p1c_400.001 angesehen werden sollen. Dies ist der Grund von der Elision p1c_400.002 und der Synizesis oder Synecphonesis. Peleiadeon, p1c_400.003 wo der kleinere Vocal von dem längern verschlungen wird. p1c_400.004 Stehen zwey zu verschiedenen Worten gehörige Vocale unmittelbar p1c_400.005 nebeneinander, und trennt sie nicht etwa der p1c_400.006 Rhythmus, sondern gehören sie zu derselben metrischen Reihe, p1c_400.007 so wird jede Sprache, die sehr schnell ist, beym Metrum p1c_400.008 hier eine Elision verlangen. Die Vocale werden in p1c_400.009 einander fließen, weil der Gang des Metrums sie an einander p1c_400.010 bindet, und sie doch durch keine Consonanten von einander p1c_400.011 getrennt sind. Gleich zu Anfang des Verses wird aber p1c_400.012 freylich eine Elision nicht gefallen, weil man auf die erste p1c_400.013 Sylbe und ihre Quantität vorzüglich Acht hat. Siad vitulam p1c_400.014 spectes - Virg. Eclog. III. 47. namut ferula. p1c_400.015 Horat. u. s. w. Eine zu häufige Elision läßt uns p1c_400.016 die Quantität der Sylben gar nicht mehr erkennen, oder p1c_400.017 man versteht die Sylben nicht, weil alles in einander fließt. p1c_400.018 Quodsi in eo spatio atque ante acta aetate fuere. p1c_400.019 Lucret. I. 233. Der Hiatus findet statt, wenn der Fall p1c_400.020 der Elision da ist, und die Sylben doch einzeln gemessen p1c_400.021 werden. Dies ist oft ein Fehler, doch suchen auch die Dichter p1c_400.022 zuweilen eine Schönheit darinnen. Aeneid. V. 261. p1c_400.023 sub Ilio alto. Auch thut es Virgil gewöhnlich nur, wenn p1c_400.024 der Vocal, der nicht elidirt wird, lang ist. Credimus an p1c_400.025 qui amant, - vale vale inquit Iola. Jn solchem Falle p1c_400.026 ist auch der Hiatus an sich denkbarer, weil man durch die p1c_400.027 Quantität der Sylben selbst veranlaßt wird, sie nicht zu
p1c_400.001 angesehen werden sollen. Dies ist der Grund von der Elision p1c_400.002 und der Synizesis oder Synecphonesis. Πηληιαδεω̄, p1c_400.003 wo der kleinere Vocal von dem längern verschlungen wird. p1c_400.004 Stehen zwey zu verschiedenen Worten gehörige Vocale unmittelbar p1c_400.005 nebeneinander, und trennt sie nicht etwa der p1c_400.006 Rhythmus, sondern gehören sie zu derselben metrischen Reihe, p1c_400.007 so wird jede Sprache, die sehr schnell ist, beym Metrum p1c_400.008 hier eine Elision verlangen. Die Vocale werden in p1c_400.009 einander fließen, weil der Gang des Metrums sie an einander p1c_400.010 bindet, und sie doch durch keine Consonanten von einander p1c_400.011 getrennt sind. Gleich zu Anfang des Verses wird aber p1c_400.012 freylich eine Elision nicht gefallen, weil man auf die erste p1c_400.013 Sylbe und ihre Quantität vorzüglich Acht hat. Siad vitulam p1c_400.014 spectes ─ Virg. Eclog. III. 47. namut ferula. p1c_400.015 Horat. u. s. w. Eine zu häufige Elision läßt uns p1c_400.016 die Quantität dér Sylben gar nicht mehr erkennen, oder p1c_400.017 man versteht die Sylben nicht, weil alles in einander fließt. p1c_400.018 Quodsi in eo spatio atque ante acta aetate fuere. p1c_400.019 Lucret. I. 233. Der Hiatus findet statt, wenn der Fall p1c_400.020 der Elision da ist, und die Sylben doch einzeln gemessen p1c_400.021 werden. Dies ist oft ein Fehler, doch suchen auch die Dichter p1c_400.022 zuweilen eine Schönheit darinnen. Aeneid. V. 261. p1c_400.023 sub Ilio alto. Auch thut es Virgil gewöhnlich nur, wenn p1c_400.024 der Vocal, der nicht elidirt wird, lang ist. Credimus an p1c_400.025 quī amant, ─ valē valē inquit Iola. Jn solchem Falle p1c_400.026 ist auch der Hiatus an sich denkbarer, weil man durch die p1c_400.027 Quantität der Sylben selbst veranlaßt wird, sie nicht zu
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Lucret. I. 233. Der Hiatus findet statt, wenn der Fall p1c_400.020
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Clodius, Christian August Heinrich: Entwurf einer systematischen Poetik nebst Collectaneen zu ihrer Ausführung. Erster Theil. Leipzig, 1804, S. 400. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/clodius_poetik01_1804/458>, abgerufen am 22.11.2024.
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