Clauren, Heinrich: Liebe und Irrthum. Nordhausen, 1827.10. Der Klosterbesuch. "Es bedarf kaum der Erwähnung," hob "Aha!" fiel Blauenstein Staunitz in die Rede. 10. Der Kloſterbeſuch. „Es bedarf kaum der Erwaͤhnung,“ hob „Aha!“ fiel Blauenſtein Staunitz in die Rede. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0198" n="192"/> </div> <div n="1"> <head>10.<lb/><hi rendition="#b">Der Kloſterbeſuch.</hi><lb/></head> <p>„Es bedarf kaum der Erwaͤhnung,“ hob<lb/> Staunitz an, und warf einen freundlichen Blick<lb/> auf Tina, welche ihm zufrieden und heiter zu¬<lb/> laͤchelte, „es bedarf kaum der Erwaͤhnung, daß<lb/> ich vor meiner Reiſe mit unſerer liebenswuͤrdigen<lb/> Wirthin gewiſſermaßen verlobt, und daß dies der<lb/> gegenſeitige Wunſch der Verwandten war, welche<lb/> ſich fuͤr uns intereſſirten. Wir dachten kaum<lb/> daran, uns unſer Treuwort zu geben, denn bruͤ¬<lb/> derliche Neigung feſſelte mich, den Elternloſen, an<lb/> Tinas weiches Herz. Der Tag der Abreiſe kam;<lb/> ich hatte ihr gelobt, oft und viel zu ſchreiben,<lb/> und ſie wird verſichern koͤnnen, daß ich nicht<lb/> ſchreibefaul war.“</p><lb/> <p>„Aha!“ fiel Blauenſtein Staunitz in die Rede.<lb/> „Als ich im vergangenen Herbſt ſo gluͤcklich war,<lb/> in Blumenau zu ſein, und mich die innere Liebes¬<lb/> unruhe nicht ſchlafen ließ, bemerkte ich, daß unſere<lb/> liebe Tina in einer Menge Papieren herum ſuchte;<lb/> mir fiel dies auf, daß man ſogar in der Nacht<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [192/0198]
10.
Der Kloſterbeſuch.
„Es bedarf kaum der Erwaͤhnung,“ hob
Staunitz an, und warf einen freundlichen Blick
auf Tina, welche ihm zufrieden und heiter zu¬
laͤchelte, „es bedarf kaum der Erwaͤhnung, daß
ich vor meiner Reiſe mit unſerer liebenswuͤrdigen
Wirthin gewiſſermaßen verlobt, und daß dies der
gegenſeitige Wunſch der Verwandten war, welche
ſich fuͤr uns intereſſirten. Wir dachten kaum
daran, uns unſer Treuwort zu geben, denn bruͤ¬
derliche Neigung feſſelte mich, den Elternloſen, an
Tinas weiches Herz. Der Tag der Abreiſe kam;
ich hatte ihr gelobt, oft und viel zu ſchreiben,
und ſie wird verſichern koͤnnen, daß ich nicht
ſchreibefaul war.“
„Aha!“ fiel Blauenſtein Staunitz in die Rede.
„Als ich im vergangenen Herbſt ſo gluͤcklich war,
in Blumenau zu ſein, und mich die innere Liebes¬
unruhe nicht ſchlafen ließ, bemerkte ich, daß unſere
liebe Tina in einer Menge Papieren herum ſuchte;
mir fiel dies auf, daß man ſogar in der Nacht
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