p1c_237.001 enthaltene Anforderung. Dies soll p1c_237.002 durchs Handeln d. h. produziren von etwas objektivp1c_237.003 Anschaulichem geschehen, das der subjektiven p1c_237.004 Gesetzlichkeit gemäß sey. Da nun der Verstandp1c_237.005 durch Vergleichung des Objektiven mit dem Subjektiven p1c_237.006 ein solches Selbstbewußtseyn nicht vollenden kann, p1c_237.007 indem kein bestimmtes Objekt das Geforderte darstellt, p1c_237.008 so entsteht ein Bedürfniß zu einem Zustande des anschaulichen p1c_237.009 Glaubens an die Möglichkeit des unendlich p1c_237.010 Geforderten sich bewußt zu werden. Ohne diesen p1c_237.011 Glauben ist niemand selig, durch ihn (als fortdauernder p1c_237.012 Triebfeder) sollen die Werke geschehen. Dieser p1c_237.013 Glaube, nach dem, zugleich mit dem religiöfen p1c_237.014 Gewissen ein Bedürfniß entsteht, ist das Vertrauen, p1c_237.015 daß alles Geforderte auch wirklich seyn könne, indem p1c_237.016 die Kräfte, welche das Bewußtseyn hervorbringen, p1c_237.017 als harmonisch wirkend, als dem Grund nach identisch p1c_237.018 vorgestellt werden. Nun findet sich in der Erfahrungp1c_237.019 das Schöne, welches das Bedürfniß zum p1c_237.020 Glauben befriedigt, als ein anschauliches Gefühl p1c_237.021 von der Harmonie alles Objektiven und Subjektiven. p1c_237.022 Also congruirt der a priori postulirte Glaube p1c_237.023 mit dem Schönen, welches sich zuerst als blos empirische p1c_237.024 Thatsache im Bewußtseyn findet. Das Wesenp1c_237.025 des Schönen ist demnach wie der Glaube
p1c_237.001 enthaltene Anforderung. Dies soll p1c_237.002 durchs Handeln d. h. produziren von etwas objektivp1c_237.003 Anschaulichem geschehen, das der subjektiven p1c_237.004 Gesetzlichkeit gemäß sey. Da nun der Verstandp1c_237.005 durch Vergleichung des Objektiven mit dem Subjektiven p1c_237.006 ein solches Selbstbewußtseyn nicht vollenden kann, p1c_237.007 indem kein bestimmtes Objekt das Geforderte darstellt, p1c_237.008 so entsteht ein Bedürfniß zu einem Zustande des anschaulichen p1c_237.009 Glaubens an die Möglichkeit des unendlich p1c_237.010 Geforderten sich bewußt zu werden. Ohne diesen p1c_237.011 Glauben ist niemand selig, durch ihn (als fortdauernder p1c_237.012 Triebfeder) sollen die Werke geschehen. Dieser p1c_237.013 Glaube, nach dem, zugleich mit dem religiöfen p1c_237.014 Gewissen ein Bedürfniß entsteht, ist das Vertrauen, p1c_237.015 daß alles Geforderte auch wirklich seyn könne, indem p1c_237.016 die Kräfte, welche das Bewußtseyn hervorbringen, p1c_237.017 als harmonisch wirkend, als dem Grund nach identisch p1c_237.018 vorgestellt werden. Nun findet sich in der Erfahrungp1c_237.019 das Schöne, welches das Bedürfniß zum p1c_237.020 Glauben befriedigt, als ein anschauliches Gefühl p1c_237.021 von der Harmonie alles Objektiven und Subjektiven. p1c_237.022 Also congruirt der a priori postulirte Glaube p1c_237.023 mit dem Schönen, welches sich zuerst als blos empirische p1c_237.024 Thatsache im Bewußtseyn findet. Das Wesenp1c_237.025 des Schönen ist demnach wie der Glaube
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Clodius, Christian August Heinrich: Entwurf einer systematischen Poetik nebst Collectaneen zu ihrer Ausführung. Erster Theil. Leipzig, 1804, S. 237. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/clodius_poetik01_1804/295>, abgerufen am 27.11.2024.
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