p2c_713.001 , lachen. Er hat oft einen sarkastischen Ton. Lucret. p2c_713.002 L. IV. 1150. hat ebenfalls eine scherzhafte Stelle, und p2c_713.003 fällt bey seiner Schilderung der sinnlichen Liebe, etwas p2c_713.004 ins gemeine und ins ekelhafte. Seine materialistische p2c_713.005 Ansicht und der Römische Sinn wirken hier freylich zusammen.
p2c_713.006
p2c_713.007 §. 4.
p2c_713.008 Der Styl des höhern Lehrgedichts muß mit lyrischerp2c_713.009 Hoheit eine lichte deutliche Darstellung verbinden, p2c_713.010 darf weder zu abstrakt, noch wegen der p2c_713.011 großen herrschenden Hauptidee im Einzelnen zu figurirt p2c_713.012 und bilderreich seyn. Das Metrum muß der Sprache p2c_713.013 eine gewisse Ausdehnung gönnen, und Würde haben, p2c_713.014 weswegen die Lehrdichter das heroische, die p2c_713.015 Jamben und längere gereimte Verse zu wählen pflegen.
p2c_713.016 Anmerk. 1. Jn Ansehung des Styls ist vielleicht p2c_713.017 keiner von den höhern Lehrdichtern ideal zu nennen. p2c_713.018 Lucrez hat an vielen, besonders gefühlvollen und mahlerischen p2c_713.019 Stellen einen ächt poetischen hohen reinen Styl. Er p2c_713.020 ist allerdings unter allen Lehrdichtern hierinnen der Erste. p2c_713.021 Aber er hat auch ganz abstrakte Stellen, wo er völlig im p2c_713.022 Ton der gelehrten Schulen spricht. Gegen eine ächt poetische p2c_713.023 Stelle, wie L. I. vs. 250. sqq. findet man vielleicht p2c_713.024 zehn, wie L. I. 420. sq. Popes Styl ist, wie immer p2c_713.025 zu bunt, oft gemeiner und sarkastischer, als einem ruhigen
p2c_713.001 , lachen. Er hat oft einen sarkastischen Ton. Lucret. p2c_713.002 L. IV. 1150. hat ebenfalls eine scherzhafte Stelle, und p2c_713.003 fällt bey seiner Schilderung der sinnlichen Liebe, etwas p2c_713.004 ins gemeine und ins ekelhafte. Seine materialistische p2c_713.005 Ansicht und der Römische Sinn wirken hier freylich zusammen.
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p2c_713.016 Anmerk. 1. Jn Ansehung des Styls ist vielleicht p2c_713.017 keiner von den höhern Lehrdichtern ideal zu nennen. p2c_713.018 Lucrez hat an vielen, besonders gefühlvollen und mahlerischen p2c_713.019 Stellen einen ächt poetischen hohen reinen Styl. Er p2c_713.020 ist allerdings unter allen Lehrdichtern hierinnen der Erste. p2c_713.021 Aber er hat auch ganz abstrakte Stellen, wo er völlig im p2c_713.022 Ton der gelehrten Schulen spricht. Gegen eine ächt poetische p2c_713.023 Stelle, wie L. I. vs. 250. ſqq. findet man vielleicht p2c_713.024 zehn, wie L. I. 420. ſq. Popes Styl ist, wie immer p2c_713.025 zu bunt, oft gemeiner und sarkastischer, als einem ruhigen
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Clodius, Christian August Heinrich: Entwurf einer systematischen Poetik nebst Collectaneen zu ihrer Ausführung. Zweiter Theil. Leipzig, 1804, S. 713. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/clodius_poetik02_1804/237>, abgerufen am 16.07.2024.
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