p1c_183.001 der Menschen, die uns Vergnügen macht und die Nichtigleit p1c_183.002 der Jrrthümer oder Laster zeigt. Das Komische ist p1c_183.003 entweder das grotesk Komische oder das fein Komische. p1c_183.004 Das grotesk Komische, wozu man auch die Karrikaturenp1c_183.005 rechnen kann, hat die meisten auffallendesten Kontraste. p1c_183.006 Hier ist viel Leben, aber am wenigsten Gestalt.p1c_183.007 Es entfernt sich von der Grazie am meisten. Hierhin gehört p1c_183.008 das Possenhafte in der Aristophanischen und Jtalienischenp1c_183.009 Komödie oder Pantomime. Doch verfällt p1c_183.010 dieß oft in den Fehler des Plumpen, und alsdann ist p1c_183.011 es nicht mehr Gegenstand der Kunst. Es läßt sich behaupten, p1c_183.012 daß eine gewisse Grazie oder Leichtigkeit niederer p1c_183.013 Art auch hier Statt finden müsse. Wer einen guten Harlekin, p1c_183.014 eine gute Grotesktänzerin, gut gemahlte Arabesken, p1c_183.015 Hogarthische Karrikaturen u. s. w. gesehen, dichterische Possen p1c_183.016 besserer Art gelesen hat, wird nicht läugnen, daß selbst in p1c_183.017 dem Ungestalteten oder Mißgestalteten sich die p1c_183.018 Leichtigkeit zu Gestalten in und mit der Lebendigkeitp1c_183.019 zeige. Das fein Komische ist vorzüglich der Gegenstand p1c_183.020 des Lustspiels harmloserer Art, das sich besonders auf der p1c_183.021 Französischen Bühne vervollkommt hat. Hierhin gehören p1c_183.022 alle die Verwickelungen, Verlegenheiten u. s. w. in die der p1c_183.023 Mensch zuweilen durch die geselligen Verhältnisse gesetzt p1c_183.024 wird, dieselben mögen noch so unschuldig seyn. Uebrigens p1c_183.025 ist das Komische nicht geradezu blos am Menschen. Auch p1c_183.026 in den Thieren giebt es Bewegungen u. s. w. über welche p1c_183.027 wir lachen, ohne noch dabey zu denken, daß man mit der p1c_183.028 Geißel der Satyre, wie Lafontaine, unter dem Bilde
p1c_183.001 der Menschen, die uns Vergnügen macht und die Nichtigleit p1c_183.002 der Jrrthümer oder Laster zeigt. Das Komische ist p1c_183.003 entweder das grotesk Komische oder das fein Komische. p1c_183.004 Das grotesk Komische, wozu man auch die Karrikaturenp1c_183.005 rechnen kann, hat die meisten auffallendesten Kontraste. p1c_183.006 Hier ist viel Leben, aber am wenigsten Gestalt.p1c_183.007 Es entfernt sich von der Grazie am meisten. Hierhin gehört p1c_183.008 das Possenhafte in der Aristophanischen und Jtalienischenp1c_183.009 Komödie oder Pantomime. Doch verfällt p1c_183.010 dieß oft in den Fehler des Plumpen, und alsdann ist p1c_183.011 es nicht mehr Gegenstand der Kunst. Es läßt sich behaupten, p1c_183.012 daß eine gewisse Grazie oder Leichtigkeit niederer p1c_183.013 Art auch hier Statt finden müsse. Wer einen guten Harlekin, p1c_183.014 eine gute Grotesktänzerin, gut gemahlte Arabesken, p1c_183.015 Hogarthische Karrikaturen u. s. w. gesehen, dichterische Possen p1c_183.016 besserer Art gelesen hat, wird nicht läugnen, daß selbst in p1c_183.017 dem Ungestalteten oder Mißgestalteten sich die p1c_183.018 Leichtigkeit zu Gestalten in und mit der Lebendigkeitp1c_183.019 zeige. Das fein Komische ist vorzüglich der Gegenstand p1c_183.020 des Lustspiels harmloserer Art, das sich besonders auf der p1c_183.021 Französischen Bühne vervollkommt hat. Hierhin gehören p1c_183.022 alle die Verwickelungen, Verlegenheiten u. s. w. in die der p1c_183.023 Mensch zuweilen durch die geselligen Verhältnisse gesetzt p1c_183.024 wird, dieselben mögen noch so unschuldig seyn. Uebrigens p1c_183.025 ist das Komische nicht geradezu blos am Menschen. Auch p1c_183.026 in den Thieren giebt es Bewegungen u. s. w. über welche p1c_183.027 wir lachen, ohne noch dabey zu denken, daß man mit der p1c_183.028 Geißel der Satyre, wie Lafontaine, unter dem Bilde
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Geißel der Satyre, wie Lafontaine, unter dem Bilde
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Clodius, Christian August Heinrich: Entwurf einer systematischen Poetik nebst Collectaneen zu ihrer Ausführung. Erster Theil. Leipzig, 1804, S. 183. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/clodius_poetik01_1804/241>, abgerufen am 27.11.2024.
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