p1c_191.001 oder das wild Schöne rechnen. Das Romantischep1c_191.002 hat wahrscheinlich den Namen vom Roman und der Romanze. p1c_191.003 Romantisch sind Landschaften, wie sie Ariost p1c_191.004 beschreibt: Fugge tra selve spaventose e scure, per p1c_191.005 lochi inhabitati, ermi e selvaggi etc. Romantischp1c_191.006 ist die Beschreibung, wie Angelica absteigt und ihr Pferd p1c_191.007 weiden läßt. Tra fiori smonta, e lascia a la pastura p1c_191.008 andare il palafren senza la briglia, e quel va errando p1c_191.009 intorno a le chiar' onde, che di fresc' herba havean p1c_191.010 piene le sponde. Ecco non lungi un bel cespuglio p1c_191.011 vede, di spin fioriti e di vermigli rose, che de le p1c_191.012 liquid' onde a specchio siede chiuso dal sol fra l'alte p1c_191.013 querce ombrose, cosi voto nel mezo, che concede p1c_191.014 fresca stanza fra l'ombre piu nascose, e la foglia coi p1c_191.015 rami in modo e mista, che'l sol non v'entra non che p1c_191.016 minor vista. Man nennt Naturscenen romantisch, die p1c_191.017 am wenigsten von Anordnung zeigen, wo viel Ueberraschendes, p1c_191.018 Unbegreifliches sich findet. Menschen sind romantisch, p1c_191.019 die sich aufs geradewohl dem Schicksal überlassen, wie die p1c_191.020 alten Ritter, welche auf Ebentheuer zogen, wie ein Gilblas p1c_191.021 u. s. w. Man könnte daher romantisch auch abentheuerlichp1c_191.022 (im guten Sinne) übersetzen. Die griechischen p1c_191.023 Erotiker, Apulejus, überhaupt der Roman, das p1c_191.024 Mährchen, die Ballade, das Rittergedicht, die Spanische p1c_191.025 Schäferwelt von Cervantes und Florian, Shakespear im p1c_191.026 Sturm und Sommernachtstraum, Spenser u. s. w. haben p1c_191.027 diesen Charakter. Wir haben schon oben bemerkt, daß p1c_191.028 selbst das höhere Schöne, das Große, das Heftige,
p1c_191.001 oder das wild Schöne rechnen. Das Romantischep1c_191.002 hat wahrscheinlich den Namen vom Roman und der Romanze. p1c_191.003 Romantisch sind Landschaften, wie sie Ariost p1c_191.004 beschreibt: Fugge tra selve spaventose e scure, per p1c_191.005 lochi inhabitati, ermi e selvaggi etc. Romantischp1c_191.006 ist die Beschreibung, wie Angelica absteigt und ihr Pferd p1c_191.007 weiden läßt. Tra fiori smonta, e lascia a la pastura p1c_191.008 andare il palafren senza la briglia, e quel va errando p1c_191.009 intorno a le chiar' onde, che di fresc' herba havean p1c_191.010 piene le sponde. Ecco non lungi un bel cespuglio p1c_191.011 vede, di spin fioriti e di vermigli rose, che de le p1c_191.012 liquid' onde a specchio siede chiuso dal sol fra l'alte p1c_191.013 querce ombrose, così voto nel mezo, che concede p1c_191.014 fresca stanza fra l'ombre più nascose, e la foglia coi p1c_191.015 rami in modo è mista, che'l sol non v'entra non che p1c_191.016 minor vista. Man nennt Naturscenen romantisch, die p1c_191.017 am wenigsten von Anordnung zeigen, wo viel Ueberraschendes, p1c_191.018 Unbegreifliches sich findet. Menschen sind romantisch, p1c_191.019 die sich aufs geradewohl dem Schicksal überlassen, wie die p1c_191.020 alten Ritter, welche auf Ebentheuer zogen, wie ein Gilblas p1c_191.021 u. s. w. Man könnte daher romantisch auch abentheuerlichp1c_191.022 (im guten Sinne) übersetzen. Die griechischen p1c_191.023 Erotiker, Apulejus, überhaupt der Roman, das p1c_191.024 Mährchen, die Ballade, das Rittergedicht, die Spanische p1c_191.025 Schäferwelt von Cervantes und Florian, Shakespear im p1c_191.026 Sturm und Sommernachtstraum, Spenser u. s. w. haben p1c_191.027 diesen Charakter. Wir haben schon oben bemerkt, daß p1c_191.028 selbst das höhere Schöne, das Große, das Heftige,
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Clodius, Christian August Heinrich: Entwurf einer systematischen Poetik nebst Collectaneen zu ihrer Ausführung. Erster Theil. Leipzig, 1804, S. 191. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/clodius_poetik01_1804/249>, abgerufen am 27.11.2024.
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