Organisation der Gedankenwelt p2c_741.005 in seinem Zeitalter von selbst auf den Weg geführt, die p2c_741.006 Weissagungen der Theorie zu erfüllen.
p2c_741.007 §. 3.
p2c_741.008 Das Jdeal der Vernunft, als einer ursprünglichen p2c_741.009 Seelenkraft ist ein allgemeines gesetzliches p2c_741.010 Selbstbewußtseyn mittelst der Objekte, die absolute p2c_741.011 Harmonie alles objektiven und subjektiven. Die p2c_741.012 allegorische Poesie wird also, um die Vernunft zu p2c_741.013 interessiren, in ihrer höchsten Tendenz, die endlichen p2c_741.014 Formen der Schöpfung, als Sinnbilder von der innern p2c_741.015 Natur des Schöpfers darzustellen suchen, deren p2c_741.016 Beziehung auf das Urbild sich nach Begriffen erklären p2c_741.017 läßt. Sie wird die Jdeen, welche sich der Mensch p2c_741.018 von dem Göttlichen macht, in Allegorien versinnlichen. p2c_741.019 Hieraus wird das Gefühl des höhern p2c_741.020 Schönen, und überhaupt die höhere allegorische p2c_741.021 Poesie entstehn. Nächstdem wird die allegorischep2c_741.022 Poesie auch die niedern Vernunftanlagen oder p2c_741.023 das formale Vermögen zu schließen, im allgemeinen, p2c_741.024 (ohne Rücksicht auf das materiale Vernunftideal) zu p2c_741.025 beschäftigen suchen. Sie wird von Begriffen und
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Clodius, Christian August Heinrich: Entwurf einer systematischen Poetik nebst Collectaneen zu ihrer Ausführung. Zweiter Theil. Leipzig, 1804, S. 741. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/clodius_poetik02_1804/265>, abgerufen am 16.02.2025.
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