p1c_003.001 Erstes Kapitel.p1c_003.002 Von der Poesie und Poetik überhaupt.
p1c_003.003 §. 1.
p1c_003.004 Poesie ist eine Kunst.
p1c_003.005 Amerk. 1. Der Mensch unterscheidet Naturp1c_003.006 und Kunst. Der Natur, in so fern er sie nur theilweise p1c_003.007 und als Aggregat von Kräften betrachtet, schreibt er p1c_003.008 eine nothwendige, folglich blinde und wahllose Wirksamkeit; p1c_003.009 den Thieren (z. B. dem Biber, der Biene) Jnstinkt, höchstens p1c_003.010 Kunsttriebe zu. Jn so fern er sich aber der Natur p1c_003.011 gegenüberstellt, sich als ein von der Natur getrenntes und p1c_003.012 mit vollem Bewußtseyn begabtes Ganzes betrachtet, fühlt er p1c_003.013 eine von dieser Natur unabhängige freye Wirksamkeit, die p1c_003.014 naturähnliche Erscheinungen hervorbringen kann. Diese seine p1c_003.015 vom Jnstinkt unterschiedene Wirksamkeit nennt er Kunst.
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Clodius, Christian August Heinrich: Entwurf einer systematischen Poetik nebst Collectaneen zu ihrer Ausführung. Erster Theil. Leipzig, 1804, S. E3. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/clodius_poetik01_1804/61>, abgerufen am 23.11.2024.
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