p2c_678.001 Stoff zu beständiger Anschauung liefere. Jhr Jdealp2c_678.002 ist die Vernunftidee der Substanz, als des p2c_678.003 bleibenden Substrats aller Anschauung. Die beschreibende p2c_678.004 Poesie wird also die Aufmerksamkeit der Phantasiep2c_678.005 entweder auf solche Gegenstände richten, unter p2c_678.006 welchen sich der menschliche Geist das beharrlichep2c_678.007 Prinzip der Dinge vorstellt, und das Absolute in p2c_678.008 dem Werden seiner Erscheinung beschreiben, oder p2c_678.009 auf solche, welche nur eine Zeitlang subsistiren, und p2c_678.010 ein der Substanz analoges kleineres Ganze ausmachen. p2c_678.011 Jm ersten Falle wird das Gefühl des höhernp2c_678.012 im andern Falle das Gefühl des niedern Schönen p2c_678.013 entstehn. Es wird also eine höhere und eine niederep2c_678.014 beschreibende Poesie geben.
p2c_678.015
p2c_678.016 II.
p2c_678.017
Von der höhern beschreibenden Poesie.
p2c_678.018 §. 1.
p2c_678.019 Das höhere beschreibende Gedicht schildert p2c_678.020 die Erscheinungen von Gegenständen, unter denen p2c_678.021 sich die Phantasie das beharrliche Prinzip alles p2c_678.022 Werdens (die Substanz) vorzustellen sucht.
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Von der höhern beschreibenden Poesie.
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[678/0202]
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Stoff zu beständiger Anschauung liefere. Jhr Jdeal p2c_678.002
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Clodius, Christian August Heinrich: Entwurf einer systematischen Poetik nebst Collectaneen zu ihrer Ausführung. Zweiter Theil. Leipzig, 1804, S. 678. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/clodius_poetik02_1804/202>, abgerufen am 16.02.2025.
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